Düsseldorf. Von Freitag bis Sonntag steht der Dome in Düsseldorf-Rath im Zeichen des Judo-Sports. Die Weltelite kämpft dann beim Grand Slam.

Karneval oder Kampfsport, Jecke oder Judoka? Diese Fragen werden am närrischen Wochenende beantwortet. Dann gastiert die Welttour des Internationalen Judo-Verbandes (IJF) mit dem Grand Slam von Freitag bis Sonntag im Rather Dome. Mit Johannes Frey und Nora Bannenberg, beide vom JC 71, werden die deutschen Farben auch durch zwei Lokalmatadoren vertreten.

Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio/Japan ist der Grand Slam am Rhein für die internationale Judo-Elite eine wichtige Zwischenstation. Insgesamt sind 720 Athleten aus 120 Ländern gemeldet, darunter die Olympiasieger Idalys Ortiz (Kuba) und Shohei Ono (Japan). China hat wegen des Coronavirus’ seine Teilnahme abgesagt. DJB-Präsident Peter Frese nennt das Event das größte Judo-Ereignis weltweit – nach Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Es geht um Olympia-Tickets

Besonders bedeutend ist der Düsseldorfer Grand Slam indes für die Auswahl des Deutschen Judo-Bundes, denn die beiden Bundestrainer Richard Trautmann (Männer) und Claudiu Pusa (Frauen) erhoffen sich wichtige Erkenntnisse von den Duellen im ISS Dome. „Wir haben noch nicht alle Olympia-Tickets vergeben, in einigen Gewichtsklassen ist die Entscheidung noch offen“, betont Trautmann.

Freuen sich auf den Grand Slam im Judo: Bundestrainer Richard Trautmann (li.) und Lokalmatador Johannes Frey.
Freuen sich auf den Grand Slam im Judo: Bundestrainer Richard Trautmann (li.) und Lokalmatador Johannes Frey. © FFS | Thomas Reisz

Mit Johannes Frey, der am Sonntag in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm an den Start geht, macht sich auch ein Düsseldorfer noch berechtigte Hoffnungen. Allerdings hat er mit dem Esslinger Even Heinle einen Konkurrenten, der als 19. in der Weltrangliste noch knapp vor Frey (23.) steht – und zuletzt auch die besseren Ergebnisse geliefert hat. Trotzdem gibt sich Frey nach längerer Verletzungspause zuversichtlich: „Ich bin in Düsseldorf zu Hause, die ganze Stadt steht hinter mir. Das wird mir Kraft geben“, versichert Frey.

Bis Mitte Mai will sich der Bundestrainer im Zweifelsfalle mit der finalen Entscheidung Zeit lassen, wer nach Tokio darf. Favorit bei den Schwergewichten ist am Wochenende der Georgier Guram Tushishvili, der Weltmeister von 2018.

Für die 20-jährige Nora Bannenberg – Dritte der Jugend-EM von 2016 und aktuelle Nummer 140 der Weltrangliste – geht es bereits am Freitag in der Klasse bis 57 Kilogramm vor allem darum, nach längerer Verletzungspause Wettkampferfahrung auf der ganz großen Bühne zu sammeln. Mit Theresa Stoll (TSV Großhadern) kommt eine der Favoritinnen in dieser Gewichtsklasse ebenfalls aus Deutschland.

Start schon am Freitag um 9 Uhr morgens

Die Vorrunde startet an allen drei Tagen jeweils um 9 Uhr. Die Veranstalter hoffen auf rund 12.500 Zuschauer, am Samstag ist der Dome, dessen Fassungsvermögen für den Grand Slam auf 5000 Besucher begrenzt wurde, bereits ausverkauft.