Duisburg. Der Mittelfeldspieler, der vom MSV Duisburg zu Türkgücü München wechselt, bedankte sich zum Abschied auch bei den Fans des MSV Duisburg.

Die sozialen Medien machen es möglich: Angesichts der Distanz und Abschottung der Profifußballer im Zuge der Corona-Pandemie, können sich Spieler, die in der kommenden Saison nicht mehr für den Drittligisten MSV Duisburg auflaufen, zumindest per Internet an die Fans wenden. Ahmet Engin machte es in der vergangenen Woche so, auch Leroy-Jacques Mickels machte nun über das Internet-Netzwerk Instagram davon Gebrauch.

Der MSV hatte bereits in der vergangenen Woche vermeldet, dass Mickels den Verein verlässt. Am Sonntag verkündete nun Liga-Konkurrent Türkgücü München die Verpflichtung des 25 Jahre alten Mittelfeldspielers. Leroy-Jacques Mickels posierte bereits in seinem neuen Trikot. Türkgücü zitierte den Neuzugang in einer Pressemitteilung so: „Das Projekt ist hochinteressant und vielversprechend. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren vollkommen überzeugend. Jetzt kann ich es kaum erwarten, mit der Mannschaft in die Saison zu starten.“

Am Vorabend hatte sich Mickels via Instagram an die MSV-Fans gewandt. Er verlasse den Verein nun nach „zwei verrückten Jahren.“ Mickels: „Ich bin dem Verein um Ivo Grlic und Torsten Lieberknechr dankbar, dass sie mir vor zwei Jahren die Chance gegeben haben, für diesen Club und in dieser unglaublichen Arena spielen zu dürfen. Besonders dankbar bin ich aber euch Fans. Die Unterstützung, besonders letztes Jahr, als noch Zuschauer im Stadion waren, werde ich nie vergessen.“

Erster Profi-Treffer in Braunschweig

Leroy-Jacques Mickels landete im Sommer 2019 auf ungewöhnliche Weise beim MSV, der gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen war. Mickels war damals Oberliga-Spieler bei der SSVg Velbert und stellte sich zur Probe bei den Zebras vor. Beim 12:0-Sieg im ersten Testspiel beim SV Wanheim 1900 eröffnete der gebürtige Siegburger in der ersten Minute den Torreigen.

Mickels spielte nach der Jugendzeit bei den Zweitvertretungen von Borussia Mönchengladbach und des FC St. Pauli sowie bei Alemannia Aachen – ohne sich durchzusetzen. Danach ging es über den 1. FC Monheim nach Velbert. „Irgendetwas lief bei ihm schief“, erkannte der damalige MSV-Trainer Torsten Lieberknecht einen Karriereknick bei seinem Probespieler, den er dennoch als interessanten Kicker einstufte. Schließlich erhielt der offensive Mittelfeldspieler einen Ein-Jahres-Vertrag. Mickels wurde Profi „über den zweiten Bildungsweg“, wie es Torsten Lieberknecht damals formulierte.

Leroy-Jacques Mickels (links) im Mai bei seinem Einsatz im Pokalspiel gegen den KFC Uerdingen.
Leroy-Jacques Mickels (links) im Mai bei seinem Einsatz im Pokalspiel gegen den KFC Uerdingen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Mickels zahlte das Vertrauen schnell mit guten Leistungen zurück. Er war eines der Gesichter, die für den Höhenflug der Duisburger Mannschaft in der Hinserie der Drittliga-Saison 2019/20 standen. Am vierten Spieltag feierte er beim 3:0-Sieg bei Eintracht Braunschweig seinen ersten Profi-Treffer. In seinen Abschiedsworten an die Fans erinnerte sich Mickels daran, wie er am Zaun mit den Anhängern diesen Treffer gefeiert hatte.

In jener Saison kam Mickels auf 37 Einsätze. Im Dezember 2019 hatte er seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Die zweite Saison in Duisburg lief – auch verletzungsbedingt – weniger erfolgreich. Am Ende kam er nur auf 16 Saisoneinsätze.

Nun will Leroy-Jacques Mickels bei Türkgücü München neu angreifen. „Er ist ein Spieler, der in entscheidenden Situationen den Unterschied ausmachen kann“, so Roman Plesche, Sportlicher Leiter von Türkgücü, in einer Pressemitteilung. Die Münchener sicherten sich zudem die Dienste von Luka Tankulic von Drittliga-Absteiger SV Meppen. Der offensive Mittelfeldspieler hatte beim 2:1-Sieg der Emsländer gegen den MSV Duisburg zum Saisonfinale beide Treffer erzielt.