Kaiserslautern. Der MSV Duisburg gewinnt beim 1. FC Kaiserslautern 3:1. Trainer Torsten Lieberknecht überrascht mit einer neuen taktischen Variante.
Wer von der Autobahn aus nach Kaiserslautern hineinfährt, kann sich des imposanten Anblickes nicht erwehren. Erhaben, beeindruckend thront das Stadion am Betzenberg über der Stadt; wenn die Flutlichter eingeschaltet sind, erstrahlt das Fritz-Walter-Stadion noch viel kräftiger. Doch auch die Kultstätte des Fußballs ist im Innern erblasst, wenn die Ränge leer sind. Den Kickern des MSV Duisburg konnte das egal sein – die Zebras gewannen das Drittliga-Spiel am Mittwoch beim 1. FC Kaiserslautern mit 3:1 (2:1) und untermauerten damit ihre Spitzenposition.
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MSV-Trainer Torsten Lieberknecht hatte die Aufstellung im Vorfeld der Partie zur Geheimsache erklärt. Der Coach setzte auf den Überraschungseffekt – und Lieberknecht verblüffte mit seiner Formation. In der Defensive verteidigte eine Fünferkette mit Max Jansen in der Innenverteidigung. Im Spiel nach vorne schalte sich Arnold Budimbu auf der rechten Außenbahn mit ein. Moritz Stoppelkamp spielte auf der Zehn – hinter der Doppelspitze Vincent Vermeij/Leroy-Jacques Mickels.
Mickels zündet früh für den MSV Duisburg
Zur Überraschung kam der Knalleffekt: Schon in der neunten Minute ging der MSV in Führung. Kaiserslautern vertändelte im Mittelfeld den Ball, Vincent Vermeij bediente Leroy-Jacques Mickels mit einem feinen Steilpass, und Mickels traf aus zwölf Metern zum 1:0.
Drei Minuten später wurde es vor dem Duisburger Tor brenzlig. Keeper Leo Weinkauf verschätzte sich beim Herauslaufen, konnte aber FCK-Stürmer Timmy Thiele noch den Ball wegschnappen.
In der 26. Minute hätte Mickels nachlegen können. Auf Zuspiel von Moritz Stoppelkamp verfehlte er aus halblinker Position das Tor nur knapp.
Fünf Minuten später jubelten die Gastgeber. Vincent Gembalies brachte im Strafraum Florian Pick zu Fall. Timmy Thiele verwandelte den berechtigten Elfmeter sicher zum 1:1. Der MSV steckte diesen Rückschlag jedoch ohne zu zucken weg und versuchte weiter, sein Spiel durchzubringen. In der 39. Minute lagen die Zebras schon wieder vorne. Vincent Vermeij, dem die muskulären Probleme nicht mehr anzumerken waren, köpfte den Ball in Anschluss an eine Stoppelkamp-Ecke zum 2:1 ins Netz. Wie schon in München ein Tor nach einem Standard: Etwas Gutes hatte die Corona-Pause für den MSV dann offenbar doch.
Jansen köpft zum 3:1 ein
Und es kam noch besser. Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff klingelte es wieder nach einem Eckball im Kasten der Roten Teufel. Diesmal war Max Jansen nach einer Stoppelkamp-Ecke zur Stelle und köpfte zum 3:1 ein.
Eine Vorentscheidung? Natürlich nicht. Dafür hatte das Murmeltier, wie es Moritz Stoppelkamp dieser Tage ausdrückte, zuletzt zu oft gegrüßt. Es brannte auch schnell im Duisburger Strafraum. Nach einem Freistoß von Lucas Röser kam Timmy Thiele aus kurzer Distanz zum Abschluss, doch mehrere Duisburger Beine blockten den Schuss ab (55.). Leo Weinkauf konnte eine Flanke nicht abfischen, rettete dann aber gegen den eingewechselten Christian Kühlwetter.
Im Gegensatz zu den Spielen gegen München und Jena blieb der MSV nach der Führung Chef im Ring. Das Team setzte den von Torsten Lieberknecht geforderten Ballbesitz weitgehend um.
In der 80. Minute kam der eingewechselte Matthias Rahn im gegnerischen Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Nicolas Winter zeigte nicht auf den Punkt – und lag damit falsch. Trotzdem brannte nichts mehr an.
Am Samstag (14 Uhr) geht es für den MSV mit dem Heimspiel gegen die Würzburger Kickers weiter.