Dinslaken. Die Dinslakener Hockeyspielerin ist für die Hallen-Weltmeisterschaft in Kroatien nominiert. Was für Pia Lhotak dabei reizvoll ist.

Sie hat mit den Hockey-Damen des Düsseldorfer HC schon diverse Titel geholt, aber auch schon bittere Niederlagen kassiert. Das Halbfinal-Aus am vergangenen Samstag bei der DM-Endrunde in der Halle traf Pia Lhotak dennoch besonders hart. „Mir ging‘s echt nicht gut“, blickt die Dinslakenerin auf den Abend nach der unnötigen 4:5-Niederlage gegen den Dauerrivalen Mannheimer HC zurück. Mit 4:1 hatte ihr Team noch vorne gelegen, dann aber das Heft des Handelns vollkommen aus der Hand gegeben. Enttäuschend, doch die 30-Jährige konnte sich zum Glück ganz schnell wieder ablenken. Auf die frühere Jugendspielerin des TV Jahn Hiesfeld wartet ein weiteres großes Karriere-Highlight. Lhotak kämpft ab Montag im kroatischen Porec mit der deutschen Nationalmannschaft um den WM-Titel in der Halle.

Der A-Kader der Nationalmannschaft, das war für die Dinslakenerin lange Zeit überhaupt kein Thema gewesen. Nicht weil ihr die nötige Begeisterung gefehlt hätte. Doch für Lhotak stand der Job bei der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe, für die sie heute noch arbeitet, stets an erster Stelle. Ein Beruf, der sich mit dem aufwändigen Einsatz beim Feld-Nationalteam nie ersthaft hätte vereinbaren lassen. Zwei Testspiele draußen gegen Belgien als „Aushilfe“ stehen deshalb nur in der Vita der Abwehrspielerin.

Vor zwei Wochen die Nominierung für Kroation mitgeteilt

Im vergangenen Jahr bot sich dann erstmals die Gelegenheit zur Turnierteilnahme mit der DHB-Auswahl. Ein „krasses Erlebnis“ sei die Heim-Europameisterschaft in der Halle in Berlin im letzten Februar gewesen. Deutschland holte mit Lhotak als einer der erfahrensten Spielerinnen den Titel. „Schon damals haben wir gesagt, dass es toll wäre, wenn wir in ähnlicher Konstellation 2025 bei der WM antreten können“, erzählt die Dinslakerin. Für sie wurde der Wunsch schließlich auch Wirklichkeit. Auf der „Longlist“ für die Nominierung, die bereits im Herbst erstellt wurde, stand Lhotak bereits. Vor rund zwei Wochen bekam sie dann die endgültige Nachricht, auf Grund starker Leistungen in der Hallensaison, für Kroatien nominiert zu sein.

Im vergangenen Sommer feierte Pia Lhotak mit dem Düsseldorfer HC noch die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld.
Im vergangenen Sommer feierte Pia Lhotak mit dem Düsseldorfer HC noch die Deutsche Meisterschaft auf dem Feld. © FUNKE Foto Services

Die Vorfreude ist natürlich groß: „Die Heim-EM war toll, aber jetzt so ein Turnier in einem anderen Land spielen zu dürfen, ist natürlich auch etwas sehr besonderes.“ Der Austragungsort Porec an der Küste Istriens glt als ausgesprochen sehenswert. In der WM-Halle fanden zuletzt auch Partien der Handball-Weltmeisterschaft statt. „Reizvoll ist natürlich auch, dass wir auf Teams treffen, die man nicht wirklich kennt. Ich bin sehr gespannt, was unsere Gegner so für Hallenhockey anbieten“, sagt Lhotak.

Seit Dienstag Training in Frankfurt

Die deutschen Damen, die bereits seit Dienstag zusammen in Frankfurt trainieren und am Donnerstag nach Kroatien aufbrechen treffen in ihrer Gruppe auf Australien, Neuseeland und Namibia und wissen noch nicht genau, was sie in den Partien erwartet. „Das Ziel ist aber auf jeden Fall wieder der Titel“, unterstreicht die Dinslakenerin einmal mehr die deutsche Vorherrschaft bei der Hallen-Variante ihres Sports.

Damit nach dem EM-Titel nun auch die WM an Deutschland geht, wird Lhotak als zweitälteste und in der Halle ungemein erfahrene Akteurin wieder eine Führungsrolle einnehmen. „Das wird sicher so sein, macht mir aber auch nichts aus. Ich kenne diese Rolle ja auch aus dem Verein gut, wo immer wieder ganz junge Spielerinnen nachrücken. Ich bin auf jeden Fall auch fit und richtig gut drauf“, sagt Lhotak. Die große Vorfreude ist dabei nicht zu überhören.