Duisburg. Die Rückblick-Rubrik: Ein 127-maliger Nationalspieler war der Grund, warum Hamborn 07 das Heimspiel gegen den TuS Spenge verlor.
Während auf Duisburgs Fußballplätzen winterbedingt weiterhin überhaupt nichts ging und Sportdirektor Hermann Eichhorn bereits frühzeitig verkündete, dass auch das für das folgende Wochenende geplante erste Rückrundenheimspiel von Zweitligist MSV Duisburg gegen Hertha BSC abgesagt werden müsse, machte in der Halle an der Hamborner Straße ein echter Star Station. István Varga, 127-maliger Handball-Nationalspieler für Ungarn, war mit 16 Treffern nahezu im Alleingang dafür verantwortlich, dass sein TuS Spenge die Regionalliga-Partie bei Hamborn 07 mit 22:21 gewann, wodurch die Löwen weiterhin im Tabellenkeller feststeckten.
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40 Jahre hatte der Olympiateilnehmer von 1972 bis 1976 zu jener Zeit schon auf dem Buckel, doch in der damals dritthöchsten Spielklasse agierte er nach wie vor in seiner eigenen Liga. Erst drei Jahre zuvor hatte ihm der ungarische Verband aufgrund seiner Verdienste – 882 Länderspieltore, sechsmal Top-Torschütze der ersten Liga, je fünfmal Meister und Pokalsieger – erlaubt, den Ostblock zu verlassen, worauf Varga zunächst bei zwei unterklassigen Klubs in Hessen anheuerte, ehe es ihn nach Ostwestfalen zog. Bis Hamborn hatte sich seine Spezialität offenkundig noch nicht herumgesprochen: das direkte Verwandeln von Freiwürfen. „Darauf wird sich der Block doch wohl noch einstellen“, meinten die Zuschauer auf der Hallentribüne zunächst noch. Es sollte nicht gelingen. Acht Freiwürfe und sieben Siebenmeter waren seine Erfolgsausbeute, nur ein einziger Freiwurf blieb in den Hamborner Armen hängen.
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Wenngleich ihnen Vargas Würfe nur so um die Ohren flogen, waren die 07-Keeper Heinrich Schneider und Martin Dittrich gemeinsam mit dem sechsmal erfolgreichen Bodo Dordel die besten Akteure ihres Teams. Harald Jakobs agierte fleißig, erhielt aber im Wechsel mit dem diesmal wirkungslosen Gerd Schneider zu wenig Einsatzzeit. Andreas Schmaler verwarf einen Siebenmeter beim Stand von 10:12. Peter Porada trat immer wieder, ohne von einem Gegner bedrängt zu werden, in den Kreis, während Ingo Jahnz sich kurz vor Spielende einen Schrittfehler leistete und so freistehend nicht den 22:22-Ausgleich erzielen konnte. „Wir haben Varga nicht in den Griff gekriegt“, resümierte 07-Trainer Leszek Hoft.
Hamborn: Heinrich Schneider, Dittrich – Dordel (6), Jakobs (5/4), Porada (4), Gerd Schneider (3), Seidel (1), Loepke, Schmaler. (Die fehlenden zwei Tore könnte Ingo Jahnz erzielt haben, der in der Statistik vergessen wurde.)