Duisburg. Oberligist VfB will nach dem schwachen Auftritt im Vorjahr wieder auftrumpfen. Der FSV Duisburg kommt mit neuen alten Gesichtern.

Das ganz große Highlight im Duisburger Fußball-Jahreskalender, das er früher zeitweise mal dargestellt hat, ist der Hallen-Stadtpokal sicher nicht mehr. Doch als beliebter Treffpunkt für die hiesigen Amateurkicker taugt das Turnier, das seit der Schließung der Rhein-Ruhr-Halle inzwischen an der Krefelder Straße in Rheinhausen ausgetragen wird, immer noch – und das Prestige, sich in die Siegerliste einzutragen, ist ebenfalls nach wie vor vorhanden. Am Donnerstagabend beginnt die 37. Auflage mit dem ersten Vorrundentag, dem am Freitag die Spiele der Gruppen C und D folgen, ehe am Samstag die Entscheidung fällt, wer sich in diesem Jahr die Trophäe in die Vitrine stellen darf.

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Mit dem VfB Homberg macht um 17.30 Uhr gleich das klassenhöchste Team den Anfang. Dabei soll das Eröffnungsspiel des Oberligisten gegen den A-Ligisten TuS Mündelheim der erste Schritt sein, nicht nur die Gruppe A zu überstehen, in der es die Homberger des weiteren mit dem A-Ligisten Meiderich 06/95 sowie den Bezirksligisten Duisburger SV 1900 und Viktoria Buchholz zu tun bekommen. „Wir würden gerne den Titel holen“, stellt Trainer Stefan Janßen klar, mit welchen Ambitionen der VfB ins Turnier geht.

Elf Stadtpokale stehen am Rheindeich bereits in der Vitrine, das letzte Mal hielt der Rekordsieger die begehrte Trophäe aber vor nun schon fünf Jahren in der Hand. Da sieht es Janßen an der Zeit, dem SV Genc Osman einen Strich durch dessen mögliche Titel-Triple-Rechnung zu machen. „Mein Freund Ilyas Basol hat jetzt zweimal hintereinander gewonnen. Das gönne ich ihm sehr, aber jetzt reicht es dann auch“, schickt der VfB-Coach einen von einem Zwinkern begleiteten Gruß an den Sportchef der Neumühler.

Ryo Iwata (links) und der VfB enttäuschten im Vorjahr beim Stadtpokal.
Ryo Iwata (links) und der VfB enttäuschten im Vorjahr beim Stadtpokal. © FUNKE Foto Services | Stefan Arend

Dazu heißt es allerdings erst einmal, es deutlich besser als im Vorjahr zu machen, als der VfB als Dritter bereits in der Gruppenphase ausschied. „Gefühlt haben wir gar nicht teilgenommen“, lacht Stefan Janßen. „Der Spielplan sagt, wir haben teilgenommen. Aber wir waren einfach schlecht. Wenngleich uns damals viele unserer besten Hallenspieler gefehlt haben, war das sicher nicht unser Anspruch. Und das möchten wir diesmal besser machen.“

„Bei allem Ehrgeiz für die eigenen Farben hoffe ich, dass niemand gleich aufeinander losgeht, sollte mal jemand etwas Falsches sagen. Da kann Duisburg jetzt mal mit gutem Beispiel vorangehen.“

Stefan Janßen
Trainer des VfB Homberg

Dabei wird der Trainer auch diesmal auf einige Akteure verzichten müssen. In den letzten Oberliga-Spielen stellte sich die VfB-Elf aufgrund zahlreicher Ausfälle fast von selbst auf. „Jetzt brauchen wir zum Glück ja nur acht Mann. Und wir werden acht gute Spieler aufbieten“, sagt Janßen. Für seinen an einer Syndesmoseband-Verletzung laborierenden Kapitän fällt die Teilnahme definitiv flach. „Dass Justin Walker, der bisher immer dabei und auch schon Torschützenkönig war, nicht mitmachen kann, ist eine Träne im Knopfloch“, sagt der Coach, der auf ein fußballerisch starkes und sportlich faires Turnier hofft. „Am Ende soll das beste Team gewinnen. Und bei allem Ehrgeiz für die eigenen Farben hoffe ich, dass niemand gleich aufeinander losgeht, sollte mal jemand etwas Falsches sagen. Da kann Duisburg jetzt mal mit gutem Beispiel vorangehen. Und die Veranstalter haben es einfach verdient, dass alle mit dafür sorgen, dass dieses stets gut organisierte Turnier für alle eine runde Sache wird.“

Stammgäste beim Stadtpokal: Lars Mrozek (links) und die Viktoria.
Stammgäste beim Stadtpokal: Lars Mrozek (links) und die Viktoria. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Göksan Arslan, Trainer von Viktoria Buchholz, wird mit einer jungen Truppe anreisen. „Wir wollen uns gut präsentieren, da wir als Verein Viktoria Buchholz antreten. Die Liga hat für uns Priorität, sodass wir einige Spieler nicht einsetzen werden. Trotzdem wird der Kader gut sein. Wir werden das Turnier nicht auf die leichte Schulter nehmen und wollen soweit kommen, wie möglich“, erklärt Arslan. Sein Kollege Michele Mastrolonardo vom DSV 1900 sagt augenzwinkernd: „Der Hallenstadtpokal stört unsere Vorbereitung ein wenig, aber die Jungs haben Bock darauf, daher gönn ich es ihnen. Ich hoffe, sie sind erfolgreich, sonst gibt es Straftraining“. Mastrolonardo schaut sich das Geschehen von der Tribüne aus an, sein Partner Sergio Pinto Cruz übernimmt den Job an der Bande.

