Duisburg. Die Rückblick-Rubrik: Die Fans von Fortuna Bottrop lassen Trompeten und Glocken erklingen. Hamborn 07 macht mit einem 4:1-Erfolg Musik.

Amateurfußball einen Tag vor Heiligabend? Heutzutage nicht mehr vorstellbar, 1984 noch eine ganz normale Angelegenheit. Hamborn 07, das als Spitzenreiter der Verbandsliga überwinterte, musste im Niederrheinpokal seine Pflicht erfüllen und zog durch einen 4:1 (1:1)-Sieg über Fortuna Bottrop ins Viertelfinale ein.

Weitere Artikel:

Das erste Geschenk für die regelmäßig in vierstelliger Anzahl in den Holtkamp strömenden Fans hatte es bereits in der Woche zuvor gegeben. Der Vorstand war mit Trainer Dieter Münnich über eine vorzeitige Vertragsverlängerung einig geworden; der Oberhausener, seit Saisonbeginn erfolgreich beim Oberliga-Absteiger tätig, unterschrieb bis Sommer 1986. Nach dem Pokalduell mahnte er aber noch einmal an, dass auch unter seine Führung der Wiederaufstieg kein Selbstläufer sein würde: „Realistisch betrachtet hat meine Elf über ihre Verhältnisse gelebt. Nur durch Fleiß haben wir viel erreicht.“

Schon die Ergebnisse der letzten Punktspiele vor der Winterpause waren eher mäßig ausgefallen, nun sollte zumindest im Pokal kein Zweifel aufkommen. Dabei klang die Aufgabe Bottrop auf dem Papier einfach lösbar, reisten die Gäste doch als A-Ligist an. Doch die Fortunen hatten in den Runden zuvor bereits die Landesligisten VfB Rheingold Emmerich und SG Osterfeld geschlagen und brachten rund 400 Fans mit in den Duisburger Norden. Insgesamt wurden 1044 Zuschauerinnen und Zuschauer gezählt.

Ernst Schneider trifft zur Führung

Die durften, sofern gelb-schwarz orientiert, schon nach zwölf Minuten über das 1:0 per Kopf durch Torjäger Ernst Schneider jubeln. In der Folge ließen die Löwen allerdings eine Reihe großer Chancen aus und schauten plötzlich verdutzt drein, als Gästekicker Stadler eine Unachtsamkeit in der 07-Defensive zum Ausgleich nutzte. Der mitgereiste Anhang feierte weihnachtlich angemessen mit Glocken und Trompeten.

Im zweiten Durchgang ließen die Gastgeber dann aber doch keine Zweifel mehr an ihrer Favoritenrolle aufkommen. Peter Bongartz sorgte für die erneute Führung (57.), ehe Thomas Pogadetz (65.) und Rainer Biegierz (83.) für den Endstand sorgten. Für die nächste Runde wünschte sich Dieter Münnich einen großen Namen als Gegner: „Rot-Weiss Essen, Schwarz-Weiß Essen oder der Wuppertaler SV wären mir willkommen.“

Hamborn: Bork – Hampe, Rach, Below (46. Biegierz), Bongartz, Golomb, Pogadetz, Foest, Schneider, Schüttemeyer, Bloch.

Auch interessant