Gelsenkirchen. Tomas Kalas ist beim FC Schalke 04 inzwischen Stammspieler. Warum das so lange gedauert hat, verriet er am Dienstagvormittag.

In den kalten Novembertagen fällt es selbst den treuesten Trainingsbesuchern des FC Schalke 04 schwer, den Weg zu den Einheiten zu finden. Rund 50 kamen am Dienstagvormittag und sahen, wie Trainer Karel Geraerts die Profis rund 100 intensive Minuten über den Platz jagte - Sprints, Torschüsse, Spielformen. Mittendrin: Tomas Kalas, 30 Jahre, Innenverteidiger - einer der größten Gewinner des Trainerwechsels.

Kurz vor Ende der Transferperiode im Sommer hatte er einen Zweijahresvertrag bei den Königsblauen unterschrieben, nachdem er bei Bristol City in England kein neues Angebot mehr erhalten hatte. Wie es war, vereinslos zu sein? „Das war eine Achterbahnfahrt für zwei, drei Monate. Zu Beginn war ich sehr positiv, dann hatte ich aber immer wieder negative Phasen. Es gab drei, vier Optionen in Europa, und nun bin ich bei einem der besten Vereine Europas gelandet, was die Atmosphäre betrifft. Das Warten hat sich für mich ausgezahlt, es ist alles gut gegangen“, sagte Kalas. Schalke ist bereits die 13. Station des Tschechen.

Kalas: Das erwartet Schalke von mir

Fit war er nicht, als er kam: „Ich hatte ein paar Monate lang nur für mich trainiert, bin nur gelaufen. Wie viel du auch immer läufst, das ist kein Ersatz für Training oder Matchfitness. Es hat vier, fünf Wochen gedauert, auf dem gleichen Level zu sein wie die anderen Spieler, weil sie eine Saisonvorbereitung hatten. Der Start war deshalb hart, aber nicht, weil ich nicht gespielt habe, sondern weil ich auf das gleiche Level kommen musste, um mir einen Einsatz zu verdienen.“ Am Trainerwechsel habe es nicht zwingend gelegen, dass er erst jetzt spielt.

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Unter Thomas Reis war Kalas zu keinem Startelf-Einsatz gekommen, Interimstrainer Matthias Kreutzer gab ihm beim blamablen 1:3 in Paderborn eine Chance. Erst unter Geraerts folgte der Durchbruch. Im 3-5-2-System übernimmt er in der Dreierkette die Position des rechten Innenverteidigers. Dabei soll er vor allem die Zweikampfstärke zeigen, die ihn auch in England stets ausgezeichnet hatte - vor seiner Zeit in Bristol spielte er auch für Chelsea, Middlesbrough und Fulham. „Als ich hierhin kam, wurde von mir erwartet, dass ich diesen Stil in die Mannschaft bringe“, sagte er.

Schalke spielt am Samstag in Düsseldorf

Vor dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) denkt Kalas positiv, nicht an den Relegationsplatz zur Dritten Liga. „Ich denke nicht über die Relegation nach, wir sollten nicht nach hinten schauen, in diesem Kampf befinden wir uns meiner Meinung nach nicht. Wir sollten nach vorne schauen“, sagte Kalas. Und das Spiel gegen Elversberg (1:2) fand er - abgesehen von den ersten 30 Minuten - gar nicht schlecht: „Weg von den ersten 30 Minuten gegen Elversberg: Danach waren wir besser als sie, wir hätten zum dritten Mal in Folge gewinnen können. Dann würden wir nicht über diese Situation sprechen.“