Der FSV Duisburg hat seinen Kader komplett umgebaut

Wenn der FSV Duisburg am Donnerstag um 18.12 Uhr erstmalig in Gruppe B aufläuft, werden viele neue Gesichter auf und neben dem Platz zu sehen sein. Die stark abstiegsbedrohten Hamborner haben die Winterpause für eine Generalüberholung ihres nicht ligatauglichen Kaders genutzt. Der Ex-Oberligist hat neben 14 Neuzugängen auch einen neuen Trainer zu vermelden. Damir Salkovic, der zuvor Erfahrungen in verschiedenen Nachwuchsleistungszentren sammeln konnte, soll das (noch) abgeschlagene Schlusslicht der Bezirksliga, Gruppe 6, zum Klassenerhalt führen. Nach 18 von 34 Spieltagen hat der FSV zwölf Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Der neue FSV-Trainer: Damir Salkovic.
Der neue FSV-Trainer: Damir Salkovic. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Zuletzt gehörte Damir Salkovic zum Trainerteam der B-Junioren von Borussia Mönchengladbach. „Er hat sehr gute Qualitäten und kann auf Bezirksliganiveau als Trainer definitiv bestehen“, weiß FSV-Vorstand Markus Kowalczyk, der für die Rückserie ein klares Ziel ausruft: „Wir wollen unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Aufgrund der vielen Änderungen im Kader bin ich sehr zuversichtlich. Wir werden eine sehr gute Qualität auf dem Platz haben.“

Die gute alte Zeit: Schon vor elf Jahren nahm Ali Basaran mit dem FSV am Stadtpokal teil. Jetzt ist er zu seinem Ex-Klub zurückgekehrt.
Die gute alte Zeit: Schon vor elf Jahren nahm Ali Basaran mit dem FSV am Stadtpokal teil. Jetzt ist er zu seinem Ex-Klub zurückgekehrt. © FFS | Jörg Schimmel

Bis auf sechs Spieler haben alle Kicker aus dem Hinrundenkader den FSV verlassen. Die Zugänge sind zahlreich und namhaft. „Das sind unsere altverdienten Spieler, die dem FSV verbunden sind. Sie wollen jetzt helfen, um den Klub aus der Krise zu führen und vor dem Abstieg zu retten. Das spricht natürlich für den Charakter der Spieler. Das ist schon nicht selbstverständlich“, beschreibt FSV-Vorstand Markus Kowalczyk, der sich noch in weiteren Gesprächen befindet. Von Rheinland Hamborn sind mit Ali Basaran, Bora Karadag, Burak Öktem, Furkan Akay, Emre Sahin und Emir Alic gleich sechs Kicker zum FSV gewechselt. Von Ligakonkurrent Duisburger FV 08 kommt Keeper Burak Güner. Außerdem tragen Ahmet Talha Kilinc (Grün-Weiß Holten), Burak Demirbas, Tufan-Can Canga (beide Walsum 09), Furkan Taskan, Ethem Özkilic, Paul Ihnacho (alle zuletzt pausiert) und Maximilian Schulz (Gelb-Weiß Hamborn) ab sofort (wieder) das FSV-Trikot. Welche Neuzugänge in der Halle mitspielen werden, ließ Kowalczyk offen: „Es wird auch eine parallele Trainingseinheit geben, sodass wir die Mannschaft aufteilen werden. Der neue Trainer wird mit in die Halle fahren.“ Keine Frage, dass an der Warbruckstraße die Aufholjagd in der Bezirksliga dennoch Priorität vor dem Hallenkick genießt.

Mit dem FSV geht auch Ligakonkurrent GSG Duisburg in Gruppe B an den Start. Für Trainer Dominik Voigt ist die Teilnahme am Hallenstadtpokal weiterhin attraktiv: „Wir haben definitiv große Lust auf die Spiele. Wir kommen mit einer ganz jungen Truppe voller 18- und 19-Jähriger.“ Mit Titelverteidiger SV Genc Osman kämpft ein weiterer Bezirksligist um ein Endrundenticket. Komplettiert wird die Gruppe B mit Kreisligaherbstmeister Rhenania Hamborn und dem linksrheinischen Kreisligisten SV Haesen/Hochheide.

Der Spielplan am Donnerstag

Gruppe A

17.30 Uhr: VfB Homberg – TuS Mündelheim; 17.58 Uhr: Duisburger SV 1900 – Viktoria Buchholz; 18.26 Uhr: Meiderich 06/95 – Homberg; 18.54 Uhr: Mündelheim – DSV 1900; 19.22 Uhr: Buchholz – Meiderich; 19.50 Uhr: Homberg – DSV 1900; 20.18 Uhr: Meiderich – Mündelheim; 20.46 Uhr: Buchholz – Homberg; 21.14 Uhr: DSV 1900 – Meiderich; 21.42 Uhr: Mündelheim – Buchholz.

Gruppe B

17.44 Uhr: SV Genc Osman – SV Haesen/Hochheide; 18.12 Uhr: FSV Duisburg – GSG Duisburg; 18.40 Uhr: Rhenania Hamborn – Genc Osman; 19.08 Uhr: Haesen/Hochheide – FSV; 19.36 Uhr: GSG – Rhenania; 20.04 Uhr: Genc Osman – FSV; 20.32 Uhr: Rhenania – Haesen/Hochheide; 21 Uhr: GSG – Genc Osman; 21.28 Uhr: FSV – Rhenania; 21.56 Uhr: Haesen/Hochheide – GSG.