Duisburg. Mit viel Kampf und Einsatz dreht der Eishockey-Oberligist das Spiel gegen den Spitzenreiter. Linus Schwarte stark im Tor.

Nach links! Dödümm, Dödümm. Nach rechts! Dieser einfache Song verbunden mit den entsprechenden Tanzschritten hatte schon bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland für Partystimmung gesorgt. Als am Sonntag das Eishockey-Oberliga-Spiel zwischen dem EV Duisburg und den Tilburg Trappers minutenlang wegen eines Videobeweises unterbrochen war, da sangen und tanzten sowohl die Fans der Füchse als auch die der Trappers aus den Niederlanden zu diesem Song und bewiesen einmal mehr, dass das Fanverhältnis beider Clubs bestens ist.

Im Anschluss wurde es auch wieder spannend, denn nach einem zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand gegen den Tabellenführer traf der EVD in der nach Videobeweis ausgesprochenen Fünfminutenstrafe zum 3:4-Anschluss. Im Schlussdrittel drehten die Füchse das Spiel endgültig, Nicklas Mannes glich aus, der Niederländer in EVD-Diensten Nardo Nagtzaam traf zum 5:4 (1:2, 2:2, 2:0). Als die Schlusssirene ertönte, warf Linus Schwarte vor Freude seinen Torwartschläger aufs Eis und leitete damit die Feierlichkeiten ein. Der EVD ist zurück im Rennen um die Play-off-Plätze.

Das Spiel begann für die Füchse ungünstig. Schon nach zwei Minuten war EVD-Goalie Linus Schwarte geschlagen. Doch die Gastgeber, die um ihre Teilnahme an den Play-offs kämpfen, gaben nicht auf, zeigten eine ganz andere Körpersprache als noch zwei Tage zuvor bei der schmerzenden 4:6-Niederlage in Erfurt. Sie hörten nicht auf. Ein Foul? Egal, es wurde weitergespielt und Sekunden später traf Nicklas Mannes zum 1:1 (8.). Allerdings weisen die Trappers nun einmal auch die höchste spielerische Klasse auf und gingen nach einem wunderschön herausgespielten Powerplay-Treffer mit einer 2:1-Führung (19.) in die Pause.

„Wir haben nach dem Erfurt-Spiel einige Dinge angesprochen und uns auf Video angeschaut. Da ging es auch um die Einstellung.“

Fabian Schwarze
Trainer der Füchse Duisburg

„Wir haben als Erstplatzierter gegen eine Mannschaft gespielt, die hungrig und von der ersten Minute an on point war“, sagte Trappers-Trainer Todd Warriner. Sein Duisburger Amtskollege erklärte: „Wir haben nach dem Erfurt-Spiel einige Dinge angesprochen und uns auf Video angeschaut. Da ging es auch um die Einstellung“, so Füchse-Coach Fabian Schwarze. „Für mich war entscheidend, dass wir von Anfang bis Ende gekämpft und gearbeitet haben.“ Und was sagt der Trainer zur Torhüterleistung: „Linus Schwarte war brutal! So wie immer, wenn er zwischen den Pfosten steht.“

Auch interessant

Als das zweite Drittel noch keine sechs Minuten alt war, da schien es, als sei das Spiel entschieden. Tilburg hatte humorlos zweimal getroffen und auf 4:1 erhöht. Die Füchse hatten ihre Chancen, nutzten sie aber nicht aus. Bis zur 28. Minute, als Samuel Eriksson einfach mal abzog und seinen ersten Treffer nach seinem ruhrinternen Wechsel von Herne nach Duisburg für seinen neuen Arbeitgeber erzielte. Während des laufenden Spiels ahndeten die Unparteiischen kurz darauf ein Tilburger Foul nicht, sahen es sich aber bei der nächsten Unterbrechung an. Nach mehreren Minuten sprachen sie die große Strafe gegen Delany Hessels aus, und der EVD verkürzte durch Martin Schymainski, ließ aber weitere Gelegenheiten ungenutzt; die beste hatte Kapitän Manuel Neumann, der frei durchbrach, aber an Tilburgs Torwart-Routinier Ruud Leeuwesteijn scheiterte (38.). Zuvor verhinderte Linus Schwarte unter dem Jubel der Fans den möglichen fünften Gegentreffer.

Mehr zum Thema

Hatten wir über das Nicht-Nachlassen gesprochen? Gerade hatten die Füchse eine Unterzahlsituation überstanden, da erwischte Michael Fomin einen Pass nicht. Er blieb aber dran, die Füchse kämpften sich an der Bande durch und Verteidiger Nicklas Mannes traf nach einem schicken Pass zum 4:4-Ausgleich (43.). Für die Krönung gegen die Niederländer sorgte Nardo Nagtzaam (53.).

Die Statistik:

Tore: 0:1 (2:00) Vogelaar (Stempher, van der Ven), 1:1 (7:02) Mannes (Konze, Kälble) 1:2 (18:58) Rinaldi (Marinaccio/5-4), 1:3 (22:28) Marinaccio (Joly, Borgman), 1:4 (25:41) Hermens (Borgman, Marinaccio), 2:4 (27:01) Eriksson (Neumann, Linus Wernerson Libäck), 3:4 (32:11) Schymainski (Linus Wernerson Libäck, Pontus Wernerson Libäck/5-4), 4:4 (42:49) Mannes (Schitz, Fomin), 5:4 (53:00) Nagtzaam (Kälble, Schütz).

Strafen: Duisburg 6, Tilburg 4 + 5 (Hessels).

Zuschauer: 1087.