Gütersloh/Gelsenkirchen. Zu wenig Selbstvertrauen, keine Konstanz. Für Schalkes Probleme gibt es keine einfache Lösung. Das sind die Maßnahmen von Trainer Karel Geraerts.

Genau eine halbe Zweitligasaison ist Karel Geraerts inzwischen Trainer von Schalke 04. Seine Bilanz bei den Königsblauen? Durchwachsen. Unter ihm holten die Schalker 23 Punkte (sieben Siege, zwei Remis, acht Niederlagen). In der „Geraerts-Tabelle“ – also dem Form-Ranking in den vergangenen 17 Spieltagen – liegt S04 aber immerhin auf Rang zwölf, sieben Punkte vor einem Abstiegsrang.

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Auffällig ist aber auch unter dem 42 Jahre alten Belgier die Inkonstanz der Mannschaft. In Heimspielen wie gegen den FC St. Pauli (3:1) schafft es Schalke teilweise sogar Top-Teams zu schlagen, doch in Auswärtsspielen versagt die Mannschaft regelrecht – so auch am vergangenen Sonntag in Berlin beim 2:5.

Schalke-Trainer Karel Geraerts führt viele Gespräche mit Experten

Schon seit Monaten arbeitet Geraerts erfolglos daran, diese Probleme der Schalker Mannschaft zu beheben. Ratlos sei er nicht, betont er mit Blick auf die schwache Leistung in Berlin auf WAZ-Nachfrage. „Ich war einfach enttäuscht, dass wir wieder ein Auswärtsspiel so leicht an den Gegner abgeben, war emotional.“ Was den Profis in den Auswärtsspielen laut Geraerts immer wieder fehlt, ist der Glaube, das Vertrauen in die eigene Stärke. „Nicht nur zu Hause, auch auswärts“, so der Trainer. Eine simple Erklärung dafür gebe es nicht. „Wenn sie jemand hat, soll er sich bei mir melden“, sagte Geraerts mit einem Schmunzeln.

Weiterhin ist er auf der Suche nach den Ursachen und dahingehend in ständigem Austausch mit Experten. „Ich denke extrem viel über die Situation nach, spreche auch mit Leuten von außerhalb, die sich unsere Spiele anschauen“, verrät Geraerts. In der Vergangenheit hat der 42-Jährige sogar schon Experten zu Schalke-Spielen eingeladen, damit sie ein noch besseres Gefühl für den Klub bekommen und auch diesen emotionalen Faktor in ihre Ratschläge einfließen lassen können. „Ob von innen oder von außen, ich gebe alles“, versichert Geraerts. „Ich bin voller Energie und arbeite an Lösungen.“

Nach der 2:5-Niederlage in Berlin muss Trainer Karel Geraerts seine Mannschaft aufbauen. Hier Henning Matriciani (mitte) und Keke Topp (rechts).
Nach der 2:5-Niederlage in Berlin muss Trainer Karel Geraerts seine Mannschaft aufbauen. Hier Henning Matriciani (mitte) und Keke Topp (rechts). © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Schalke: Karel Geraerts legt den Fokus auf Teamspirit

Ein anderes Gesicht als zuletzt in Berlin muss die Schalker Mannschaft schon im Heimspiel gegen den Karlsruher SC am Ostersonntag (31. März, 13.30 Uhr/Sky) zeigen. Damit das gelingt, legt Geraerts den Schwerpunkt in den kommenden Tagen vor allem auf eines: Teamspirit. „Auch daran hat es in Berlin gefehlt, es muss besser werden“, so der Coach.

Doch wie kann man Teamspirit trainieren? „Indem man im Training gemeinsam Erfolge feiert und viele Gespräche führt“, erklärt Geraerts. In den vergangenen Tagen habe er von den Spielern viele gute Signale empfangen. „Die Initiative, die von den Jungs kam, hat mir sehr gut gefallen. Wir haben viel gesprochen und ich bin sicher, dass wir alle um die Bedeutung dieser letzten acht Spiele wissen.“

Entschuldigungen oder Ausreden gebe es jetzt nicht mehr – weder für ihn noch für seine Spieler.

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