Dinslaken. Markus Kuhlmann gibt sein Amt als Vorsitzender des SuS 09 Dinslaken am Montagabend ab und zieht Bilanz. Der potenzielle Nachfolger steht fest.
Das angeblich so verflixte siebte Jahr hat er noch hinter sich gebracht, knapp sechs Monate später ist aber Schluss: Für Markus Kuhlmann endet eine besondere Beziehung zu seinem Heimatverein. Am 1. Januar 2016 übernahm der passionierte Leichtathlet den Vorsitz beim SuS 09 Dinslaken, bei der Mitgliederversammlung am Montagabend tritt er aber nicht mehr zur Wahl an. „Ich habe jetzt insgesamt dreißig Jahre ehrenamtlich gearbeitet. Erst in der Kirche, dann im Verein und auch als Jugendschöffe“, sagt Kuhlmann, „das muss auch mal reichen“.
Es ist ein lange vorbereiteter Abgang, bereits bei seiner Wiederwahl im September 2021 kündigte der Vereinschef seinen Rückzug nach der Amtsperiode an – vor allem aus gesundheitlichen Gründen. „Ich war in den vergangenen Jahren angeschlagen, habe während der Corona-Zeit viel an Gewicht zugenommen, das erstmal wieder runter musste. Lange hätte mein Herz das nicht mitgemacht“, erklärt der 50-Jährige. Schon zu seinen aktiven Zeiten als Jugendlicher fiel Kuhlmann als körperlich stabiles Kraftpaket auf, seinerzeit gehörte er vor allem in seinen Paradedisziplinen Diskuswurf und Kugelstoßen zu den besten deutschen Athleten.
Mit ähnlicher Energie wie damals ging er auch seine Aufgaben an vorderster Stelle im Verein an, nachdem sein Vorgänger Oliver Grimm Ende 2015 seinen Rücktritt erklärt hatte: Erst ein gutes Dreivierteljahr zuvor hatten die Leichtathleten der Blau-Weißen Markus Kuhlmann zu ihrem Abteilungsleiter gewählt, doch dann ging es alsbald noch eine Stufe höher in der Vereinshierarchie. „Der SuS 09 liegt mir schon lange am Herzen, da ist es klar, dass ich es mache“, sagte er kurz vor Amtsantritt.
Und es gab viel zu tun. Innerhalb des Vereins waren sich Sportler verschiedener Abteilungen nicht grün, die Sanierung der städtischen Bezirkssportanlagen wurde im Jahr 2018 durch den Stadtrat im Sportstättenzielplan verankert – und die Anlage des SuS 09 sollte als erste erneuert werden. Gemeinsam mit dem geschäftsführenden Vorstand gelang es Kuhlmann, dem Verein intern einen Zusammenhalt zu verschaffen, und auf den schmucken, im vergangenen Jahr offiziell eingeweihten „Sportpark Voerder Straße“ blickt der Vorsitzende stolz: „Wenn ich mich umdrehe: Das ist es, was mir Freude bereitet“, sagt Markus Kuhlmann, als er am vergangenen Mittwoch während des inklusiven Sportfests vor den Special Olympics World Games vor dem Vereinslokal „Blaue Lagune“ auf einer Bank sitzt und seine Amtszeit Revue passieren lässt.
Gemeinsam ans Ziel
Dabei betont der Mann, der beruflich als Geschäftsführer des katholischen Bildungsforums im Kreisdekanat Wesel tätig ist, besonders die Arbeit im Team: „Was wir gemeinsam geschafft haben, ist einfach toll. Wir hätten es sicher nicht ohne die Stadt hinbekommen, aber die Stadt auch nicht unsere ehrenamtliche Vereinsarbeit.“ Dass das nicht immer ohne Reibungen vonstatten ging, gehöre dazu: „Wir haben dafür gekämpft und waren für die Stadt bestimmt nicht immer ein einfacher Partner. Aber das gilt umgekehrt auch.“ Das Ergebnis zählt, und es ist für Kuhlmann nicht nur sichtbar, sondern auch zu erriechen: „Die Tartanbahn zum Beispiel hat einen eigenen Geruch, der erinnert mich jedes Mal an die großen Stadien bei Deutschen Meisterschaften oder ähnlichem.“
Die Zeit als Vorsitzender bleibt ihm angenehm in Erinnerung, „weil wir im Vorstand auf einer Wellenlänge waren und den Verein als Gesamtes gesehen haben“. Sein potenzieller Nachfolger Arndt Jarosch, vor rund dreißig Jahren Spieler der ersten Fußballmannschaft beim SuS 09, konnte sich schon in den vergangenen Monaten ein Bild von der Vorstandsarbeit machen. Ihm gibt Markus Kuhlmann einen Wunsch auf den Weg: „Er sollte alle Abteilungen im Blick behalten.“ So wie er es versucht hat. Dann kann er beruhigt in den Funktionärs-Ruhestand gehen.
>>>Versammlung tagt am Montag ab 19.09 Uhr
Die Mitgliederversammlung des SuS 09 Dinslaken beginnt am Montag um 19.09 in den Gruppenräumen des Sportparks Voerder Straße. Die Neuwahl des Vorstandes steht als achter Punkt auf der Tagesordnung, Arndt Jarosch kandidiert als Markus Kuhlmanns Nachfolger für den Vorsitz. Außerdem gibt es die obligatorischen Berichte des geschäftsführenden Vorstands und der Abteilungen.