Dinslaken. Auch in der Lohberger Dorotheen-Kampfbahn soll bald auf Kunstrasen Fußball gespielt werden. Darum verlief die vorherige Debatte ziemlich hitzig.

Die Dorotheen-Kampfbahn in Lohberg soll ein Kunstrasenspielfeld bekommen. Das beschlossen die Dinslakener Ratsmitglieder am Dienstagabend im Saal der Kathrin-Türks-Halle nach einer hitzigen Debatte mit einer recht klaren Mehrheit von 32 Jastimmen gegenüber 18 Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen. Sportausschuss und Hauptausschuss hatten die Entscheidung zuvor an gleicher Stelle auf den Weg gebracht.

Kurzfristig eingereichter Antrag der UBV

Bevor Bürgermeisterin Michaela Eislöffel abstimmen lassen konnte, ging es trotz runtergekühlter Raumtemperatur heiß her. Dabei spielte insbesondere der kurzfristig am Vortag eingereichte Antrag der Unabhängigen Bürgervertretung eine Rolle, in dem die UBV sich klar für einen Naturrasen samt smarter Bewässerungsanlage aussprach und dafür neben einer Kostenersparnis von 220.000 Euro vor allem Umweltschutzgründe anführte.

Ingo Kramarek: „Ein regelrechtes Verbrechen gegenüber der Natur“

Fraktionsmitglied Ingo Kramarek legte im Rat nach, nannte Kunstrasenplätze „ein regelrechtes Verbrechen gegenüber der Natur“ und warf – genau wie Gerd Baßfeld von den Linken – vor allem den Grünen vor, die ökologische Komponente völlig außer Acht zu lassen.

Beim SuS 09 Dinslaken sieht der Naturrasen aktuell so aus.
Beim SuS 09 Dinslaken sieht der Naturrasen aktuell so aus. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Deren Fraktionsvorsitzender Niklas Graf reagierte empört: „Man kann sich nur wundern über diesen Antrag, der soweit weg von den Interessen der Vereine ist.“ Die UBV habe wohl kaum mit den Sporttreibenden gesprochen, zudem würde das ökologische Argument bei der heutigen Generation von Kunstrasenfeldern überhaupt nicht mehr verfangen. Außerdem habe, so Graf, gerade auch der aktuelle Fall des vertrockneten Naturrasens beim SuS Dinslaken 09 und die immer höheren Kosten, die an der Voerder Straße durch die erforderliche Bewässerung entstehen, gezeigt, dass ein Kunstrasen das deutlich nachhaltigere Modell sei.

Kleine Spitze von Frank Spieker gegen Gerd Baßfeld

„Wenn ich für Nachhaltigkeit bin, dann bin ich für einen Kunstrasen“, erklärte auch Die Partei-Fraktionsmitglied Frank Spieker überzeugt und konnte sich dabei eine kleine Spitze gegen Gerd Baßfeld nicht verkneifen: „Einfach schlau machen hilft.“