Bochum. Der VfL Bochum erwartet im letzten Heimspiel Leverkusen. VfL-Trainer lobt den Meister, sagt aber auch: Wir wollen sie stoppen.
Sechs Spiele hat Heiko Butscher zunächst als Cheftrainer beim VfL Bochum bekommen. Sechs Spiele, in denen er das Team zum Klassenerhalt in der Bundesliga führen soll. Nach den Siegen gegen die TSG Hoffenheim und Union Berlin ist der VfL Bochum auf einem sehr guten Weg dahin.
Und nachdem Butscher mit seinem Team zuletzt für eine Trainer-Entlassung sorgte, Nenad Bjelica wurde nach dem 3:4 gegen Bochum bei Union freigestellt, geht es am Sonntag im vielleicht letzten Heimspiel der Saison gegen den bereits seit Wochen feststehenden Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Butscher macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass er sich auch auf das Spiel freut. Eben auch, weil er ein Fan des Leverkusener Spiels und damit der Arbeit von Xabi Alonso ist.
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„Ich bin froh, dass Xabi Alonso in Deutschland bleibt und in der Bundesliga trainiert“, sagte Butscher auf die entsprechende Frage dieser Redaktion. „Ich gucke wahnsinnig gerne dieses Fußballspiel an. Nicht, weil sie jetzt Deutscher Meister geworden sind. Aber die Art und Weise wie sie Fußball spielen, wo sie hinwollen, das imponiert mir.“
Butscher ist fasziniert von der Spielweise der Leverkusener Mannschaft
Butscher fand es seinerzeit schade, als Pep Guardiola die Bundesliga nach drei Jahren bei Bayern München wieder verließ.. „Er hat dem deutschen Fußball sehr gut getan. Weil wir als Trainer ganz anders auf das Fußballspiel geschaut haben. Deshalb freut es mich, dass Xabi Alonso in der Bundesliga ist und bleibt.“
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Man könne sich da als Trainer wahnsinnig viel abschauen und es sei schön zu sehen, dass diese Art und Weise Fußball zu spielen, auch funktioniere. „Es ist faszinierend, dass dich diese Leverkusener Mannschaft nicht in den Kopf reinlässt. Es ist bei ihren Spielen immer von der ersten Minute an klar, dass sie diese Spiele gewinnen wollen.“
Wie hoch muss der VfL Bochum gegen Leverkusen führen, um den Sieg über die Zeit zu bringen?
Diese unglaubliche Siegermentalität spiegele sich dann auch regelmäßig in den letzten Minuten ihrer Spiele wieder. Das in Verbindung damit, dass die Bochumer zuletzt zweimal fast einen Drei-Tore-Vorsprung verspielt haben, verspricht für den Sonntag eine besondere Spannung. Und es stellt sich die Frage, wie hoch der VfL Bochum gegen Ende des Spiels möglicherweise führen müsste, um gegen die Last-Minute-Leverkusener einen Sieg über die Zeit zu bringen.
Butscher weiß nicht, wie viele Spiele Leverkusen in der Schlussphase noch gedreht hat. Grundsätzlich aber sei das imponierend, Spiele am Ende zu drehen. „Sie halten an ihrem Plan fest und werden nicht hektisch. Dieses mit dem Gegner spielen, in Räume locken, viele Pässe zu spielen, dass ist schon geil. Das Leverkusener Spiel erinnert mich immer wieder an ein Schachspiel.“
Der VfL Bochum als Endgegner von Meister Bayer 04 Leverkusen
Butscher macht aber ebenso klar, dass er mit seinem Team am Sonntag nicht in Ehrfurcht erstarren will: „Sie dürfen auch gerne am Sonntag dann ein paar Probleme mehr bekommen. Es haben viele Mannschaften probiert, Leverkusen zu stoppen. Wir sind die nächsten. Damit es klappt, muss alles zusammemkommen. Wir brauchen eine abolute Top-Leistung und dazu vielleicht einen Gegner, der ein paar Prozentpunkte weniger gibt.“
Dass der VfL Bochum die Mannschaft ist gegen die Leverkusen zuletzt verloren habe, sei eine coole Randnotiz, die zeige, was im Fußball möglich ist. Der VfL Bochum als Endgegner von Bayer 04 Leverkusen? Butscher schwankt bei dieser Frage zwischen Skepsis und Optimismus.
Butscher setzt auf die Energie des Vonovia Ruhrstadions
„Sie kommen jetzt zu uns“, sagte er. „Und es muss viel zusammemkommen, das wir wieder gewinnen. Wir hätten nichts gegen einen Sieg gegen Leverkusen. Ich glaube aber, dass Leverkusen etwas dagegen hat. Sie werden versuchen, komplett ungeschlagen durch die Saison zu kommen. Das wäre eine grandiose Leistung, das muss man anerkennen.“
Er werde sich mit seinem Trainerteam aber alles anschauen, wo vielleicht ein Ansatzpunkt zu finden sei, an dem der VfL Bochum den Leverkusenern gefährlich werden könne. „Ein gewisses Spielglück würde uns sicher auch helfen“, sagte Butscher. „Und ich hoffe auf die Energie des Vonovia Ruhrstadions.“