Gelsenkirchen. Ibrahima Cissé war schon fast weg, jetzt bekommt er eine neue Chance auf Schalke. Verantwortlich dafür ist vor allem Marc Wilmots.
Anfang Januar schien die Sache klar, ein Abschied von Ibrahima Cissé stand unmittelbar bevor. Von Trainer Karel Geraerts wurde der 22 Jahre alte Innenverteidiger nicht mit ins Winter-Trainingslager der Profis von Schalke 04 genommen. „Im Endeffekt hat es zwischen Schalke und Ibra einfach nicht gepasst“, sagte Geraerts damals auf WAZ-Nachfrage. „Jetzt ist es wohl das Beste für Ibra, den Verein zu verlassen.“
Tatsächlich sprach Cissé mit dem belgischen SV Zulte Waregem über einen Wechsel. Die Gespräche waren sogar auf der Zielgeraden, aber scheiterten doch noch. Also blieb Cissé, der noch bis 2026 auf Schalke unter Vertrag steht – mehr oder weniger – zwangsweise beim Zweitligisten aus Gelsenkirchen.
Schalke: Langes Gespräch zwischen Marc Wilmots und Ibrahima Cissé
Das wird wohl auch so bleiben. Etwas überraschend kündigte der neue Sportdirektor Marc Wilmots am Montag an, dass Ibrahima Cissé auf Schalke eine erneute Chance bekommen wird, sich zu zeigen. Vorausgegangen war ein einstündiges Gespräch zwischen dem Innenverteidiger und Wilmots, das den Sportdirektor überzeugt hat.
Als sich Wilmots nach seinem Amtsantritt Anfang Januar ein persönliches Bild von jedem S04-Profi machte, sei ihm Cissé positiv aufgefallen. Seine Gedanken: Ein solch großes Talent darf man nicht fallen lassen. Also setzte er sich im Gespräch mit dem Trainerteam dafür ein, Cissé wieder zu integrieren.
Dass der U23-Nationalspieler Malis über großes Talent verfügt, daran zweifelt auf Schalke niemand – doch in seinen bislang eineinhalb Jahren in Deutschland konnte er seine Qualitäten bislang viel zu selten abrufen. Erst zweimal spielte er für die Schalke-Profis, bei seinem Debüt am 1. Spieltag in Hamburg kassierte er dabei die Gelb-Rote-Karte.
Schalke: Falsche Selbsteinschätzung ein Problem bei Ibrahima Cissé
Aufgefallen ist Cissé bei den Schalke-Profis in der Vergangenheit vor allem mit konditionellen Schwächen und seiner falschen Selbsteinschätzung. Denn obwohl er auf Schalke stets weit davon entfernt war, ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu sein, war er stets der Meinung, er sei gut genug für die Profi-Startelf, wie aus dem Verein zu hören ist.
Mit Spezialtraining und Gesprächen soll beim 1,96 Meter großen Innenverteidiger in den kommenden Wochen ein Schalter im Kopf umgelegt werden – in der Hoffnung, dass Ibrahima Cissé vielleicht doch noch zu einer Verstärkung für Schalke 04 werden kann. In Ansätzen zeigte er seine Qualitäten zumindest immer mal wieder in der U23 – auch im Testspiel gegen den SV Schermbeck aus der Oberliga Westfalen am Sonntag. Beim 5:1-Sieg traf Cissé doppelt und machte auch defensiv einen guten Job.
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