Hamburg. Zwei Testspiel-Unentschieden, ein Neuer und die Mitgliederversammlung. Beim nächsten Schalke-Gegner Hamburger SV war zuletzt einiges los.
Wenn die zweite Bundesliga am kommenden Wochenende zurückkehrt, steht für den FC Schalke 04 gleich ein richtungsweisender Kracher an. Am Samstagabend (20. Januar, 20:30 Uhr) kommt der Hamburger SV in die Veltins Arena. Während die Hanseaten als Tabellendritter um den Aufstieg mitspielen, muss Königsblau weiterhin darauf bedacht sein, sich möglichst schnell aus dem Tabellenkeller zu befreien.
Während Schalke dafür im Trainingslager im portugiesischen Albufeira ackerte, verschlug es den HSV bereits zum dritten Mal in Folge nach Sotogrande in Südspanien. Dort trafen die Hanseaten in Testspielen auf Champions-League-Teilnehmer PSV Eindhoven und den FC Zürich. Es gab jeweils ein 2:2, wobei der HSV gerade gegen den FC Zürich sein dominantes Spiel aufziehen konnte, allerdings auch zweimal eine Führung verspielte.
Hamburger SV hat wichtige Personalentscheidungen getroffen
Zurück in Hamburg gab es weitere gute Nachrichten für den kommenden Schalke-Gegner. Mit Masaya Okugawa konnten die Hanseaten einen kreativen Spielmacher vom FC Augsburg bis zum Saisonende ausleihen. „Masaya kennt die Liga und wird uns mit seiner kreativen und mutigen Spielweise speziell auf den Außenbahnen helfen, unsere Torgefahr weiter zu erhöhen“, sagte Hamburgs Profifußball-Direktor Claus Costa dazu. Darüber hinaus soll die ablösefreie Verpflichtung von Kölns Noah Katterbach laut „Sky“ zum Sommer fix sein. Auch ein Winterwechsel sei noch möglich.
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Zudem gab der HSV die Vertragsverlängerung von Bakery Jatta bekannt. Der Vertrag des Gambiers wäre im Sommer ausgelaufen, Interessenten hätte es gegeben. Doch Jatta, der für den HSV in 191 Pflichtspielen 27 Tore und 25 Vorlagen lieferte, entschied sich gegen ein mögliches Handgeld und für die Hanseaten. „Der HSV ist mein Leben und Hamburg mittlerweile meine Heimat“, kommentierte Jatta seine Entscheidung.
HSV verkündet auf Mitgliederversammlung 7,8 Millionen Euro Gewinn, Wirbel um Jansen
Die Verkündung der Vertragsverlängerung Jattas hatte auf der am Sonntag abgehaltenen Mitgliederversammlung des Klubs Jubel ausgelöst. Ebenso die Verkündung, dass die HSV Fußball AG in der Saison 2022/23 7,8 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet hat. „Wir sind sattelfester denn je, wir sind gesünder denn je“, sagte Finanzvorstand Eric Huwer. Trotzdem gab es auch schlechte Neuigkeiten: Bei der Sanierung des Volksparkstadions seien wegen Elektronikproblemen unerwartete Kosten entstanden.
HSV-Präsident Marcell Jansen musste sich dagegen einen schweren Vorwurf gefallen lassen. Patrick Ehlers, Vorsitzender des HSV-Beirats, hatte dem Präsidium bewusste Täuschung vorgeworfen. Grund ist die Debatte um ein Papier von Jansen, welches dieser am 31. August bei einer Präsidiumssitzung vorgelegt hatte. Laut „Hamburger Abendblatt“ soll es inhaltlich um eine neue Vorstandsstruktur, einen Plan, die Frauenabteilung in die AG zu verschieben, eine veränderte Governancestruktur und die Besetzung des Beirats gegangen sein.
Im Dezember soll das Papier den Weg zu Ehlers gefunden haben. „Das war aber dermaßen harmlos und ist sehr stark von dem abgewichen, was mir vorher zugetragen wurde“, sagte Ehlers. Daher gehe er davon aus, dass dieses Papier nicht dem ursprünglichen Papier gleicht und sprach von einer „vorsätzlichen Täuschung“ seines Gremiums. Zugleich sagte Ehlers, dass es sich hierbei nur um eine Vermutung handele.
Diesem Vorwurf trat Bernd Wehmeyer, Vizepräsident des e.V., entschieden entgegen: „Es gab keinerlei Täuschung des e.V.-Präsidiums, um es ganz deutlich zu sagen“, sagte der ehemalige HSV-Profi. Vizepräsident Michael Papenfuß bestätigte Wehmeyers Aussage - mit einem Seitenhieb Richtung Jansen: „Das Papier ist eins zu eins identisch, inklusive der Rechtschreibfehler.“ Das Papier sei bei der Präsidiumssitzung „inhaltlich nicht thematisiert worden“. (mit dpa)