Berlin. Der FC Schalke 04 enttäuschte beim 2:5 bei Hertha BSC auf ganzer Linie. Kapitän Simon Terodde haderte vor allem mit der Auswärtsschwäche.
Es hätte ein guter Tag werden können für Simon Terodde. Im Auswärtsspiel bei Hertha BSC beendete der Kapitän des FC Schalke 04 eine monatelange Durststrecke und erzielte einen Doppelpack. „Das hilft mir, der Mannschaft und dem Verein nicht weiter“, musste der 36-Jährige nach Abpfiff am Sky-Mikrofon allerdings feststellen.
Denn seine Treffer halfen Schalke nicht weiter. Die Königsblauen verloren mit 2:5 und befinden sich in einer alarmierenden Lage. Da alle Konkurrenten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga an diesem Wochenende punkteten, ist der Vorsprung auf den Relegationsrang auf zwei Zähler geschmolzen. Drei Punkte sind es bis zum ersten direkten Abstiegsplatz.
„Die Tabelle ist brutal eng, in der 2. Liga kann jeder jeden schlagen“, meinte Terodde, der deutliche Worte zum Auftritt der Königsblauen wählte. Er sprach von einem „Debakel“ und kritisierte: „Wenn man sieht, wie wir die Gegentore kassieren: Der Stürmer muss nur den Fuß hinhalten. Das ist extrem bitter.“
Schalke gleicht durch Terodde zweimal aus
Nach frühen Gegentreffern kam Schalke durch Teroddes Treffer zweimal zurück. Auf das 2:3 durch Marten Winkler in der Schlussphase der ersten Halbzeit fanden die Königsblauen keine Antwort - und nach der Pause zog Hertha davon. „Wir schaffen es nicht, das Spiel offenzuhalten und lassen uns wieder abschlachten“, haderte Terodde.
Was dem Routinier und allen Schalkern vor allem Sorgen bereiten dürfte: die eklatante Auswärtsschwäche. „Das ist schon brutal“, sagte Terodde. Als einziger Zweitligist ist S04 in diesem Jahr noch sieglos in der Fremde, kassierte vier Pleiten in Serie. Über die Saison holte Schalke nur sieben Punkte in Gastspielen - eine derart schwache Bilanz weist ansonsten nur das abgeschlagene Schlusslicht VfL Osnabrück auf.
„Wir können nicht jedes Auswärtsspiel schon in der 80. Minute verloren haben. Ich bin es gewohnt, bis zum Schluss um den Sieg oder um einen Punkt zu fighten - das haben wir wieder nicht geschafft“, ärgerte sich Terodde.
Karlsruher SC schießt sich warm
Und meinte mit Blick auf das desolate Defensivverhalten, das die Gelsenkirchener in der Hauptstadt abermals offenbarten: „Wir haben in der Länderspielpause einiges aufzuarbeiten.“ Mit 54 Gegentreffern ist Schalkes Abwehr nun die löchrigste der Liga. Trainer Karel Geraerts wird wissen: Der Steigerungsbedarf ist groß. Zumal nach der 14-tägigen Unterbrechung der Karlsruher SC kommt, der sich am Sonntag mit einem 7:0-Sieg gegen Magdeburg warmgeschossen hat.
Immerhin konnte sich Schalke bislang stets auf seine Heimstärke verlassen. Ist das gegen den KSC nicht der Fall, könnte es ganz dunkel werden beim Revierklub.