Duisburg. Das Trainerbeben bei Hamborn 07. Ein erfahrener Coach soll die Nachfolge von Michael Pomp antreten.

Beim Fußball-Landesligisten Hamborn 07 soll es nun Schlag auf Schlag gehen. Schon in dieser Woche könnte der Verein seinen neuen Trainer für die kommende Saison präsentieren. Die Gespräche seien weit fortgeschritten und stünden kurz vor dem Abschluss, wie Hans-Günter Bruns, der Sportliche Leiter der Löwen, am Montag gegenüber der Redaktion erklärte. Auch neue Spieler hätten bereits ihre Zusage gegeben, wie Bruns erklärte.

Erst am Sonntag hatte der Verein bekannt gegeben, den im Sommer auslaufenden Vertrag mit dem amtierenden Trainer Michael Pomp nicht verlängern zu wollen. Für Pomp, der seit Januar 2018 bei den Löwen tätig ist, kam das nicht überraschend. Auch bei ihm selbst sei zuletzt die Entscheidung gereift, etwas Neues zu machen. Pomp: „Das ist jetzt ein guter Zeitpunkt.“

Janßen und Abel im Gespräch

Mit Hans-Günter Bruns hatte der Verein Ende Juli vergangenen Jahres ein Schwergewicht als Sportlichen Leiter engagiert. Dass der 66-Jährige nicht als Frühstücksdirektor im Holtkamp anheuerte, machte er von Beginn an klar. Hamborn 07 im Abstiegskampf der Landesliga – das ist nicht der Anspruch des Ex-Profis. So dürften in den letzten Monaten bei Bruns die Entscheidungen dieser Tage gereift sein.

„Wir werden einen Trainer mit viel Erfahrung verpflichten“, sagt Bruns und schiebt nach: „Wenn Sie dann den Namen hören, werden Sie wissen, was wir vorhaben.“ Spekulationen und Namen wie Stefan Janßen (zuletzt VfB Homberg), Günter Abel (FSV Vohwinkel) und Marcus Behnert (TV Jahn Hiesfeld) will Bruns nicht kommentieren. Mit Co-Trainer Fabian Schmidtke will Bruns weiter arbeiten. Torwarttrainer Philipp Peitgen wird nicht mehr zur Verfügung stehen.

Abgeschlossenes Studium

Der 37 Jahre alte Michael Pomp erfüllte die Kriterien der sportlichen Leitung offenbar nicht. Die Performance in dieser Saison, in der bis zur coronabedingten Unterbrechung nur sieben Punktspiele über die Bühne gegangen sind, dürfte sich als Kriterium mangels Spielen nicht geeignet haben.

Michael Pomp – „Mein Telefon steht seit Bekanntgabe der Entscheidung nicht mehr still“ – will sich nun in Ruhe Gedanken über seine sportliche Zukunft machen. Das muss nicht zwangsläufig ein Posten als Cheftrainer sein. Pomp hat an der Sporthochschule Köln bei Professor Daniel Memmert ein zweijähriges Masterstudium im Bereich Spielanalyse abgeschlossen. Pomp: „In der Landesliga wäre das für die Katz’ gewesen. Da brauchst du keine Analysten.“

Seinen Job in Hamborn will Michael Pomp noch erfolgreich zu einem Ende bringen. Allerdings sind sich Pomp und Bruns einig, dass die Aussichten auf eine Fortsetzung des Spielbetriebs trübe sind. Freilich gibt es in den kleinen Landesliga-Gruppen mit jeweils 14 Mannschaften am ehesten noch die Chance, im Mai und Juni zumindest die Hinrunde noch durchzuspielen.

Als realistisch erachtet Hans-Günter Bruns einen Saisonabbruch. Es sei „irre und fußballfremd“, die Spielzeit noch durchziehen zu wollen – auch aufgrund der höheren Verletzungsgefahr durch eine Dauerbelastung.

Sollte es trotzdem noch zu einem Abschluss der Hinrunde kommen, will Pomp, der seine Spieler seit der Saisonunterbrechung mit individuellen Einheiten und Wettbewerben auf Trab hält, mit den Löwen noch einmal angreifen. Pomp: „Die Liga ist so eng. Du kannst noch absteigen und noch aufsteigen. Ich habe das ganz große Verlangen, mit der Truppe noch einmal anzutreten.“ Er habe bei Hamborn 07 Höhen und Tiefen erlebt, so Michael Pomp, der sich für den Abschied eines vornimmt: „Ich will auf einem Höhepunkt gehen.“