Wiesbaden. Nächster Rückschlag für Schalke 04. Der verschenkte Sieg in Wiesbaden lässt die S04-Profis ratlos zurück. Cedric Brunner wird deutlich.
Nach kräftezehrenden 90 Minuten brauchte Cedric Brunner einige Minuten in der Eis-Tonne. Doch auch nach dieser Regenerationszeit fand er keine echte Erklärung dafür, wie Schalke 04 den sicher geglaubten Sieg bei SV Wehen Wiesbaden noch aus der Hand geben konnte. In der fünften Minute der Nachspielzeit kassierten die Gelsenkirchener den 1:1-Ausgleich. „Es fühlt sich einfach nur beschissen an“, sagte der 29 Jahre alte Schweizer ehrlich. „Eine Spitzenmannschaft in der 2. Liga gibt ein solches Spiel nicht mehr aus der Hand.“
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Doch das Spiel in Wiesbaden zeigte: Noch ist Schalke längst keine Spitzenmannschaft. Nach fünf Spieltagen steckt der selbst ernannte Aufstiegsfavorit mit nur vier Zählern weiter im Tabellenkeller. „Es strotzt nicht jeder vor Selbstvertrauen in dieser aktuellen Situation“, sagte Brunner. „Es ist viel Druck auf dem Kessel. Mit einem Sieg hätten wir einen guten Schritt gehen können – so fühlt es sich einfach scheiße an.“
Schalke-Profi Cedric Brunner: „Wir haben den Gegner eingeladen“
Dass sich Schalke über weite Strecken des Spiels verbessert zeigte, war für den Rechtsverteidiger ein schwacher Trost. „Es bringt nichts“, erklärte Brunner. „Klar, in der Nachbetrachtung kann man sagen, wir haben vernünftige 60 Minuten gespielt, im Vergleich zu den letzten Spielen war es ordentlicher Fußball. Aber die letzten 15 Minuten haben wir gezittert und den Gegner eingeladen. Das ist einfach zu dünn.“
Fakt ist: Auch der Punktgewinn beim Aufsteiger ist für die Königsblauen eine gefühlte Niederlage. Zwei Wochen hat Trainer Thomas Reis nun Zeit, sein Team wieder aufzubauen, bis es in der 2. Bundesliga mit dem Heimspiel gegen den formstarken 1. FC Magdeburg weitergeht (16. September, 20.30 Uhr/Sky und Sport1). Mit 6:4 siegte der kommende Schalke-Gegner am Samstagmittag gegen Hertha BSC. „Gegen Magdeburg müssen wir es unbedingt besser machen“, mahnte Brunner und ist sicher: „Die werden anders auftreten.“