Duisburg. Duisburg und Essen standen sich in fast genau 50 Jahren 173 Mal gegenüber. Die Bilanz spricht für den EVD, doch zuletzt lief es nicht.
Es wird Zeit! Das hat Fabian Schwarze seinem Team klargemacht. Denn der Trainer des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg musste den Spielern mitteilen, dass die Fans der Füchse nun schon seit dem 27. Januar 2023 auf einen Sieg gegen die Moskitos Essen im Ruhrderby warten. Das ist lang. Um genau zu sein: zu lang! Dabei spricht die Derbybilanz ganz klar für den EVD. Geht es nur um Füchse und Moskitos, standen sich die Teams bislang 105 Mal gegenüber. Dabei gab es 56 Siege, zwei Unentschieden und 47 Niederlagen bei 393:359 Toren.
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Allerdings reicht die Geschichte des Derbys nun schon beinahe 50 Jahre zurück: Am 9. Januar 1975 standen sich beide Teams erstmals gegenüber – auf Duisburger Seite als DSC, auf Essener Seite gar noch als ERV Essen. Danach gab es 25 Spiele des DSC gegen den EHC Essen und 42 Partien des DSC und DSV gegen den EHC Essen-West. In diesen insgesamt 68 Partien gab es 36 Siege für Duisburg, sechs Unentschieden und 26 Niederlagen bei 369:337 Toren. Heißt in der Summe: Seit fast 50 Jahren gab es bislang 173 Spiele zwischen Duisburg und Essen bei 92 Duisburger Siegen, acht Unentschieden und 73 Niederlagen bei 762:696 Toren. Das sind viele Zahlen und noch viel mehr Geschichten aus den Duellen der beiden Ruhrrivalen. Nebenbei: Es kommen noch zwei EVD-Siege gegen Essens U-23-Team bei 13:1 Treffern hinzu. Der Vollständigkeit halber.
„Ein Derby ist immer etwas Besonderes. Und das habe ich den Jungs auch klargemacht.“
„Ein Derby ist immer etwas Besonderes. Und das habe ich den Jungs auch klargemacht“, sagt Füchse-Trainer Fabian Schwarze. Noch neben den Emotionen ist auch die Tabelle wichtig. Und die sagt: Um im Kampf um Platz sechs den Anschluss zu wahren, sollte der EVD das Duell mit den Stechmücken besser für sich entscheiden.
Nicklas Mannes ist gesperrt
In der Verteidigung können, oder besser: müssen sich Manuel Neumann und Nicklas Mannes auf dem Weg von der Tribüne aufs Eis und anders herum abklatschen. Während der Kapitän wieder fit ist und mitwirken kann, darf Mannes im Derby nicht auflaufen. Zwar besagt die Regel, dass ein Spieler nach seiner dritten Fünfminutenstrafe gesperrt ist; kassiert er jedoch zwei Fünfer jeweils wegen „Fighting“, ist er schon nach zwei Strafen gesperrt – und das trifft auf Mannes zu. Verstärkung in Person von Carl Konze und Niclas Focks kommt aus Krefeld; Kölner Spieler sind diesmal nicht dabei. Nardo Nagtzaam hatte gehofft, an diesem Wochenende wieder auflaufen zu können. „Das Derby und das Spiel in Tilburg – da bin ich dabei“, sagte er strahlend vor Wochenfrist. „Wir müssen aber das Risiko abwägen. Und das ist leider noch zu hoch“, sagt der Coach. Ähnliches gilt für Aaron Krebietke, der sich im Vorbereitungsspiel bei den Moskitos schwer verletzt hatte, nun aber kurz vor seinem Comeback steht.
Die Moskitos stehen aktuell sieben Punkte vor den Füchsen und haben sich zuletzt doppelt verstärkt. Erst sicherten sie sich die Dienste eines Youngsters: Lennart Otten kam vom EHC Freiburg. Der aus einer Kaarster Skaterhockey-Familie stammende Stürmer wurde in Düsseldorf ausgebildet und bringt viel Potenzial mit. Außerdem verstärkten sich die Essener mit Daniel Weiß, der auf 16 Jahre in der DEL zurückblicken kann und nun schon einige wichtige Tore für den ESC erzielt hat.
„Wir wollen natürlich den positiven Trend fortsetzen“, sagt Schwarze. „Wir haben gezeigt, dass wir gegen Teams von den Rängen drei und vier nicht nur mithalten können. Wir haben Hannover geschlagen und auch in Leipzig hätten wir etwas mitnehmen können.“ Was dem Coach gut gefallen hat, war die Überzahlquote am vergangenen Wochenende. „Das wollen wir beibehalten. Deswegen haben wir das trainiert. Genauso wie das Umschaltspiel. Wir wollen alles dafür tun, um für die Fans einen Derbysieg einzufahren.“
Am Sonntag (16.30 Uhr) steht das Spiel im IJssportcentrum Stappegoor bei den Tilburg Trappers auf dem Plan. „Tilburg steht nicht umsonst auf Platz zwei. Aber wir werden nicht dahin fahren, nur um nett Eishockey zu spielen. Die Vorbereitung auf dieses Spiel beginnt allerdings am Samstag. Jetzt gilt unsere volle Aufmerksamkeit dem Derby“, wie Schwarze betont.