Dinslaken. Am nächsten Dienstag berät der Sportausschuss darüber, auf welchem Untergrund die Fußballer in der Lohberger Dorotheen-Kampfbahn künftig spielen.
Weiter Naturrasen oder ein neuer Kunstrasenplatz? Am kommenden Dienstag berät der Sportausschuss ab 17 Uhr darüber, auf welchem Untergrund die Fußballer in der Lohberger Dorotheen-Kampfbahn künftig spielen, knapp eineinhalb Stunden später fällt im Stadtrat der endgültige Beschluss. Die Fraktion der Grünen appelliert im Vorfeld „an die noch nicht entschlossenen Fraktionen, sich für einen Kunstrasen zu entscheiden“.
Fraktionsvorsitzender Niklas Graf argumentiert, dass sowohl VfB als auch RWS Lohberg sich für Kunstrasen ausgesprochen haben, wenn es eine geteilte Nutzung mit anderen Vereinen in der kalten Jahreshälfte geben soll. Ein Lenkungskreis mit Vertretern aus Vereinen, Politik und Verwaltung hatte sich mit fünf Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und vier Enthaltungen ebenfalls dafür ausgesprochen.
„Der Echtrasen im Stadion war in den Wintermonaten bis zu sechs Monate gesperrt“, so Graf, der auch auf einen zeitlichen Vorteil verweist: „Würde sich der Stadtrat für Kunstrasen entscheiden, wäre für eine Fertigstellung und Entlastung ab Oktober 2024 gesorgt.“ Der Naturrasen wäre dagegen erst im September 2025 bespielbar. „Dann beginnen aber auch direkt die Wintermonate. in denen in den letzten Jahren die Sperrung bis März oder April der Folgejahre begann. Wirklich durchgehend nutzbar wäre ein Echtrasen also erst in 2026”, rechnet Graf vor.
Für Kunstrasen spreche auch, dass nach Angaben der Stadtverwaltung die Pflege des Kunstrasens auf 28 Jahre gerechnet pro Quadratmeter rund neun Euro günstiger ist als beim Naturrasen. Gleichzeitig sei Kunstrasen attraktiver für die Jugend und fördere ein mögliches Wachstum der Vereine.
Nach Meinung der Grünen sind auch gesundheitliche und ökologische Bedenken irreführend. „Da kein Granulat mehr als Einstreumittel, sondern nachhaltige Sand- oder Korkverfüllungen genutzt werden, könnten hier keine Bedenken mehr geäußert werden.“
Des Weiteren sei ein Nachteil bei Echtrasen, dass die Tribüne einen großen Schatten auf den Rasen werfe. Das verhindere das Wachstum des Rasens „an geschätzt mindestens zwanzig Prozent der Rasenfläche.“ Ein zusätzlicher Punkt sei, dass auf der bereits fertigen Kunstrasenfläche das Anbringen von Bandenwerbung aktuell nicht sinnvoll möglich sei. Zuschauer könnten nur auf einer Seite stehen und Zäune dürften nicht als Werbefläche genutzt werden. Im Stadion seien Sponsoren aufgrund der geringen Nutzbarkeit seltener bereit, die Werbeflächen zu nutzen.
„Im Worst-Case-Szenario lässt der Dinslakener Haushalt einige oder alle später angesetzten Maßnahmen aus dem Sportstättenzielplan 2018 nicht mehr zu“, so Graf. „Wenn dann ein Echtrasen an der Bezirkssportanlage Augustastraße gebaut wurde, werden wir in Bezug auf den Trainingsbetrieb bei der SGP Oberlohberg und Wacker Dinslaken sowie den Lohberger Vereinen vor einem vermeidbaren Dilemma stehen und eine einmalige Chance für die nächsten 15 bis 20 Jahre ungenutzt gelassen haben.“ Knapp 300.000 Euro bei einem Projekt einzusparen, das zehn bis elf Millionen Euro koste, wäre „Sparen an der falschen Stelle“.