Duisburg. Die dritte Mannschaft der Walsumer profitiert vom Scheitern eines anderen Duisburger Teams. Jubel auch beim 1. FC Dersimspor.
Fußball paradox: Während die Bezirksliga-Kicker des MTV Union Hamborn am Sonntagnachmittag enttäuscht auf dem Platz des SC 20 Oberhausen niedersanken, brach bei einer anderen Duisburger Fußballmannschaft zeitgleich 15 Kilometer nordwestlich davon der Jubel los. Denn erst das Scheitern der Uniöner im Elfmeterschießen der Relegation um den Klassenerhalt sorgte dafür, dass der Aufstieg der DJK Vierlinden III in die Kreisliga B perfekt war.
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Paradox? Ein bisschen. Das empfanden wohl selbst die Vierlindener Kicker so, die von ihrem Trainer Marcel Timpanaro erst zu großer Freude animiert werden mussten. Schließlich hatten sie selber gerade erst den Matchball vergeben, den sie sich am Donnerstag mit dem 4:2-Hinspielsieg bei der Reserve von RWS Lohberg erkämpft hatten. Beide Teams hatten die Saison in der Gruppe 3 der Kreisliga C punktgleich auf Platz eins und zwei abgeschlossen, weshalb die Entscheidungsspiele notwendig wurden. Dass sie am Ende völlig ohne sportlichen Wert waren, war nicht abzusehen, weil die Klassenerhaltsrelegation in der Bezirksliga zwischen dem MTV Union und dem SC 20 zeitgleich über die Bühne ging. Der Irrsinn des Zahlenspiegels: Wären die Hamborner dringeblieben, hätten die beiden A-Liga-Gruppen im Kreis Duisburg/Mülheim/Dinslaken in der kommenden Saison nur mit je 15 Teams gespielt. Ihr Abstieg sorgt nun dafür, dass die Viertletzten beider Gruppen – der Mülheimer FC 97 II und der SV Heißen II– noch in Entscheidungsspielen um einen freien Platz kämpfen dürfen.
Das heißt wiederum, dass es einen Absteiger weniger in die B-Liga gibt, in die damit alle drei Vizemeister der C-Liga-Gruppen aufsteigen durfte. Damit allerdings war nach dem 3:1-Hinspielsieg von Union Hamborn nicht zu rechnen, weshalb es grundsätzlich im Entscheidungsspiel an der Emanuelstraße um alles ging. Ansonsten wäre nämlich noch eine Entscheidungsrunde der drei Zweiten ausgetragen worden, an deren Ende ein Team in die Röhre geschaut hätte.
„Das hätten wir nicht mehr geschafft“, ahnt Marcel Timpanaro, dass es dann seine Mannschaft erwischt hätte. Die Enttäuschung, die große Chance aus der Hand gegeben zu haben, wäre vermutlich ausschlaggebend gewesen. Vor rund 300 Zuschauern gaben die Gäste aus Dinslaken Vollgas und gingen schon nach zwei Minuten in Führung. Brendon Spazier sorgte drei Minuten vor der Pause für den Ausgleich. In der 52. Minute lag RWS dann erneut vorn, ehe das 1:3 in der 75. Minute für den Gleichstand und die Verlängerung sorgte. Gleichzeitig verursachten natürlich die aus Oberhausen eintrudelnden Ergebnissen ein Wellenbad der Gefühle.
Elfmeterschießen in Oberhausen sorgt für Jubel in Vierlinden
Als den Lohbergern in der 108. Minute dann der vierte Treffer glückte, konnte die DJK nichts mehr dagegensetzen. Mit dem Abpfiff war der Jubel in Rot und Weiß groß, während bei den Gelb-Schwarzen das Zittern losging. „Wir hatten jemand in Oberhausen, der hinter dem Tor stand, auf das die Elfmeter geschossen wurden. Er hat uns praktisch einen Livestream gesendet“, so Marcel Timpanaro, der gemeinsam mit seiner Mannschaft das Geschehen nun hautnah verfolgte. Als dann der letzte Elfmeter des SC 20 im Tor landete, war klar: Für die „Dritte“ geht es nach oben.
In der kommenden Saison wird sich die Bezeichnung nun ändern, denn die bisherige Zweitvertretung ist gleichzeitig aus der B-Liga abgestiegen. Auch wenn es ein paar Abgänge geben wird, ist Marcel Timpanaro zuversichtlich, eine Etage weiter oben eine gute Rolle spielen zu können. Vor etwa zwei Jahren hatte er eine Truppe von alten Bekannten um sich geschart, die noch einmal dran ziehen wollten. Der bekannteste Name gehört Kevin Blech, der in den 2000er-Jahren für Hamborn 07 in der Landesliga kickte und nun nach längerer Pause wieder die Schuhe schnürte. Mit Erfolg: Mit 33 Toren war er gemeinsam mit dem ebenfalls sehr erfahrenen Brendon Spazier bester Schütze des Teams. Ausgerechnet im letzten Spiel fehlte er nun aber wegen einer Verletzung, die er am Donnerstag erlitten hatte. Auf dem Spielbericht stand er aber trotzdem. Marcel Timpanaro erklärt es augenzwinkernd: „Wir wollten Lohberg ein bisschen Angst machen. Hat aber nicht geklappt.“
Übrigens: Wie die DJK durfte auch der 1. FC Dersimspor jubeln. Die Meidericher hätten als Vizemeister der Gruppe 2 sonst auch in der Entscheidungsrunde um den Aufstieg kämpfen müssen. Aus der Gruppe 1 hat es der SV Heißen III geschafft, der zuvor am letzten Ligaspieltag die Reserve des DSC Preußen auf Platz drei verwiesen hatte.