Gelsenkirchen. Schalkes Ärmelsponsor Hülsta wandelte ein Eigen- in ein Regelinsolvenzverfahren um. Was bedeutet das für die Königsblauen? So reagieren sie.

Diese Nachricht schlug beim Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 ein: Ärmelsponsor Hülsta beendete ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung und befindet sich nun in der Regelinsolvenz. Ein Insolvenzverwalter wurde bestellt. Geschäftsführer Dr. Thomas Knecht schied aus. Was passiert nun bei den Königsblauen? Der Vertrag mit Hülsta, der schon bei Abschluss im Sommer umstritten war, gilt noch bis 2026.

Auf Anfrage dieser Zeitung teilten die Königsblauen mit: "Der FC Schalke 04 ist darüber informiert, dass ein Insolvenzverfahren für die Hülsta AG eingeleitet werden wird. Der Klub befindet sich mit den Verantwortlichen in intensiven und konstruktiven Gesprächen, was dies für den Fortbestand der Partnerschaft bedeutet. Selbstverständlich wird der Verein alternative Handlungsoptionen prüfen."

Seit 2020 kooperieren Schalke und Hülsta

Am Donnerstagabend hatte auch Hülsta selbst reagiert und die Lage weniger dramatisch geschildert. Die operative Sanierung sei "erfolgreich durchgeführt" worden, heißt es in einer verschickten Pressemitteilung. Weiter teilte Hülsta zum Wechsel von Eigeninsolvenz auf Regelinsolvenz mit: "Für die Kunden und Geschäftspartner der hülsta werke Hüls GmbH & Co. KG hat der Wechsel der Verfahrensart keine Auswirkungen. Es gilt: Das Verfahren wird nun kurzfristig auf der Grundlage des rechtskräftigen Insolvenzplanes erfolgreich beendet werden. Operativ nicht mehr nötige Gesellschaften, darunter die hülsta AG & Co. KG, die kein Personal beschäftigen, werden zum Teil über Insolvenzverfahren abgewickelt."

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Im Oktober 2022 waren zwei der knapp 50 Hülsta-Gesellschaften in die Insolvenz in Eigenverwaltung gegangen. Eines der zwei Hülsta-Werke wurde geschlossen, 229 der knapp 580 Mitarbeiter verloren ihren Job. Die Produktionsfläche wurde von 340.000 Quadratmetern auf 270.000 komprimiert. "Das war komplex, aber unumgänglich", heißt es in der Hülsta-Mitteilung.

Trotz dieser Umstrukturierung ging Schalke den Millionen-Deal mit Hülsta ein. Seit 2020 kooperieren Schalke und Hülsta - als sogenannter "Interieur Partner" gestaltete Hülsta verschiedene Bereiche in der Arena wie das "Hagedorns", die "Steiger Bar" und den "LaOla-Club" neu. Der ehemalige Schalker Vorstandschef Dr. Bernd Schröder saß im Gläubigerausschuss von Hülsta - aber nur bis zum 31. Juli. Der Tag, an dem er bei S04 ausschied.

Auf den neuen Schalker Vorstandschef Matthias Tillmann, der am 1. Januar 2024 beginnt, warten schwierige Aufgaben: Er muss einen neuen Hauptsponsor als Nachfolger für Veltins suchen, alternative Ärmel-Optionen prüfen und mit Clemens Tönnies sprechen. Denn der Premiumpartner-Vertrag von Tönnies' Firma Böklunder endet ebenfalls.

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