Bocholt. Nach hitzigen 92 Minuten ging es in Bocholt verbal in die dritte Halbzeit. Jakob Fimpel antwortet auf Spitzen von Bocholts Trainer Dietmar Hirsch.
Nach dem aufgeladenen 0:0 zwischen dem 1. FC Bocholt und der U23 des FC Schalke 04 ging es in die dritte Halbzeit. Auslöser: Der zunächst gegebene und kurz darauf zurückgenommene Strafstoß für Schalke. Schiedsrichter Cedric Gottschalk revidierte seine Elfer-Entscheidung, nachdem Bocholts Torwart Lucas Fox Schalkes Paul Pöpperl im Strafraum getroffen hatte (77.).
Fimpel: „Kurios“
„Das war schon kurios“, befand Schalkes Trainer Jakob Fimpel im Gespräch mit der WAZ, „es geht gar nicht darum, ob es ein Strafstoß war oder nicht, sondern darum, dass der Schiedsrichter auf den Punkt gezeigt und seine Entscheidung dann zurückgenommen hat.“ Aus Fimpels Sicht war der Elfmeter glasklar: „Paul Pöpperl kriegt einen Schlag ab - und fliegt.“
Auch für S04-Stürmer Bleron Krasniqi war die Angelegenheit klar. „Ich habe gesehen, dass Paul Pöpperl getroffen wurde. Der Schiedsrichter hat auf den Punkt gezeigt - bei uns haben sich alle gefreut. Danach hat der Schiri bei Paul nachgefragt. Paul meinte, er sei getroffen worden. Der Schiedsrichter hat den Ball genommen und auf Abstoß entschieden.“
Hirsch: „Bemerkenswert“
Dietmar Hirsch, Trainer des 1. FC Bocholt, fand die Reaktion des Spielleiters „bemerkenswert“ und startete dann eine Fair-Play-Attacke auf Schalke. „Wir wurden von der Schalke-Bank aggressiv angegangen. Das hat auch was mit Respekt zu tun. Ich weiß nicht, ob ich den so gesehen habe.“ Hirsch hatte im ersten Durchgang nach einem Disput mit der Schalker Bank die gelbe Karte bekommen.
Jakob Fimpel nahm die Worte seines Trainer-Kollegen recht gelassen zur Kenntnis. „Wenn wir respektlos sind, dann weiß ich auch nicht. Wir fahren mit reinem Gewissen aus Bocholt weg. Wir haben uns nicht beeindrucken lassen, sondern unseren Job gemacht.“
Top-Zeugnis für Schalke
Seinem Team stellte der 34-Jährige ein Top-Zeugnis aus: „Wir sind hier cool geblieben, haben die Zweikämpfe mit Härte, aber auch mit der gebotenen Fairness geführt.“ Jung-Profi Niklas Tauer musste in Bocholt im ersten Durchgang mehrmals in Zweikämpfen kräftig einstecken. Ibrahima Cissé wurde von einem Teil der Tribünen-Fans bei jeder Ballberührung ausgepfiffen, ließ sich davon aber bis auf einen Mittelfeld-Ballverlust kaum aus dem Konzept bringen.
Fimpel: „Für diese Spielweise, die hier in Bocholt geherrscht hat, muss man bereit sein. Das gilt nicht nur für unsere eingesetzten Profis, sondern auch für unsere U23-Jungs. Alle haben sich super reingehauen, jeder hat sich überragend eingebracht.“