Duisburg. Der Landesligist aus dem Duisburger Norden startet am Sonntag in die Saison. Vor dem Derby gegen Genc gab es noch einmal Bewegung im Kader.

Die Fahrstuhlfreunde vom Holtkamp haben mal wieder den Halteknopf gedrückt. Zehnmal haben die Fußballer von Hamborn 07 in den vergangenen 13 Jahren die Ligenzugehörigkeit gewechselt; letztmals durften die Löwen zwischen 2009 und 2011 zwei aufeinanderfolgende Spielzeiten in der Landesliga verbringen. Jetzt ist dieser nahezu außergewöhnliche Fall wieder eingetreten – sicher auch ein wenig dank des Corona-Abbruchs, denn sonst wäre es in Sachen Klassenerhalt zweifellos wieder sehr eng geworden. Und auch in der neuen Saison, die am Sonntag mit dem Derby beim SV Genc Osman (15.15 Uhr, Oberhauser Allee) beginnt, erwartet Trainer Michael Pomp und sein Team sicher keine leichte Aufgabe.

„Diese Saison ist für alle schwer“, hält Michael Pomp, der seit Anfang 2018 an der Westerwaldstraße sportlich das Sagen hat, dem entgegen. In der erstmals nach mehrjähriger Zweigleisigkeit wieder eingerichteten Gruppe 3 lässt sich kaum ein echter Favorit ausmachen; und der Gegenentwurf für das andere Ende der Tabelle wollen die Löwen auch nicht sein. Die Vorbereitungsergebnisse waren freilich nicht ermutigend, vor allem nicht das 1:2 vor Wochenfrist im Kreispokal bei A-Ligist Union Hamborn.

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Kurz nach diesem Spiel hatten Michael Pomp noch die Worte gefehlt, ein paar Tage später hatte er sie wiedergefunden. „Die Vorbereitung war nicht gut, das ist uns allen bewusst. Aber für eine tolle Vorbereitung kriege ich nichts in der Meisterschaft. Vor zwei Jahren hatten wir starke Testspielergebnisse und haben dann beim Ligaauftakt eine Niederlage kassiert“, erinnert sich der Trainer.

Zuversicht aus der Niederlage gegen Straelen

Dass dies nicht automatisch umgekehrt funktioniert, ist ihm ebenfalls klar. Hoffnung zieht er aktuell – trotz des ebenfalls negativen Ausgangs – aus dem Auftreten seines Teams am Tag nach der Union-Blamage im Test gegen Bezirksligist SV Straelen II (1:2): „Auch in diesem Spiel waren wir auch schon am Boden und sind dann plötzlich aufgewacht. Da hat man gesehen, dass man das Feuer, das Hamborn ausmacht, nicht einfach löschen kann.“

Auch der in der Schlussphase nach vorn stürmende Torhüter Mo Sadiklar konnte vor Wochenfrist die Pokalblamage bei Union nicht verhindern. Für Daniel Schäfer (3. von links) war es das letzte Spiel im Löwen-Trikot.
Auch der in der Schlussphase nach vorn stürmende Torhüter Mo Sadiklar konnte vor Wochenfrist die Pokalblamage bei Union nicht verhindern. Für Daniel Schäfer (3. von links) war es das letzte Spiel im Löwen-Trikot. © Jochen Emde/Funke Foto Services

Hoffnung machen auch vor allem die Spieler, die gerade nicht zur Verfügung stehen. „Wenn ich mir unsere Taktiktafel anschaue und sehe, wer so alles auf der Tribüne sitzt – das ist ein Riesenpotenzial, davon kann man eine eigene Mannschaft aufstellen“, sagt Michael Pomp. Das wäre allein jetzt kein Grund zur Vorfreude, wenn denn nicht die Perspektive bestünde, dass einige von diesen Akteuren zeitnah auf dem Platz wieder mithelfen können. Darunter sind mit Benedikt Helling vom SV Schermbeck und Can Yilmaz vom TV Jahn Hiesfeld die beiden wohl namhaftesten Neuzugänge. Apropos Neuzugang: Gefühlt ist auch Maik Goralski ein solcher, der vor einem Jahr ebenfalls aus Hiesfeld kam, dann aber von zwei langwierigen Verletzungen in der Sommer- und der Wintervorbereitung ausgeknockt wurde. „Goralski und Helling sind ja allein schon zwei gestandene Oberligaspieler, die uns im Moment fehlen“, erläutert Michael Pomp.

Wohl nur zwei Neuzugänge gegen Genc Osman dabei

Aktuell dürften von den externen Neuverpflichtungen aber erst einmal nur Reid Osei und der auf den letzten Drücker geholte Almir Sogolj einsatzbereit sein. Zu früh dürfte ein Einsatz auch für den kurzfristig verpflichteten Mittelfeldspieler Hyun-soo Kim sein, der vor zwei Jahren schon einmal einige Landesligaspiele für den DSV 1900 bestritt. „Angesichts dessen, wie wir gerade aufgestellt sind, dürften wir zunächst einmal nur der Außenseiter sein“, räumt der Löwen-Coach ein, gibt sich aber auch gleich wieder kämpferisch: „Man muss das gegen uns auch erst einmal verteidigen. Für Genc wird es auch eine Aufgabe sein, uns zu Hause zu schlagen.“ Nicht mehr verhindern kann das übrigens Abwehrspieler Daniel Schäfer, der sich kurzfristig aus dem Kader verabschiedet hat.

Das zur Verfügung gestellte Kartenkontingent ist abgesetzt, an der Tageskasse wird es keine Tickets mehr geben.