Duisburg. Auch eine weitere Leistungsträgerin steht bei den Zebras wieder zur Verfügung. Wann und wie es in der Bundesliga weitergeht, bleibt offen.

In anderen Zeiten wäre die Formulierung gewesen: Der Trainingsplatz bei den Fußballerinnen des MSV Duisburg wird zunehmend voller. Mitten in der Corona-Krise taugt das aber nicht als Qualitätsmerkmal – und so richtig voll kann es an der Mündelheimer Straße aktuell sowieso gar nicht werden. Die Bundesliga-Zebras trainieren zwar jetzt schon seit einiger Zeit wieder, komplett bekommen sich die Spielerinnen allerdings nie zu sehen. „Wir arbeiten in drei Gruppen: vormittags, nachmittags und abends“, sagt Coach Thomas Gerstner, der versucht, das Beste aus der Situation zu machen.

Aus der gebotenen Distanz kann der Ex-Profi in diesen Tagen zwei Kickerinnen begrüßen, die er zuletzt nur per Videoschalte gesehen hat. Seit Freitag ist Lisa Makas zurück, die die vergangenen Wochen daheim in Österreich verbracht hat. An diesem Montag steigt zudem Vanessa Fürst wieder ein. Die Verteidigerin, nach ihrem Wechsel aus Mönchengladbach zu Saisonbeginn zur Senkrechtstarterin geworden, hatte sich Mitte Februar im Derby gegen die SGS Essen eine schwere Knieverletzung zugezogen.

MSV Duisburg: vier Spielerinnen noch im Ausland

Für sie war die Corona-Pause damit fast schon ein bisschen Glück im Unglück, denn so konnte sie ohne großen zeitlichen Druck wieder fit werden. „Es wäre auch noch schneller gegangen, aber sie konnte sich da ja Zeit lassen“, so Thomas Gerstner. Folglich fehlen im Drei-Schichten-Betrieb jetzt nur noch vier Kickerinnen, die allesamt in ihren Heimatländern sind: Danica Wu (Kanada), Lucia Harsanyova (Slowakei), Claire O’Riordan (Irland) und Jacqueline Broux (Belgien).

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„Taktische Dinge sind zurzeit natürlich nicht möglich. Dafür konzentrieren wir uns auf die technische Schulung der Spielerinnen“, berichtet Thomas Gerstner. Er selbst steht auch nicht immer auf dem Trainingsplatz, sondern überlässt einen Teil der Einheiten seinen Assistenten Robert Augustin und Marc Ernzer. „Ich schaue mir das aber alles oben aus meinem Büro an“, sagt der Trainer.

Was die Fortführung der unterbrochenen Saison angeht, mag Gerstner keine Prognosen mehr abgeben: „Ich war erst sicher, dass wir weiterspielen würden, dann sah alles nach einem Abbruch aus. Mittlerweile muss ich sagen, dass ich keinen Plan mehr habe, was passieren wird.“ Ein Training, das sich zielgerichtet auf die nächste Aufgabe einstelle, sei damit nicht möglich. Die Priorität sieht daher aktuell so aus: „Die Athletik und den Spaßfaktor hochhalten.“