Dinslaken. Im Sportausschuss entbrannte die Diskussion, ob aus Kostengründen ein Kunstrasenplatz den Naturrasen auf der Sportanlage Lohberg ersetzen soll.

Im vierten Quartal dieses Jahres soll in der Dorotheen-Kampfbahn der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Bezirkssportanlage Lohberg beginnen. Das geht aus der Planung der Stadtverwaltung hervor, neben dem Fußballfeld soll auch das Umfeld mit Zuschauerplätzen und Vereinsräumen erneuert werden. Darüber gab es in der Sitzung des Sportausschusses am Mittwochabend Konsens, über eine weitere Frage wird nun angesichts enorm gestiegener Kosten jedoch gestritten: Auf welchem Untergrund sollen die Fußballer künftig spielen?

Bisher ist vorgesehen, dass ein Naturrasenplatz erhalten bleibt, nachdem anstelle der beiden Aschenplätze inzwischen ein großes, ein Jugend- und ein Mini-Spielfeld aus Kunstrasen entstanden sind. Die Ausschuss-Mitglieder reagierten auf die Ankündigung, dass die Erneuerung des Naturrasenspielfelds statt zunächst veranschlagten 580.000 inzwischen 1,3 Millionen Euro teuer werden soll, allerdings zwiegespalten. Während Michele La Torre und Peter Steinbeißer für die SPD-Fraktion darauf beharrten, den Sportstättenzielplan und den Stadtrats-Beschluss aus dem Jahr 2018 wie geplant umzusetzen, plädierten Reinhard Claves (FDP) und Niklas Graf (Grüne) vehement dafür, die Möglichkeit zum Bau eines weiteren Kunstrasenplatzes zu prüfen.

„Eingeschränkte Nutzbarkeit des Naturrasens“

„Es steht nicht infrage, dass der Platz instandgesetzt werden muss“, betonte Graf mit Blick auf die eingeschränkte Nutzbarkeit des Naturrasens, zumal nach Abschluss der Sanierungsarbeiten neben RWS Lohberg und dem VfB Lohberg in Wintermonaten auch regelmäßig die Fußballer des SC Wacker Dinslaken und der SGP Oberlohberg die Sportanlage Lohberg nutzen sollen. „Bei einer derartigen Kostensteigerung müssen wir noch einmal grundlegend darüber reden, wann und wie eine Anlage künftig genutzt werden soll. Wenn wir von Oktober bis Februar vermehrt bis nahezu komplett Ausfallzeiten für die Anlage haben und gerade in den Wintermonaten vier Vereine dort spielen sollen, müsste man doch darüber nachdenken, ob kostengünstige Alternativen gefunden werden können und anstelle des Naturrasens ein Kunstrasenplatz gebaut werden sollte.“

Kosteneinsparung war für Reinhard Claves der entscheidende Punkt in der Diskussion: „Wir sollten uns auch Gedanken machen, was Folgekosten bei der Pflege eines Rasenplatzes angeht, die auf die Stadt Dinslaken zukommen“, argumentierte er. „Da geht es nicht darum, einen Ratsbeschluss von vor fünf Jahren nicht infrage stellen zu dürfen. Er muss infrage gestellt werden, gerade bei der Finanzlage der Stadt.“

„Naturrasen war Wunsch der Vereine“

Michele La Torre betonte dagegen, dass der Erhalt des Naturrasens seinerzeit bei der Aufstellung des Sportstättenzielplans ein Wunsch der Vereine gewesen sei. Peter Steinbeißer warf die Frage nach der Nachhaltigkeit auf, wenn ein Kunstrasenplatz nach zehn bis 15 Jahren erneuert werden müsse: „Der kann ja nicht einfach entsorgt werden, und ob sich das dann auf Dauer rentiert, ist die Frage.“ Michael Heidecke (CDU) forderte von der Verwaltung Kostentransparenz: „Was kostet die Renovierung des Naturrasens, was kostet die Erneuerung der Zuschauerplätze, was kosten weitere einzelne Punkte in der Planung?“

Da die Verwaltung die Kosten in der Sitzung nicht aufschlüsseln und auch keinen Vergleich zwischen Kosten für Naturrasen- und Kunstrasenplatz nennen konnte, wurde die weitere Beratung auf den Finanzausschuss verschoben, der am 7. März tagt.