Oberhausen/Duisburg. Der MTV Union Hamborn verspielt beim SC 1920 Oberhausen den Vorsprung aus dem Hinspiel und verliert mit 4:8 nach Elfmeterschießen.
Dramatik, Tränen und Jubel! Am Ende sanken die Fußballer des MTV Union Hamborn am Sonntag auf dem Kunstrasenplatz auf der Fritz-Collet-Sportanlage entkräftet und niedergeschlagen zu Boden. Es hat nicht gereicht! Nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel verloren die „Uniöner“ am Sonntag ihren Bezirksliga-Platz an der Mellinghofer Straße im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten führte der SC 1920 Oberhausen mit 3:1, nach 120 Minuten 4:2, und im Elfmeterschießen behielten die Gastgeber mit 4:2 die Oberhand. Nach nur einem Jahr muss Union Hamborn nach diesem 4:8 zurück in die Kreisliga A.
„Das war ein Tiefschlag, den wir erst einmal sacken lassen müssen. Union Hamborn gehört einfach in die Bezirksliga“, war Spielertrainer Kai Neul, der in der kommenden Saison für die GSG Duisburg kicken wird, tief enttäuscht. Die Hamborner Spieler werden sich in der Sommerpause vermutlich noch sehr oft fragen, wie sie dieses Ding am Ende so aus der Hand geben konnten. Union steuerte in den beiden Entscheidungsspielen mehrfach klar auf Bezirksliga-Kurs.
In der 118. Minute feierte der stark vertretene Hamborner Anhang unter den 1400 Zuschauern bereits die vermeintliche Rettung. Mirco Belghaus traf zum 2:3-Anschluss aus MTV-Sicht. Das hätte gereicht. Was sollte nun noch passieren? Die meisten Spieler beider Mannschaften konnten sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr schmerzfrei bewegen. Die „Uniöner“ feierten, die Oberhausener trauerten bereits. Doch mit dem letzten Angriff des Spiels traf Cihan Mutlu in der 120. Minute für die Gastgeber zum 4:2. Der SC 1920 rettete sich ins Elfmeterschießen.
Schon in der regulären Spielzeit hätten die Gäste alles klarmachen können, wenn nicht gar müssen. Schon nach 100 Sekunden traf MTV-Torjäger Mirco Belghaus zum 1:0 für das Neul-Team. Das war das ersehnte frühe Tor, das Druck nehmen sollte. Doch Oberhausen kam mit einem Doppelschlag innerhalb von einer Minute zurück. Dalibor Gataric traf zum 1:1 (18.), Deniz Batman drehte mit dem 2:1 die Partie (19.). Hamborn hatte in der 28. Minute Glück, dass David Möllmann nur den Pfosten traf.
Doch die Gäste brachten wieder Ruhe ins Spiel und haderten teilweise zurecht mit Schiedsrichter Matti Lambertz aus Mönchengladbach. Oberhausen hätte sich über einen Handelfmeter für Union in der ersten Halbzeit nicht beklagen dürfen. Der Schiri pfiff zudem Treffer von Mirco Belghaus und Kai Neul wegen Abseits ab. „Mein Kopfballtreffer war kein Abseits. Das sagte auch mein Gegenspieler“, so Neul nach der Partie.
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Hinzu kam ein Chancenwucher der Gäste. Mirco Belghaus erzielte am Sonntag zwar zwei Treffer, doch der Stürmer ließ weitere hochkarätige Möglichkeiten aus: zwei unmittelbar vor der Pause und zwei weitere in der 68. und 71. Minute. Ab der 49. Minute spielte Union in Überzahl, nachdem Sascha Möllmann die gelb-rote Karte gesehen hatte. Doch die Hamborner konnten aus der numerischen Überlegenheit kein Kapital schlagen. In der 82. Minute traf Ereney Bektas für die Oberhausener, bei denen sich Trainer Ümit Ertural bereits selbst eingewechselt hatte, zum 3:1. Damit hatte der SC 1920 ausgeglichen. Doch Hamborn schien in Überzahl über die größeren Kraftreserven zu verfügen. Es half aber nichts.
Im Elfmeterschießen geriet Union Hamborn schnell ins Hintertreffen. SC-Keeper Ajara Ehlert parierte die ersten beiden Elfer der Hamborner von Deniz Kaya und Justin Stelzer. Die Oberhausener gaben sich derweil keine Blöße und verwandelten ihre Elfer. Für Hamborn trafen noch Kai Neul und Timo Kaspers. Mit dem letzten Schuss stieß SC-Spieler Mert Eroglu Union ins Tal der Tränen. „Es tut mir sehr leid für Ralf Gemmer, dass er in der nächsten Saison eine Kreisliga-A-Mannschaft trainieren muss“, schickte Neul eine traurige Grußbotschaft an seinen Nachfolger.
MTV Union Hamborn: Kühn – Nawrot, Minta (72. Linkhorst), Neul, Kaspers – Stelzer, Wegner – Poot – Donai (109. Kaya), Belghaus, Theißen.