Bochum. Die Fans des VfL Bochum und des FC Bayern protestierten gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der DFL. Es gab eine lange Unterbrechung.
Es war erwartbar und es passierte: auch das Spiel am Sonntagabend zwischen dem VfL Bochum und dem FC Bayern (3:2) wurde aufgrund von Protesten gegen den DFL-Investoren-Einstieg unterbrochen. Nach gut 20 Minuten flogen aus der Bochumer Ostkurve, aus dem Bereich, wo die Ultras des Vereins stehen, die ersten Tennisbälle auf den Rasen. Zudem entrollten die Bochumer Anhänger ein Plakat gegen den einzig verbleibenden Investoren-Kandidaten CVC: „Wir bekämpfen euch bis zum Schluss“, stand dort geschrieben.
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Auch die Bayern-Anhänger beteiligten sich. In der Münchener Kurve waren Banner zu lesen, die sich den Deutschland-Leiter von CVC, Alexander Dibelius Bezug nahmen. „Alle kennen den 3-Punkte-Plan. Bald kennt auch ganz Deutschland Dibelius, das Arschloch“, stand auf drei Transparenten, die im Bayern-Block hochgehalten wurden.
VfL Bochum - FC Bayern: Spielunterbrechung auch in 2. Halbzeit
Nach gut fünf Minuten Unterbrechung, und nachdem die ersten Tennisbälle vom Rasen geholt wurden, legten auch die Bayern-Fans nach uns waren mit Bällen und Flummis. Schiedsrichter Daniel Schlager unterbrach daraufhin die Partie und beorderte die Mannschaften an die Seitenlinie. Er suchte das Gespräch mit den Trainer Thomas Tuchel (FC Bayern) und Thomas Letsch (VfL Bochum). In die Kabine wollte er die Mannschaften zunächst nicht schicken. Über die Stadionmikrofone wurde daraufhin mitgeteilt, dass das Spiel nicht fortgesetzt werden würde, sollten weiterhin Gegenstände auf das Feld geworfen werden. Am Ende war die Partie rund 15 Minuten unterbrochen.
In der zweiten Halbzeit legten beide Kurven erneut nach. „Neuabstimmung jetzt. Fußball gehört den Fans“, stand so etwa in der Ostkurve auf einem Transparent, dazu flogen aus beiden Fanblöcken wieder Tennsibälle. In der Bayern-Kurve war zu lesen: „DFL: 50+1 untergraben. Die eigene Satzung gebrochen. Moralisch bankrott“. Schiedsrichter Schlager schickte beide Mannschaften in die Kabinen. „Das Spiel wird erst fortgesetzt werden können, wenn das Werfen von Gegenständen aufhört“, teilte der Bochumer Stadionsprecher mit. VfL-Kapitän Anthoiny Losilla ging daraufhin zu den Bochumer Ultras und forderte sie auf, aufzuhören. Mit Erfolg. Die Partie wurde zu Ende geführt und die Bochumer durften sich über einen sensationellen 3:2-Sieg gegen die Krisen-Bayern freuen.
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Seit Wochen protestieren die Fanszenen in Deutschland gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball-Liga. Nachdem zunächst „nur“ Tennisbälle und Flummis auf den Rasen landeten, gab es an diesem Wochenende eine neue Dimension. Am Freitag steuerten Anhänger des FC Köln ferngesteuerte Autos über den Rasen, Fans von Hansa Rostock übernahmen die Idee und klebten sogar noch Rauchtöpfe drauf. Am Sonntag protestierten zudem Anhänger des 1. FC Nürnberg, indem sie sogar den Innenraum betraten und ein Plakat direkt hinter der Werbebande präsentierten.