Duisburg. Die Grün-Schwarzen sind der erste Duisburger Verein, der eine Anlage für die boomende Tennis-Variante baut. Drei Plätze entstehen bis August.
Nein, der Club Raffelberg hat keine Kanu-Abteilung ins Leben gerufen. Und gepaddelt wird bei den Grün-Schwarzen auch nicht. Dennoch bietet der Tennis- und Hockey-Verein vom Kalkweg künftig eine neue Sportart an: Raffelberg wird der erste Duisburger Verein sein, der Padel-Tennis im Programm hat. Mithin eine gerade im Süden Europas und in Südamerika boomende Sportart. Die Mitglieder haben im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung den Weg dafür freigemacht. „Unser bisheriger Tennis-Platz 5 wird umgebaut“, freut sich Olaf Radmacher, der Vorsitzende der Tennis-Abteilung, über die neuen Möglichkeiten.
Auch Torsten Hildebrandt ist Feuer und Flamme. „Wir haben bei der Versammlung gemerkt, wie sehr sich unsere Mitglieder darauf freuen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Das schlug sich auch im Abstimmungsergebnis nieder. „Es gab keine Gegenstimmen“, konstatierte Geschäftsführer Niels Schepers. Bereits im November hatten die Raffelberger die Idee. „Das kam aus den Mitgliedern. Das hat sich dann verselbstständigt“, sagt Radmacher.
Mischung aus Tennis und Squash
Was Padel ist? Der Name geht auf den Schläger zurück. Der ist massiv, also nicht bespannt, hat nur Löcher, um den Luftwiderstand auszugleichen. Die Spielfelder sind ungefähr nur ein Drittel so groß wie ein Tennisfeld; gespielt wird immer im Doppel. Das Spielfeld ist von Plexiglas- oder Gitterwänden als Begrenzung umgeben, die in das Spiel einbezogen werden können. „Letztlich ist das wie eine Mischung aus Tennis und Squash“, so Radmacher. Wie beim Tennis gibt es aber ein Netz in der Mitte. „Auch die Zählweise ist wie beim Tennis.“ Interessanterweise bleibt der Zugang zu einem Court immer offen. „Denn wenn man den Ball über die Umrandung hinaus spielt, kann er auch von außen zurückgespielt werden“, beschreibt Radmacher eine der spektakulärsten Szenen, die ein Padel-Spiel zu bieten hat.
Tatsächlich ist der Padel-Boom in Südamerika und in Südeuropa bemerkenswert. „In Spanien gibt es bereits mehr Padel-Plätze als Tennis-Plätze“, sagt Radmacher. Und auch Zuschauer werden in großer Zahl angelockt. „Unser Tennistrainer bildet sich bereits fort“, sagt der Tennis-Chef des CR.
CR hofft auf neue Mitglieder
Die Umsetzung soll nach der nun erfolgten Zustimmung der Mitglieder schnell gehen. „Eine Padel-Anlage kann in sechs Wochen gebaut werden“, sagt Schepers. „Wir hoffen, dass wir im August loslegen können.“ In dieser Zeit werden dann drei Padel-Plätze entstehen, die quer auf dem jetzigen Tennis-Platz fünf liegen werden. Der Spieluntergrund wird ein extrem kurzer Kunstrasen sein. Der Bau solcher Anlagen kostet rund 300.000 Euro. Die Stadt Duisburg hat dem CR bereits eine Förderung in Aussicht gestellt. Die Anlage soll Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden können – aber auch externen Besuchern, die dann mehr dafür zahlen müssen. „Wir hoffen natürlich auch, dadurch weitere Mitglieder zu gewinnen, weil wir unseren Verein damit für die Zukunft aufstellen“, sagt Hildebrandt. Für Schnuppertrainings will der CR dann auch die entsprechenden Schläger und Bälle bereitstellen. Die günstigsten Padel-Schläger gibt es bereits für um die 50 Euro.
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Als der Padel-Boom in Deutschland begann, hat sich eigens ein Verband für diesen Sport gegründet. Inzwischen haben aber der Deutsche Tennis-Bund und der Tennis-Verband Niederrhein längst das Potenzial von Padel erkannt. Ein weiterer Pluspunkt: Für die Padelplätze wird an den Spielfeldumrandungen auch eine Flutlichtanlage integriert, sodass die Plätze praktisch immer benutzt werden können – außer bei Regen. „Ich denke, das wird viele Menschen begeistern“, kann es Hildebrandt kaum erwarten.