Duisburg. Der in der Regionalliga vom sportlichen Abstieg bedrohte Verein aus dem Duisburger Westen muss seinen Spielmacher in die Oberliga ziehen lassen.

Wie der Westdeutsche Fußball-Verband am Mittwoch bekannt gab, ruht der Spielbetrieb in der Regionalliga West aufgrund der Corona-Krise vorerst bis zum 19. April. Sollte es danach weiter gehen, wird es für Patrick Dertwinkel beim VfB Homberg eine Abschiedstournee sein.

Dertwinkel wechselt zur nächsten Saison zur SSVg Velbert. Der zu den Leistungsträgern beim VfB zählende Spielmacher unterschrieb beim aktuell Fünftplatzierten der Oberliga Niederrhein einen Vertrag bis 2021. Ob der Mittelfeldspieler dann in der nächsten Saison auf seinen Ex-Klub trifft, steht noch in den Sternen. Die SSVg Velbert hat keine realistischen Aufstiegschancen mehr, während der VfB in der Regionalliga vom Abstieg bedroht ist. Da jedoch aufgrund der Corona-Krise auch ein Saison-Abbruch in den Ligen nicht auszuschließen ist, könnte es auch dazu kommen, dass der VfB in der Regionalliga bleibt.

VfB Homberg: Trainer Janßen bedauert den Abgang

Dertwinkel würde dem VfB den Klassenerhalt unter allen Umständen wünschen und stellt auch klar, dass er sich „unabhängig von der aktuellen Situation“ für den Wechsel entschieden habe. „Ich hatte ein gutes Gespräch mit unserem Trainer, in dem ich meine Gründe genannt habe“, betont der Spielmacher, weiterhin ein gutes Verhältnis zu Stefan Janßen zu haben. Der Coach macht „keinen Hehl daraus, dass ich Patrick gern gehalten hätte.“ „Ich würde mir wünschen, dass die Spieler die sich zu Recht für den Aufstieg haben feiern lassen, den Turm, den sie im Falle des möglichen Abstiegs umgehauen hätten, wieder gemeinsam aufbauen und zusammenhalten“, stellt Janßen seine Meinung zu möglichen Wechselabsichten der „Aufstiegs-Helden“ klar. „Patrick hat mir seine Gründe genannt und die muss ich akzeptieren.“

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Dertwinkel führt aus: „Stefan Janßen hat lange um mich gebuhlt, Marcus John auch. Ich hatte dreieinhalb Mega-Jahre beim VfB, hätte aber auch noch gern eine gute Zeit bei Marcus John, der in der A-Jugend bei Borussia Mönchengladbach zwei Jahre mein Trainer war“, erklärt Dertwinkel sein ebenfalls besonderes Verhältnis zum Velberter Coach.

Dertwinkel verzichtet auf sein Gehalt

„Die infrastrukturellen Gegebenheiten in Velbert sind auch andere. Allein auf Rasen statt auf Kunstrasen zu trainieren, ist für meinen Körper deutlich besser“, sagt der 26-Jährige der noch immer mit den Nachwirkungen seiner langwierigen Knieverletzung zu kämpfen hat und bei der SSVg eine neue Herausforderung sieht: „Ich fange dort bei Null an und muss mich komplett neu beweisen.“

Dass das Angebot auch finanziell attraktiv war, leugnet Dertwinkel nicht. Gleichzeitig geht er beim VfB in Zeiten der Corona-Krise nun einen Schritt. „Ich werde ab sofort bis zum Ende der Saison auf mein Gehalt verzichten. Ich habe dem Fußball, mit dem ich aus Leidenschaft und nicht wegen der Aussicht auf ein hohes Profigehalt als kleiner Bengel angefangen habe, viel zu verdanken. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben“, würde sich Dertwinkel freuen, wenn ihm „noch viele Fußballer folgen“ würden.