Duisburg. Der Skaterhockey-Rekordmeister spielt künftig auch in der Inlinehockey-Bundesliga. Das sind die Unterschiede und die neuen Gegner der Ducks.
Viele Vereine sind in verschiedenen Sportarten aktiv. Der 1. FC Saarbrücken etwa, Konkurrent der MSV-Drittligakicker, spielt in der Tischtennis-Bundesliga, Fußball-Branchenführer FC Bayern München in der Basketball-Bundesliga. Und auch die Duisburg Ducks, der deutsche Skaterhockey-Rekordmeister, wird künftig in zwei Bundesligen antreten. Allerdings sind die beiden Sportarten fast identisch.
„Wir freuen uns, mit den Duisburg Ducks Input vom Skaterhockey zu bekommen“, sagt Lars Krautmann, der Vorsitzende der Sportkommission Inlinehockey im Deutschen Rollsport- und Inlineverband. Denn die 1989 gegründeten Enten werden erstmals überhaupt zusätzlich auch in der Inlinehockey-Bundesliga an den Start gehen. Der wichtigste Unterschied ist schnell erklärt: Skaterhockey wird mit einem Ball und mit Körperkontakt, Inlinehockey mit einem Puck und ohne Körperkontakt gespielt – und letztlich entstammen beide Varianten dem Eishockey. Praktisch könnte man auch sagen: Es sind drei Disziplinen der gleichen Sportart. „Ich würde mir auch wünschen, dass Inlinehockey und Skaterhockey organisatorisch zusammenrücken würden“, so Krautmann.
Ein einziges Mal war das der Fall, als beide Varianten eine gemeinsame Nationalmannschaft für die World Games 2005 in Duisburg stellten. Damals waren mit den Spielern Patrick Schmitz, Markus Bak, Heinz-Gerd Albers und Sascha Wilson sowie Bundestrainer Manfred Schmitz auch fünf Enten mit von der Partie.
Das Kuriose im deutschen Hockeysport auf Inlineskates: Hierzulande ist Skaterhockey die mit Abstand am besten organisierte und damit auch größte Variante. International ist es exakt anders herum. Während die Skaterhockey-Europameisterschaft im Jahr 2023 mit gerade einmal vier Nationalmannschaften ausgetragen worden ist, sind die Inlinehockey-Weltmeisterschaften üppig besetzt – auch mit Mannschaften aus Nord- und Südamerika.
Zwölf Mannschaften in der Inlinehockey-Bundesliga
Seit einigen Tagen steht nun fest, wie die Inlinehockey-Bundesliga in der Saison 2024 aussehen wird: Zwölf Mannschaften werden in drei regionalen Gruppen an den Start gehen. „Die Verteilung ist noch unter Vorbehalt, weil die Termintagung noch nicht stattgefunden hat und wir den Vereinen nicht irgendetwas vorsetzen wollen“, betont Krautmann. Nach aktuellem Stand treffen die Duisburg Ducks in der Gruppe West auf die Düsseldorfer EG Rhein Rollers, die Miners Oberhausen und die Belgian Panthers, die als erste ausländische Mannschaft mitmachen werden. „Das Team wird einen Spielort benennen, würde aber wohl auch ausschließlich in Deutschland spielen, wenn es nicht anders geht“, so Krautmann.
Die Nordgruppe bilden die Celler Oilers, die Eisbären Juniors Berlin, die Berlin Buffalos und eine Spielgemeinschaft aus den Bundesländern Brandenburg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. „Wir haben dort neue Landesverbände. Es handelt sich dabei um Vereine aus Falkensee, Bergedorf und Rostock. Unter welchem Namen das gemeinsame Team spielen wird, steht noch nicht fest“, erklärt Krautmann. Die Süd-Gruppe bilden die Rhein-Main Patriots, der TV Augsburg, die Devils Ulm/Neu-Ulm und die aus Berlin stammenden Hauptstadt Jungs, deren Spieler aber, zumeist im Eishockey aktiv, über die Republik verteilt sind. „Gespielt wird an Turnierspieltagen in der Zeit von April bis Juli“, erklärt der Inlinehockey-Chef des DRIV. Der genaue Spielplan muss noch erstellt werden.
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Im Skaterhockey haben sich die Duisburg Ducks als Pokalsieger sowohl für den Europapokal (hier erst einmal als Nachrücker) als auch für den Challenge Cup qualifiziert. „Hier streben wir allerdings die Teilnahme am Europapokal an“, so Ducks-Trainer Christian Perlitz. Die Besetzung der Skaterhockey-Bundesliga hat sich nur marginal geändert. Der TV Augsburg ist in die 2. Bundesliga ab-, die Rhein-Main Patriots sind in die 1. Bundesliga aufgestiegen.