Gelsenkirchen. Am Samstagabend empfängt Schalke 04 den Hamburger SV. Im Vorfeld sorgen Diskussionen um eine angemeldete Choreografie für Aufregung.
Am Samstagabend startet der FC Schalke 04 aus der Winterpause und in die Rückrunde der 2. Fußball-Bundesliga: Der Hamburger SV ist um 20.30 Uhr zu Gast in der Veltins-Arena. Doch bei den Fans der Gäste aus dem Norden macht sich im Vorfeld der Partie Frust breit. Grund sind nicht die sportlichen Voraussetzungen, sondern eine Ansage der Gelsenkirchener Polizei.
Mit Vorlauf sei von der Hamburger Fanszene eine Choreografie „unter Berücksichtigung der üblichen Auflagen und Richtlinien angefragt worden“, wie der ehemalige Bundesligist auf seine Homepage schreibt. Nun wurde bekannt, dass die Polizei die benötigte Zustimmung verweigere. „ Als Grund dafür wurde genannt, dass bereits mehrere Vereine in dieser Saison Pyrotechnik im Schalker Gästeblock gezündet haben und dass eine Choreo für den Einsatz von Pyrotechnik zweckentfremdet werden könnte“, schreibt der HSV in einer offiziellen Vereinsmitteilung.
HSV: Wenig Verständnis für Entscheidung der Gelsenkirchener Polizei
Der Zweitligist zeigte wenig Verständnis für das Verbot: „Wir erachten Verbote von Choreografien und Fanmaterialien grundsätzlich als nicht zielführend. Mit dem massiven Eingriff in die Fankultur wird eine völlig unnötige Anspannung der Gesamtsituation billigend in Kauf genommen“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
HSV lobt Unterstützung von Schalke 04
Der Unmut der Hamburger richtet sich dabei nicht gegen die Schalker Verantwortlichen - im Gegenteil. Diese werden vom HSV explizit gelobt für ihre Unterstützung hinsichtlich der Genehmigung. Cornelius Göbel, Direktor Fans, Kultur und Identität beim HSV, appelliert noch einmal an die Gelsenkirchener Polizei: „Wir fordern die Verantwortungsträger auf, die Choreografie in ihrer angemeldeten Form zu genehmigen und keine unnötige Eskalation herbeizuführen. Verbote dieser Art sind aktionistisch, nicht zielführend und verhindern massiv das Ausleben der geschätzten Fankultur.“
Choreoverbot auf Schalke? Polizei Gelsenkirchen reagiert
Update: Am Donnerstagabend hat die Polizei Gelsenkirchen auf die Stellungnahme des HSV reagiert. Die Behörde erläutert, wieso sie die Choreografie aus ihrer Sicht nicht genehmigen könne. Es geht um ein Blockfahnenelement, das Teil der Choreo sei. Es sei zu erwarten, dass HSV-Fans, „wie bei mehreren vorangegangen Spielen in der laufenden Saison“, unter der blickdichten Fahne illegale Pyrotechnik zünden würden. Den Vorwurf, dass die Choreografie verboten worden sei, weil verschiedene Gästefangruppen, die vor dem HSV auf Schalke waren, Pyrotechnik gezündet haben, weist die Polizei zurück.
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