Duisburg/Leipzig. Rechnerisch ist der Abstieg aus der Bundesliga noch nicht perfekt. Doch auch in Leipzig ist der erste Saisonsieg außer Reichweite.

Ausfahrt verpasst! Das von Trainer Thomas Gerstner im Vorfeld der Partie bei RB Leipzig bemühte Bild von der Autobahn in Richtung 2. Bundesliga, auf der sich die Fußballerinnen des MSV Duisburg befänden, lässt sich nach der 0:3 (0:1)-Niederlage auf dem Hybridrasenplatz am Cottaweg nur noch so fortsetzen, dass die weitere Wegstrecke in den finalen fünf Saisonspielen eindeutig ungebremst in Richtung Abstieg führt. Da hilft auch der ADAC nicht mehr.

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Natürlich war es im Endeffekt auch nur noch eine höchst theoretische Chance, an die Trainer, Team und Umfeld hätten glauben können, wenn es in Sachsen zum ersten Saisonsieg gereicht hätte. Doch selbst die ist nun dahin. Rein rechnerisch ist der dritte Abstieg innerhalb von neun Jahren zwar noch nicht perfekt und wird es womöglich auch am kommenden Spieltag angesichts der 3:4-Niederlage des 1. FC Köln gegen den 1. FC Nürnberg noch nicht sein. Da aber auch in den beiden Heimspielen gegen den VfL Wolfsburg und den FC Bayern München fest von Punkte-Nullnummern auszugehen ist, dürfte der Vollzug nur eine Frage der Zeit sein.

Dass sich das offensiv ungefährlichste Team der Liga mit Macht gegen den Abstieg stemmen würde, war auch in Leipzig einmal mehr nicht zu beobachten. Ein bisschen Widerstand, sicher, aber eben keinerlei Überzeugung, mal ein Spiel an sich reißen zu können, was gegen eine durch den Nürnberger Sieg nochmal tiefer in den Abstiegskampf gezogene RB-Mannschaft durchaus hätte klappen können. Gefährlich wurde der MSV nur einmal: als Paula Flach einen langen Pass auf Sarah Freutel spielte, die aus elf Metern zum Schuss kam, diesen aber viel zu hoch ansetzte (39.).

Harte Elfmeterentscheidung gegen Mahmutovic

Es passt, dass die Partie mit dem nächsten Angriff auf der Gegenseite in ihre endgültige Richtung kippte – wenngleich daran Schiedsrichterin Sina Diekmann auch entscheidenden Anteil hatte. Als Ena Mahmutovic der ihr entgegenstürmenden Schwedin Mimmi Larsson den Ball vom Fuß klatschte, entschied die Unparteiische zum Duisburger Entsetzen auf Elfmeter. Der heftig schimpfende Thomas Gerstner holte sich wie seine Keeperin Gelb ab, die Kugel landete, getreten von Jenny Hipp, dennoch im Tor (41.).

Nur einmal hätte es noch die Wende geben können: als ein Freistoß von Paula Flach von der rechten Seite ohne weitere Berührung knapp am Pfosten vorbeitrudelte (58.). Vier Minuten später machte Lydia Andrade mit dem 2:0 alles klar. Es passte zu einem wieder einmal gebrauchten Tag für die Zebras, dass sich Jenny Hipp offenbar bei Vanessa Fürsts Tor gegen Eintracht Frankfurt in der Vorwoche Anschauungsunterricht genommen hatte: Auch sie verwandelte eine Ecke von der linken Seite direkt zum 3:0 (69.).

MSV: Mahmutovic – Fürst, Ingibjörg Sigurðardóttir, Thomas, Flach – Muth (46. Bathmann), Hess (73. Josten), Freutel (46. Prvulovic), Cin, Zielinski (64. Durkin) – Ries.