Duisburg. MSV-Trainer Torsten Ziegner hatte für das Spiel gegen den Halleschen FC sein System umgestellt. Nach dem 1:0-Sieg erhielt Youngster Baran Mogultay ein Sonderlob.

In der Kabine der Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg liefen nach dem 1:0-Sieg über den Halleschen FC die gängigen Sommerhits. Die Dame Layla war vertreten und „Der Zug hat keine Bremse.“ Die Meidericher Profis grölten laut mit – dies aber auch, weil sie den Zug in die falsche Richtung nach vier Pflichtspielniederlagen endlich ausbremsen konnten. „Der Druck war groß, dieser Sieg war wichtig“, sagte Mittelfeldspieler Marvin Bakalorz, der dem MSV mit seinem Kopfball-Treffer in der 65. Minute den Sieg sicherte.

Die Standards – in den letzten Jahren noch stumpf und harmlos – sind nun plötzlich zur scharfen Waffe der Meidericher geworden. Marvin Bakalorz traf am Samstag nun schon zum zweiten Mal in dieser Saison in Anschluss an einen Eckball per Kopf ins Tor. Und das, obwohl er mit seinen 1,80 Metern nicht gerade die Statue eines klassischen Kopfball-Ungeheuers aufweist. „Es ist schnurzpiepegal, wie wir die Tore schießen. Aber wir haben da den Willen, uns durchzusetzen.“

Eckbälle des MSV Duisburg „brutal gut“

Mit Standards haben sich die Duisburger mittlerweile sogar Respekt bei der Konkurrenz erarbeitet. Halles Kapitän Jonas Nietfeld bezeichnete Duisburger Eckbälle nach der Partie als „brutal gut“. Bakalorz hätte in Anschluss an einen ruhenden Ball schon in der ersten Halbzeit zur Führung einköpfen können, verfehlte das Tor aber knapp.

Umarmung nach dem Abpfiff: MSV-Trainer Torsten Ziegner und Torschütze Marvin Bakalorz.
Umarmung nach dem Abpfiff: MSV-Trainer Torsten Ziegner und Torschütze Marvin Bakalorz. © firo | firo

Marvin Bakalorz betonte nach der Partie, dass Wille und Kampfbereitschaft gestimmt hätten. Und die Ballermann-Hits aus der Duisburger Umkleide nahm der Routinier erfreut zur Kenntnis: „Ich höre lieber so eine Kabine als die in Oberhausen. Da war es nämlich sehr, sehr still.“ Bei RWO hatte der MSV am Freitag, 23. September, sein Landespokalspiel mit 1:2 verloren.

MSV-Sportchef Heskamp: „Die Aggressivität war uns wichtig“

MSV-Trainer Torsten Ziegner hatte für das Halle-Spiel das System geändert: Der MSV spielte mit einer Dreier-Abwehrkette und zwei Spitzen. „Die Aggressivität war uns wichtig. Dadurch haben wir mutiger gespielt und uns mehr Torchancen erarbeitet“, stellte MSV-Sportchef Ralf Heskamp fest. Torsten Ziegner sah dadurch seine beiden Spitzen Philipp König und Aziz Bouhaddouz besser im Spiel. Ziegner: „Dazu hatten wir im Dreiermittelfeld bessere Möglichkeiten zweite Bälle zu erorbern.“

Ein Sonderlob des Trainers erhielt Youngster Baran Mogultay, der in der Liga sein Debüt feiern durfte. Der U-19-Spieler war auf der linken Außenbahn aktiv und verbuchte sogar gleich drei Torchancen. „Das war beeindruckend gut. Ich freue mich total für ihn“, so Ziegner. Auch Routinier Marvin Bakalorz war von der Leistung des 18-Jährigen angetan: „Das kann einer werden.“