Düsseldorf. Der VfL Bochum bleibt Bundesligist. Dafür war eine außerordentliche Leistung in Düsseldorf nötig. Die Einzelkritik
Andreas Luthe: Das zweite Relegationsspiel war das voraussichtlich letzte Spiel als Profi für den Routinier. Mit 37 Jahren und nach 187 Zweitliga- und 91 Erstligapartien beeendet er seine Laufbahn. Hatte im ersten Abschnitt nur Routine-Bälle zu halten, konnte sich auch im zweiten Abschnitt zumeist das Spiel weit vor seinem Tor stehend ansehen. War erst in der Verlängerung richtig gefordert und dann so richtig im Elfmeterschießen.. Er sorgte dafür, dass Uchino seinen Elfmeter verschoss und Bochum damit erstklassig bleibt. Note: 3
Felix Passlack: Im letzten Saisonspiel durfte er als Schienenspieler auf der rechten Seite agieren, so wie zu Saisonbeginn. Allerdings musste er immer ein Auge auf Tzolis haben, Düsseldorfs besten Angreifer im ersten Relegationsspiel, der über seine Seite kam. Schaffte es nicht, Akzente nach vorne zu setzen. Note: 4
Tim Oermann: Spieler wie er, machen Hoffnung. Er wurde beim VfL Bochum ausgebildet und schaffte den Sprung zu den Profis. Gegen Düsseldorf war ihn die Nervosität anzumerken. Er versuchte als letzter Mann gegen den schnellen Tzolis ins Dribbling zu gehen, die Folge war die Gelbe Karte für Oermann. Oermann wirkte im ersten Durchgang wie die Sollbruchstelle im Bochumer Spiel. Warum er spielte, war klar: wegen seines Tempos. Das musste er gegen Tzolis mehrmals zeigen. Oermann arbeitete sich ins Spiel. Note: 3,5
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Ivan Ordets: Vasilios Lampropoulos hat als „Kühlschrank“ in ihm längst einen legitimen Nachfolger. Ordets arbeitete auch im Relegationssrückspiel die Zweikämpfe humorlos weg, war präsent und bei Bochumer Standards auch immer im Düsseldorfer Strafraum und verpasste knapp ein Tor. Meldete Vermeij nahezu komplett ab. Note: 2,5
Keven Schlotterbeck: Einen oder zwei Aussetzer hat er immer in seinem Spiel. Das war auch gegen Düsseldorf so. Er hat aber auch immer ein oder zwei Torchancen. Eine hatte er kurz vor Ende des ersten Abschnitts, natürlich nach einer Hereingabe von Stöger. Suchte immer wieder mit dem Ball am Fuß den Weg nach vorne, versuchte das Bochumer Angriffsspiel anzuschieben. Mit nachlassender Kraft wurde er immer sicherer. Note: 3
Maxi Wittek: Auch er durfte wieder auf der Position agieren, für die er geholt worden war. Auf der linken Seite agierte er aber zunächst zurückhaltend. Die Absicherung der Seite war überwiegend seine Aufgabe. Schlug aber auch immer mal wieder aus dem Halbfeld Flanken in den Düsseldorfer Strafraum, zunächst entstand daraus keine Gefahr. Hatte auch in der Verlängerung noch Körner, rettete mehrmals beherzt. Note: 3
Anthoy Losilla: Im ersten Relegationsspiel hatte Trainer Heiko Butscher auf ihn aus, so hieß es, sportlichen Gründen verzichtet. Im Rückspiel durfte er wieder Losilla-Sachen machen. Er ist nicht der schnellste im Team, gleicht das aber mit Übersicht und Laufstärke aus. Er hilft dem Team eben allein dirch seine Anwesenheit. War zum Ende der regulären Spielzeit besonders wichtig, weil Düsseldorf es hoch und weit versuchte und Losilla gefühlt alle 30 Sekunden in ein Kopfballduell musste. Er gewann viele. In der Verlängerung waren dann aber seine Kräfte ausgebraucht, Masovic kam für ihn. Note: 2,5
Matus Bero: Mit seiner Bissigkeit und Laufstärke hatte er zu Saisonbeginn überzeugt. Gegen Düsseldorf zeigte er mal wieder diese Qualitäten. Auch seine Läufe in die Tiefe halfen dem Team. Baute erst in der Verlängerung körperlich etwas ab. Note: 3
Kevin Stöger: Er war erneut der Bochumer mit dem meisten Ballkontakten und wieder auf dem gesamten Platz unterwegs. Der Verein, bei dem er in der nächsten Saison spielen wird, kann sich auf einen Mittelfeldspieler freuen, der für den Gegner kaum zu greifen ist. Stöger scheint bisweilen auf der linken Seite unterzutauchen, um kurz danach auf der rechten Seite wieder aufzutauchen. Dass er punktgenaue Standards kam, zeigte er unter anderem nach 18 Minuten, als er Hofmann fand. Nach 66 Minuten wiederholte sich das Spiel. Flanke Stöger, Kopfball Hofmann: 2:0. Ganz sicher verwandelte er auch den Handelfmeter zum 3:0 und glich damit das Relegationsgeschehen wieder komplett aus. Note: 1
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Lukas Daschner: Mit Christopher Antwi-Adjei und Moritz Broschinski fehlten zwei Offensivkräfte, vielleicht rückte daher Daschner im wichtigsten Spiel der Saison in die Startelf. Im Saisonverlauf hatte er nur dreimal in der Startelf gestanden, wurde 17 Mal eingewechselt. Er war damit durchaus so etwas wie der Überraschungsfaktor im Bochumer Spiel. Belebte das Angriffsspiel mit seinen Ideen und seiner Ruhe am Ball. Hatte früh im zweiten Abschnitt die Chance zum 2:0, sein Schuss wurde geblockt. Note: 3
Philipp Hofmann: Bereits nach fünf Minuten sah er die Gelbe Karte, als er verhinderte, dass Düsseldorf einen Freistoß schnell ausführt. War die erste Anspielstation im Bochumer Spiel, das zunächst auf hohe Bälle auf ihn ausgelegt schien. Nach 18 Minuten führte das zum 1:0, als Stöger mit einem Freistoß Hofmann fand. Hofmann machte viele Bälle fest, versuchte sie auf seine Nebenleute zu verteilen. Er war deutlich mehr ein Faktor als im ersten Spiel und zündete das Spiel mit seinem 2:0 so richtig an. Ging nach 90 Minuten ausgepumpt vom Feld und hatte eins seiner besten Saisonspiele gezeigt. Note: 2
Noah Loosli und Felix Passlack kamen nach 58 Minuten für Oermann und Passlack, Patrick Osterhage kam nach 82 Minuten für Daschner; Goncalo Paciencia kam zur Verlängerung für Hofmann, Erhan Masovic kam in der 98. Minute für Losilla - alle ohne Noten