Duisburg. Die in südlichen Ländern so beliebte Tennis-Variante ist nun auch in Duisburg angekommen. Padel-Anlage des CR ist fertiggestellt.
Nicole Radmacher schaut sich den ungewöhnlichen Schläger an. „Ich habe das noch nie gespielt“, sagt die Tennisspielerin vom Club Raffelberg. Und wumms! Schon fliegt ihr Return über das Netz und lässt Marlies Lauten-Dresen und Gritli Heitbrink staunen. Das Strahlen im Gesicht von Nicole Radmacher zeigt: „Das macht Spaß!“ Aber wann ist der Ball drin? Wann aus dem Spiel? Das sorgt dann doch für Fragezeichen, die sich aber schon bald klären lassen sollten. „Zu unserem Schlägertypen-Tag haben wir Bundesliga- und Nationalspieler vor Ort. Die zeigen, wie es richtig geht, und erklären auch viel“, freut sich CR-Sprecherin Gritli Heitbrink schon auf den Tag der offenen Tür, der am 20. April um 11 Uhr beginnt. Und dann steht Raffelbergs neue Sportart Padel im Mittelpunkt.
Nasser Winter war ein Problem
Schon im vergangenen Mai hatten die Raffelberger davon berichtet, dass anstelle eines der Tennisplätze eine Padel-Anlage entsteht. „Der Bau hat im Oktober begonnen. Aber dann hat uns nach und nach der nasse Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht“, berichtet Sportwartin Marlies Lauten-Dresen, die das Projekt maßgeblich begleitet hat. Padel? Noch nie gehört? Dabei handelt es sich um eine Tennisvariante, die derzeit vor allem in südeuropäischen und südamerikanischen Ländern boomt und sich nun auch in Europa verbreitet. Als die Mitglieder des CR über den Bau abstimmen sollten, gab es keine Gegenstimme. Das sagt viel.
Tatsächlich ist Padel spektakulär. Ein einzelner Court ist zehn mal zwanzig Meter groß. Gespielt wird in einem Käfig, teils mit Plexiglas-, teils mit Gitterwänden, sodass ein Sport entsteht, der wie eine Mischung aus Tennis und Squash wirkt. Selbst wenn der Ball aus der „Tür“ herausfliegt, darf ihm weiter nachgejagt werden. Ein weiterer augenfälliger Unterschied: Die Schläger sind massiv, haben Löcher, um etwas weniger Luftwiderstand zu bieten. Bälle und Netz sind nur leicht verändert; die Zählweise entspricht dem Tennis.
Insgesamt drei Padel-Courts sind beim CR entstanden, der damit der erste Duisburger Tennis-Verein ist, der dieses Angebot bereit hält. Über die Buchungsseite „Tennis04“ können auch Nicht-Mitglieder die Plätze mieten. „Dann ist es etwas teurer als für Mitglieder“, erklärt Heitbrink. Dort können auch gleich Padel-Schläger online ausgeliehen werden. Um sich für die Zukunft zu rüsten, ist Raffelberg inzwischen auch Mitglied des Deutschen Padel-Verbandes. „Auch der Deutsche Tennis-Bund hat ein Padel-Angebot“, so Lauten-Dresen. Beim DPV können zum Einstieg aber auch Turniere gespielt werden, ohne das eine Spielerlizenz erworben werden muss.
„Erst einmal geht es darum, dass die Leute Padel kennenlernen und Spaß daran haben sollen“, sagt Lauten-Dresen. Raffelbergs Tennislehrer Philipp Kisker hat eine Trainerlizenz für Padel erworben, sodass einem gezielten Training nichts im Wege steht. „Auf diesem Weg könnte auch eine reguläre Mannschaft für den Spielbetrieb entstehen. Das wird aber in dieser Saison wohl nichts mehr, da die Meldefrist bereits Anfang April abläuft“, sagt die CR-Sportwartin. Derweil beobachtet Heitbrink, „dass sich sowohl Tennis- als auch Hockey-Mitglieder für Padel interessieren. Das könnte beide Abteilungen zusammenbringen.“
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Noch ist die Arbeit nicht ganz beendet. „Wir wollen nun noch die Werbeflächen unserer Padel-Anlage bestücken“, hat Lauten-Dresen noch Arbeit vor sich.