Duisburg. Nun ist der Super-Gau eingetreten. Nicht die Deutsche Eishockey-Liga, nicht die 2. Bundesliga und noch nicht einmal die Oberliga. Der EV Duisburg muss zurück in den Landesverband. „Wir haben den Lizenzantrag für die 2. Bundesliga zurückgezogen”, erklärte am Dienstag EVD-Chef Ralf Pape.

Das Duisburger Eishockey liegt wieder einmal am Boden. Der EVD muss zurück in den Landesverband.

Vor einer Woche hatte Uwe Harnos, der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, über die Medien erklärt, dass er kaum eine Chance für die Füchse sehe, die Lizenz für die zweithöchste Liga zu bekommen. Der Hintergrund: Als wirtschaftlicher Absteiger habe nur jene GmbH ein Spielrecht in der 2. Bundesliga, die in der DEL gespielt habe. Die alte Füchse-GmbH steckt aber noch im Insolvenzverfahren, die neue Gesellschaft ist zwar gegründet, kann aber nicht die Lizenz übernehmen.

„Eine Beendigung der Insolvenz oder ein Insolvenzplanverfahren waren nicht möglich, da sich der Insolvenzverwalter und die DEL noch immer über die Höhe der Entschädigungszahlung streiten”, so Pape. „Ich weiß noch nicht einmal, ob es dabei noch in diesem Jahr eine Einigung geben wird.” Ein Quereinstieg der neuen GmbH war nicht denkbar, da der DEB und die zuständige Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft gerade reihenweise Vereine in der Oberliga verlieren und die Ligenstruktur unterhalb der DEL derzeit bedenklich ins Wanken geraten ist.

Das Duisburger Eishockey liegt wieder einmal am Boden. Der EVD muss zurück in den Landesverband. (Foto: Alexandra Umbach)
Das Duisburger Eishockey liegt wieder einmal am Boden. Der EVD muss zurück in den Landesverband. (Foto: Alexandra Umbach) © fotoagentur-ruhr | fotoagentur-ruhr





Für die Füchse heißt das nun: Verbandsliga. Mit Glück vielleicht auch die Regionalliga. „Wir wollen versuchen, in der höchstmöglichen Liga des Landesverbandes zu spielen”, sagt Pape. Qualifiziert ist der EVD – durch seine bisherige 1b-Mannschaft – für die Verbandsliga, könnte aber einen Nachrückantrag stellen, sollten in der Regionalliga noch Teams gebraucht werden und keiner der in der Nachrückliste höher stehenden Vereine zugreifen wollen.


„Das Konzept wäre gut und finanzierbar gewesen”

„Mit tut das besonders für unsere treuen Fans leid. Aber anders konnten wir es nicht machen”, sagt Pape. Die Regionalliga NRW hätte noch den Reiz, gegen bekannte Vereine wie Essen oder Ratingen zu spielen. Außerdem steht eine gemeinsame Endrunde mit den Mannschaften der Regionalliga Nord und/oder Ost im Raum. Die Verbandsliga bietet keinen einzigen attraktiven Gegner.

Die Spieler, die bereits beim EVD unterschrieben hatten, werden nun entweder für Herne spielen oder wieder gehen müssen. „Das Konzept Köln-Duisburg-Herne wäre für das deutsche Eishockey gut und vor allem auch finanzierbar gewesen”, so Pape. Nun geht der Blick nach unten.

Die Planung beginnt von Neuem. Wahrscheinlich mit Willi Mühlenhaus als Trainer.


Wie geht es weiter?

Sollte die Regionalliga NRW erneut zwölf Vereine umfassen, wären laut Meldeliste des Verbandes diese Vereine in der Rangfolge vorne zu finden: Düsseldorf 1b, Neuss, Essen, Dinslaken, Ratingen, Hamm, Königsborn, Troisdorf, Neuwied, Bergisch Gladbach, Frankfurt, Darmstadt. Dahinter folgen die voraussichtlichen Verbandsligisten Grefrath, Herford, Ratingen 1b, Nordhorn, Soest, Neuss 1b, Wiehl, Duisburg (bisher 1b) – alles in der Rangfolge der Meldeliste anhand der Vorjahresplatzierung. Darmstadt hat nur unter Vorbehalt gemeldet. Im Raum steht eine Regionalliga-Aufstockung auf 14 Vereine.

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