Düsseldorf. Fortunas Stürmer traf bei der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Dortmund zweimal den Pfosten. Skrzybski: „Wir wollen jetzt nicht rumheulen.“
Sie hätten die Helden des Tages werden können, womöglich gar die der Saison. Und das nicht nur für die Fortuna, deren Trikot Steven Skrzybski und Marcel Sobottka tragen, sondern ein Stück weit auch für die Fans jenes Vereins, den die beiden seit frühester Kindheit in ihren Herzen tragen. Sobottka ist gebürtiger Gelsenkirchener und hat seine Jugendjahre als Fußballer von den Bambini an beim FC Schalke 04 verbracht, Skrzybski ist zwar Berliner, aber immer schon Fan der Königsblauen gewesen.
Und was wäre das in Gelsenkirchen abgefeiert worden, wenn der Erzrivale Borussia Dortmund am Samstag beim Underdog Fortuna Düsseldorf den Kampf um den Meistertitel endgültig verloren hätte. Sobottka hatte es auf dem Fuß, bei einer sehr guten Torchance in der 64. Minute, als Schiedsrichter Sascha Stegemann nach einem Foul an Kevin Stöger trotz guter Freistoßposition auf Vorteil entschied. „Korrekterweise“, sagte Sobottka. „Ich komme aus elf Metern zum Schuss, wenn das kein Vorteil ist, weiß ich es auch nicht.“
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Einmal links, einmal rechts
Doch mehr noch hatte Skrzybski die Schwarz-Gelben am Haken. In der 75. Minute eingewechselt, boten sich ihm zwei hervorragende Konterchancen gegen den zunehmend verzweifelten und keineswegs überlegenen BVB. Doch es wurde nichts aus dem Ruhm in Rot-Weiß und Königsblau: Einmal traf Skrzybski den linken, einmal den rechten Pfosten. Beide Male war Torhüter Roman Bürki bereits geschlagen. Und dann machte Dortmunds Edeljoker Erling Haaland in der fünften Minute der Nachspielzeit auch noch das 0:1 und verdarb den Düsseldorfern den Tag vollends.
Zum wiederholten Male fuhr Fortuna nicht die Ernte dafür ein, was sie mit einer starken Leistung gesät hatte. War das am Samstag der eine Nackenschlag zu viel? „Nur für heute“, versicherte Skrzybski trotzig. „Insgesamt müssen wir die Köpfe wieder hochnehmen, und das werden wir auch machen und im nächsten Spiel wieder punkten.“ Dass der nächste Gegner am Mittwoch kein Geringerer als der Tabellendritte Leipzig ist, stört die Düsseldorfer dabei überhaupt nicht. „Wir haben eben dem Zweiten Dortmund einen großen Kampf geliefert und hatten ihn am Rand einer Niederlage“, sagte Sobottka. „Warum sollen wir dann nicht in Leipzig etwas holen?“
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„Unsere Leistung stimmt mich positiv“
Skrzybski sah das ebenso. „Unsere Leistung stimmt mich positiv“, betonte der 27-Jährige. „Natürlich haben wir jetzt einige Führungen nicht über die Runden gebracht, aber deshalb geben wir trotzdem weiter Gas.“ Rückenwind gab dem Drittletzten auch, dass das taktische Konzept gegen den BVB aufgegangen war. „Wir wissen genau, was wir können“, sagte Skrzybski. „Wir wollten gut verteidigen und Nadelstiche setzen. Das haben wir auch gut gemacht.“ Trainer Uwe Rösler wollte das ausdrücklich auch auf den Berliner angewandt wissen: „Dafür haben wir Stevie gebracht. Er sollte mit seinem Tempo in der Schlussphase hinter die Dortmunder Abwehr kommen und seine Chance suchen. Das hat er super gemacht.“
Nur hatten zwei senkrechte Aluminium-Röhren mit zwölf Zentimeter Durchmesser etwas dagegen. „Sicher hätte ich mir gewünscht, dass eines der beiden Dinger reingeht, aber Wünschen hilft im Fußball nicht unbedingt weiter. Es hilft nur, weiter hart zu arbeiten, und irgendwann gehen sie rein“, sagte Skrzybski und fügte kämpferisch an: „Wir wollen jetzt nicht rumheulen, sondern es aus eigener Kraft schaffen. Und vor allem werden wir uns nicht auf andere verlassen.“ (jol)