Dinslaken. Bei Unitas Haan zeigte der MTV Dinslaken sein bislang schlechtestes Saisonspiel. Das Rückspiel ist für den Abstiegskampf von großer Bedeutung.

Eine schwache Chancenverwertung, die wurde den Handballern des MTV Rheinwacht in der laufenden Regionalliga-Saison schon häufiger zum Verhängnis. Ansonsten mussten sich die Dinslakener in den allermeisten Partien wenig bis gar nichts vorwerfen lassen. Mit einer Ausnahme. „In Haan haben wir unsere mit Abstand schlechteste Leistung gezeigt. Da waren wir überhaupt nicht da“, erinnert sich Marius Timofte nur sehr ungerne an den lauen Samstagabend im September zurück, als seine Sieben bei einem keineswegs überragend auftretenden Aufsteiger mit 25:33 unter die Räder kam. Der MTV-Trainer hofft jetzt, dass die damals so misslungene Vorstellung seiner Schützlinge zu einer Extra-Motivation führt, wenn die DJK Unitas am Sonntag um 11.15 Uhr zum Rückspiel in der Douvermannhalle gastiert.

Bei dem Wiedersehen geht es für die abstiegsbedrohten Dinslakener allerdings um viel mehr, als nur um Revanche zu nehmen, denn die Haaner gehören im Regionalliga-Keller zu den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Aktuell liegen mit der bereits zurückgezogenen HG Remscheid und dem abgeschlagenen Bergischen HC II nur zwei Teams hinter Rheinwacht auf Rang zwölf. Unitas befindet sich derzeit mit drei Zählern mehr auf dem zehnten Platz. Genau dort, wo der MTV am Ende wohl mindestens stehen müsste, um sich - je nach Abstiegsszenario aus Liga drei - überhaupt eine kleine Chance auf den neuerlichen Klassenerhalt ausrechnen zu dürfen.

Mit dem genesenen Jonas Höffner hat der MTV wieder eine Alternative mehr

Die Rechnung ist dementsprechend einfach: Im Erfolgsfall wäre Dinslaken wieder dran, bei einer Niederlage würde Haan jedoch enteilen. Für die mehr als richtungsweisende Partie sieht Timofte sein Team aber gut vorbereitet: „Der ein oder andere hatte unter der Woche kleinere Blessuren, aber wir haben trotzdem ordentlich gearbeitet.“ Am Sonntag soll es darum gehen, die Lücken in der sehr soliden Haaner Abwehrreihe zu finden und sich von dem häufig sehr geduldigen Angriffsspiel des Gastes nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Grundsätzlich gilt für den MTV-Coach: „Wir müssen einfach von Anfang an da sein und unsere Aktionen vorne wie hinten voll durchziehen.“

Handball, MTV Rheinwacht Dinslaken - Interaktiv Düsseldorf/Ratingen
Der Dinslakener Trainer Marius Timofte hat das Hinspiel in Haan in unguter Erinnerung. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Das klappte zuletzt bei der Derbyniederlage in Rheinhausen nur stellenweise, weil die Dinslakener beim OSC auch ihrer viel zu dünn besetzten Bank Tribut zollen mussten. Dahingehend sollte es am Sonntag zumindest wieder etwas besser aussehen, denn der zuletzt erkrankt fehlende Jonas Höffner hat sich im Training zurückgemeldet und ist damit eine wichtige Alternative mehr im Rückraum.

„In Haan haben wir unsere mit Abstand schlechteste Leistung gezeigt. Da waren wir überhaupt nicht da.“

Marius Timofte, Trainer des MTV,
hofft, dass die Hinspielpleite bei seinem Team für Extra-Motivation sorgt.

Haan kennt sich mit der Dinslakener Anwurfzeit aus

Auf den biorhythmischen Vorteil des frühen Anwurfs am Morgen kann der MTV diesmal übrigens nur bedingt setzen, denn die DJK Unitas trägt ihre Heimspiele für gewöhnlich ebenfalls am Sonntag um 11.15 Uhr aus. Das aus Dinslakener Sicht völlig verpatzte Hinspiel wurde nur wegen der gleichzeitig stattfindenden Haaner Kirmes, einem der größten Volksfeste der Region, an einem Samstag ausgetragen.

Vorsicht geboten ist aber sowieso, denn nach sieben Niederlagen in Serie hat der Neu-Regionalligist aus dem Bergischen Land zuletzt wieder aufgetrumpft. Viel mehr noch als der jüngste Haaner Pflichtsieg im Heimspiel gegen den noch sieglosen BHC II ließ dabei der Auswärtserfolg beim ungemein heimstarken Tabellensechsten HC Weiden aufhorchen.