Gelsenkirchen. Für Peter Knäbel läuft es gerade schlecht: Der Sportvorstand des FC Schalke 04 ist sehr umstritten - und nun auch noch schwer verletzt.
Schwere Tage für Sportvorstand Peter Knäbel vom FC Schalke 04: Nach dem Fehlstart in die Zweitliga-Saison steht Knäbel, dessen Vertrag am 30. Juni 2024 endet, erheblich unter Druck. Nun riss er sich auch noch die Achillessehne. Bei einem internen Testspiel hatte sich der 57-Jährige die schwere Verletzung zugezogen. Am Donnerstag wurde er operiert, am Freitag sah er sich das Schalke-Spiel gegen die SV Elversberg (1:2) an - aber nicht wie üblich auf der Tribüne, sondern in der Vorstandsloge.
Knäbel hatte am 15. April 2018 bei den Königsblauen die Position des Technischen Direktors Entwicklung übernommen - damit war er der Oberaufseher über die Knappenschmiede. Von Januar bis März 2018 hatte er den VfB Stuttgart im Nachwuchsbereich beraten - und auch beim FC Basel in der Schweiz war er Nachwuchschef (ab 2006). Zudem arbeitete er als Technischer Direktor des Schweizerischen Fußballverbands (2009 bis 2014). Lediglich beim Hamburger SV (Oktober 2014 bis Mai 2016) arbeitete er in seiner Funktionärslaufbahn ausschließlich im Profifußball.
Schalke: Zwei schwache Sommer-Transferperioden
Nach der Freistellung des Sportvorstands Jochen Schneider am 28. Februar 2021 übernahm Knäbel zuerst interimistisch, dann fest die sportliche Verantwortung im Amt des Sportvorstands. Er bekam einen über mehr als drei Jahre gültigen Vertrag. Knäbel stellte nach dem Abstieg im Sommer 2021 gemeinsam mit dem damaligen Sportdirektor Rouven Schröder in kürzester Zeit einen Kader zusammen, der am vorletzten Spieltag den Wiederaufstieg sicherstellte. Nach einem Jahr im Amt wurden Knäbel und Schröder von den Fans gefeiert.
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Seitdem aber häuften sich die Fehler. Zwei Sommer-Transferperioden (2022, 2023) in Folge setzte Schalke in den Sand. Die Hinrunde der Saison 2022/23 beendete Schalke auf dem letzten Platz, konnte den Rückstand nicht mehr aufholen. Nach 13 Spieltagen der Saison 2023/24 steht Schalke nun in der 2. Bundesliga auf dem 16. Platz. Zudem traf Knäbel fragwürdige Personalentscheidungen: Er segnete die von Schröder vorgeschlagene Verpflichtung von Trainer Frank Kramer ab. Nach Schröders Rücktritt benötigte er über ein halbes Jahr, um André Hechelmann als Nachfolger zu installieren - ein glückliches Bild gibt der aber bisher nicht ab. Knäbel taucht immer seltener in der Öffentlichkeit auf, seinen letzten großen Auftritt hatte er bei der Präsentation von Trainer Karel Geraerts Mitte Oktober - vor rund einem Monat.
Deshalb ist Knäbel auch beim Aufsichtsrat in die Kritik geraten. Dass Knäbel ein neues Angebot erhält, gilt als sehr unwahrscheinlich. Die Entscheidung sollte ursprünglich bis Ende Dezember fallen, durch die turbulente Hinrunde mit der Freistellung von Trainer Thomas Reis verschob der Aufsichtsrat aber die Entscheidung auf 2024.