Kaiserslautern. Mit dem 3:1-Sieg in Kaiserslautern hat Spitzenreiter MSV Duisburg ein Signal der Stärke gesendet. Max Jansen feiert erstes Profitor.

Im 106. Anlauf sollte es endlich klappen. Max Jansen erzielte am Mittwochabend beim 3:1-Sieg des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg beim 1. FC Kaiserslautern sein erstes Profi-Tor. „Es fühlt sich super an“, gab der 27-Jährige nach der Partie auf dem Betzenberg zu Protokoll. Super fühlte sich die Situation für die komplette Mannschaft an. Der Spitzenreiter setzte ein dickes Ausrufezeichen im Aufstiegskampf.

Auch interessant

Mit zwei Siegen in Folge bauten die Meidericher ihren Vorsprung auf den Relegationsrang auf vier Punkte aus. Das ist aktuell der vierte Tabellenplatz (Waldhof Mannheim), da der derzeit Zweitplatzierte FC Bayern München II nicht aufsteigen darf. Das Torverhältnis ist für den MSV ein weiteres Plus.

MSV Duisburg mit starken Standards

Max Jansen verpasste dem 1. FC Kaiserslautern mit seinem Kopfballtreffer nach einer Ecke zum 3:1 kurz nach der Pause einen empfindlichen Schlag. Im ersten Durchgang hatte Vincent Vermeij bereits nach einem Eckstoß für den MSV getroffen. FCK-Trainer Boris Schommers ärgerte sich später darüber, dass sein Team durch zwei Standard-Tore verloren hatte – vielleicht auch, weil er wusste, dass das Geschäft mit dem ruhenden Ball in dieser Saison nicht die Stärke der Duisburger ist. MSV-Trainer Torsten Lieberknecht drehte bei diesem Thema den Spieß einfach um: Der 46-Jährige merkte an, dass ihm im Vorfeld der Partie aufgefallen sei, dass die Roten Teufel zuletzt bei Standards gewackelten hatten.

Vincent Vermeij(links), Lukas Boeder (verdeckt) und Leroy-Jacques Mickels feiern das frühe 1:0 für den MSV Duisburg. .
Vincent Vermeij(links), Lukas Boeder (verdeckt) und Leroy-Jacques Mickels feiern das frühe 1:0 für den MSV Duisburg. . © Alexander Neis / Eibner Pressefoto / Pool /firo | Alexander Neis

Der Duisburger Coach hatte am Mittwoch mit seinem Griff in die Taktikkiste den Gegner überrumpelt. Boris Schommers gab hinterher zu, dass er damit nicht gerechnet hatte. Lieberknecht überraschte mit einer Fünferkette in der Abwehr (in der Vorwärtsbewegung verwandelte sich der Defensivblock in eine Dreierkette) und einer Doppelspitze im Angriff. Lieberknecht berichtete hinterher, dass er seine Mannschaft beim Abschlusstraining am Vormittag gefragt habe, ob sie dieses System spielen wolle. Und das Team wollte. Max Jansen war ein Nutznießer dieser Umstellung: So kam der gelernte Mittelfeldspieler als zusätzlicher Defensivmann in die Startelf.

Komplettes Neuland war diese taktische Ausrichtung für das Team nicht. Im Trainingslager in Portugal im Januar hatte die Mannschaft diese Variante als taktische Alternative einstudiert. Zudem passt Lieberknecht ohnehin je nach Spielverlauf die Taktik häufig während der Partie an.

MSV-Boss Ingo Wald: „Ich bin stolz auf die Jungs!

Vor einer Woche arbeitete die Mannschaft unter dem Eindruck des 1:1 gegen Schlusslicht FC Carl Zeiss Jena noch im Krisenmodus. Nach zwei Siegen in Folge gehen die Zebras nun mit breiter Brust in die nächsten Spiele. Am Samstag kommen die Würzburger Kickers an die Wedau. Am Mittwoch steht dann in Düsseldorf das Derby gegen den KFC Uerdingen an.

„Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Max Jansen nach der Partie. So sah es auch MSV-Präsident Ingo Wald: „Das war gut für das Selbstbewusstsein. Ich bin stolz auf die Jungs.“