Düsseldorf. Gegen Borussia Dortmund sah es für Fortuna Düsseldorf lange nach einem Punktgewinn aus. Dann versetze Erling Haaland den Fortunen den K.o.-Schlag.

Schlimmer hätte es kaum kommen können! Gegen Borussia Dortmund sah es für Fortuna Düsseldorf lange nach einem wichtigen Punktegewinn aus. Doch in der fünften Minute der Nachspielzeit versetzte Erling Haaland den Fortunen den K. o.-Schlag. Fortuna Düsseldorf verliert die Partie mit 0:1 (0:0).

Dabei hätte auch alles ganz anders kommen können. In der Schlussphase hatten die Hausherren selbst zwei Mal die dicke Chance, das Spiel für sich zu entscheiden.

Dortmund zunächst ohne Erling Haaland

Im Vergleich zum 2:2 gegen Hoffenheim in der vergangenen Woche nahm Trainer Uwe Rösler zwei Änderungen vor. Niko Gießelmann und Marcel Sobottka rückten für den den gelb-gesperrten Adam Bodzek und Rouwen Hennings in die Startelf. Hennings, der Doppeltorschütze der Vorwoche, nahm zu Beginn nur auf der Bank Platz.

Bei den Gästen aus Dortmund stand Torjäger Erling Haaland nach seiner Verletzung erstmals wieder im Kader. Der Norweger guckte aber zunächst nur zu.

Großchance für den BVB

Die erste Halbzeit begann mit engagierten Hausherren, die den BVB mit einer stabilen Abwehr konfrontierten. Die Rösler-Elf stand kompakt und über weite Strecken auch sicher. Eine der wenigen Chancen der Dortmunder - dafür aber eine besonders dicke - gab es in der 17. Minute. Nach einer von Mats Hummels geklärten Ecke setzte der BVB zum blitzschnellen Konter an. Achraf Hakimi kam so alleine vor Florian Kastenmeier zum Abschluss. Der Düsseldorfer Schlussmann blieb nervenstark, wehrte mit dem Fuß ab. Glück für die Fortuna. Das hätte die Führung für den BVB sein müssen.

Nach einer knappen halben Stunde verbuchten die Dortmunder dann die nächste Chance. Nach einer schnellen Kombination des BVB auf engem Raum kam Julian Brandt aus rund sieben Metern zum Abschluss. Ungefährlich für Kastenmeier. Viel mehr passierte in der Folge bis zum Pause auch nicht mehr, vor allem weil die Fortuna nicht mehr zuließ. Die Gastgeber beschränkten sich weiterhin geduldig aufs Verteidigen, nach vorne konnte sich der Tabellen-Sechzehnte in einer insgesamt nicht sehr unterhaltsamen ersten Hälfte allerdings gar nicht auszeichnen.

Düsseldorf kommt engagiert aus der Kabine

Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Frisch zurück auf dem Platz investierten die Düsseldorfer dann auch etwas mehr nach vorne. Das Ergebnis aus Paderborn wo Werder Bremen im Kellerduell zur Pause bereits mit 3:0 führte dürfte dem bis dahin völlig ungefährlichen Team von Uwe Rösler etwas Feuer unterm Hintern gemacht haben. Doch eine Ecke direkt nach Wiederanpfiff und eine kleinere Möglichkeit von Kenan Karaman (49.) blieben wirkungslos.

Eine gute Viertelstunde war gespielt, da musste Dortmunds Trainer Lucien Favre reagieren. Um die gute Verteidigung der Hausherren mehr unter Druck zu setzen, „opferte“ Favre mit Axel Witsel einen Defensivmann und schickte Torjäger Erling Haaland aufs Feld.

Doch nicht Haaland markierte die nächste Großchance. Stattdessen hatte Marcel Sobottka die dicke Möglichkeit zur Führung. Zuvor hatte Łukasz Piszczek, der sein 250. Bundesligaspiel absolvierte, Erik Thommy am Sechzehner gefoult, Stegemann entschied aber auf Vorteil, Roman Bürki musste gegen Sobottka in allerhöchster Not parieren. Im direkten Gegenzug erzielten die Dortmund die vermeintliche Führung (65.). Doch vor seinem Treffer hatte Raphaël Guerreiro den Ball aus kurzer Distanz an die Schulter bekommen. Nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten in Köln entschied Schiedsrichter Sascha Stegemann auf Handspiel. Glück für Fortuna Düsseldorf.

K. o.-Schlag von Haaland

Den ersten Düsseldorfer Wechsel gab es in der 75. Minute. Für den angeschlagenen Markus Suttner schickte Uwe Rösler Steven Skrzybski ins Spiel. Kurz darauf kam Rouwen Hennings für Kenan Karaman. Pech für die Düsseldorfer, kurz darauf hätte die Führung fallen müssen. Doch der Ball rauschte nur an den linken Pfosten.

Die Fortuna spielte weiterhin sehr clever, hielt gegen den favorisierten Tabellenzweiten mutig dagegen. Die Dortmunder konnten so nur wenig Kreativität entfalten.

In der 90. Minute hätte Steven Skrzybski für den Sieg sorgen können, doch sein Schuss nach schnellem Konter rauschte an die Latte. Vor allem Dank der zunehmend engagierteren Düsseldorfern wurde das Spiel in der Schlussphase etwas interessanter.

Als alles nach einem 0:0 aussah, schlug Borussia Dortmund in Person von Erling Haaland noch einmal zu. Die letzten Sekunden der fünfminütigen Nachspielzeiten tickten gerade herunter als Der Norweger eiskalt vollstreckte und den Düsseldorfern mitten ins Herz traf. 0:1!

Bremen im Nacken

Für das Team von Uwe Rösler hätte der Spieltag kaum schlechter verlaufen können. Bremen feierte in Paderborn Schützenfest, siegte mit 5:1 und zieht damit nach Punkten mit Fortuna Düsseldorf gleich. Das Rösler-Team bleibt in der Tabelle nur noch wegen des nun minimal besseren Torverhältnis vorne.

„Insgesamt müssen wir den Kopf wieder hochnehmen. Wir wollen als Team das vielleicht Unmögliche schaffen. Wir wollen weiter Gas geben“, sagte Steven Skrzybski. „Schade, dass wir uns nicht belohnt haben.“

Aufstellung:

Fortuna: Kastenmeier - Ayhan, Hoffmann, Suttner (76. Skrzybski) - Zimmermann, Stöger, Sobottka, Gießelmann - Berisha, Thommy (82. Zimmer) - Karaman (81. Hennings).

Dortmund: Bürki - Piszczek, Hummels, Akanji - Hakimi, Can, Witsel (61. Håland), Guerreiro - Brandt, Sancho - Hazard (74. Reyna).

Schiedsrichter: Sascha Stegemann. Assistenten: Mike Pickel, Frederick Assmuth, Guido Winkmann (vierter Offizieller), Deniz Aytekin (Video-Assistent).