Duisburg. Jo Coppens vertritt beim MSV Duisburg den gesperrten Stammtorhüter Leo Weinkauf. Der 31-Jährige will nicht zum dritten Mal in Folge absteigen.
Das Punktspiel-Debüt von Torwart Jo Coppens beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg war am Mittwoch mit viel Hektik verbunden. Innerhalb von vier Minuten zog er sich auf der Bank der Zebras um, nachdem Chefkeeper Leo Weinkauf die Rote Karte kassiert hatte. Am Samstag kann sich der Belgier nun geordnet auf seinen Einsatz vorbereiten. Ab 14 Uhr will Coppens den Duisburger Kasten im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden sauber halten.
Beim Kaltstart gegen den 1. FC Magdeburg erhielt der 31-Jährige am Mittwoch von den geplagten 750 Zuschauern immerhin Szenenapplaus. Trotzdem musste er den Ball bei der 0:5-Niederlage viermal aus dem Netz fischen. Als Glückspilz war der Belgier in den letzten beiden Spielzeiten in der 3. Liga übrigens nicht unterwegs. In der vergangenen Saison stieg er mit der SpVgg Unterhaching ab, im Jahr zuvor mit dem FC Carl Zeiss Jena.
Ersatztorhüter haben es grundsätzlich nicht leicht, oft bleiben sie langfristig ohne Liga-Einsatz, müssen sich aber dennoch auf den Tag X vorbereiten. MSV-Trainer Hagen Schmidt bezeichnete Coppens als „Musterprofi, der im Training immer hochmotiviert, voll bei der Sache ist“.
MSV Duisburg: Schmidt sieht einige Spieler mental überfordert
Leo Weinkauf ist für zwei Spiele gesperrt, somit wird Coppens auch am Mittwoch im Match gegen den VfL Osnabrück im Tor stehen. Ein genereller Torwartwechsel steht laut Schmidt aktuell „nicht zur Debatte“, trotzdem bietet sich für Jo Coppens grundsätzlich die Chance, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Schlägt der MSV nun ausgerechnet in diesen beiden Spielen die Wende zum Guten ein und sollte Coppens entscheidend zu einer Stabilisierung beitragen, wird er gute Argumente für weitere Einsätze haben.
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Hagen Schmidt, mittlerweile auch angeschlagen, will seine Startaufstellung auf weiteren Positionen verändern, nicht alle Kicker werden die Chance zur Wiedergutmachung erhalten. Einzelne Spieler seien mit der aktuellen Situation mental überfordert, so Schmidt. Außenverteidiger Leroy Kwadwo und Mittelfeldspieler Niclas Stierlin dürften eine Pause erhalten.
Dem Duisburger Konkurrenten Türkgücü droht Punktabzug
Nicht nur die Besetzung der Startplätze steht zur Disposition, sondern auch das Spielsystem. Die Vereinsführung hatte nach dem Zweitliga-Abstieg verordnet, dass das Team nur noch im 4-4-2 oder im 4-2-3-1 spielen dürfe. Dieses Papier ist in der Schublade verschlossen oder schon längst im Abfall gelandet. Zuletzt war Trainer Schmidt von einem System mit einer Dreier-Abwehrkette zu einer 4-3-3-Ausrichtung übergegangen.
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Beim SV Wehen Wiesbaden steht seit November Markus Kauczinski, der in Duisburg auch als Dotchev-Nachfolger im Gespräch gewesen war, als Cheftrainer in der Verantwortung. Der 51-Jährige verbuchte seither in acht Spielen zwölf Punkte.
Im Januar hat Ex-MSV-Stürmer Petar Sliskovic beim SV Wehen Wiesbaden angeheuert. Der wechsellustige Angreifer brach seine Zelte bei Türkgücü München ab. Vermutlich war das eine kluge Entscheidung. Die Bayern wollen wohl einen Insolvenzantrag stellen. Türkgücü müsste dann mit einem Abzug von neun Punkten rechnen und wäre Tabellenletzter. Davon würde dann auch der MSV Duisburg profitieren.