Gelsenkirchen. Nach dem 0:2 gegen Kiel ist der Fehlstart von Schalke 04 perfekt. Nach dem Abpfiff ergriffen Führungsspieler in der Kabine das Wort.

Die Suche nach Erklärungen für den blutleeren Auftritt von Schalke 04 im Heimspiel gegen Holstein Kiel (0:2) fiel Lino Tempelmann sichtlich schwer. „Warum wir zu Hause so eine Leistung abliefern, ist schwer zu erklären“, sagte der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler.

Nach dem Rückstand fehlte es am nötigen Aufbäumen und an der richtigen Einstellung. „Wenn wir genau wüssten, wo die Stellschrauben sind, an denen wir ansetzen müssen, würden wir es tun“, ergänzte Tempelmann. „Aber es ist nicht so einfach.“

Denn eigentlich wusste die Mannschaft, was sie gegen die Kieler erwartet. Mit einem verstärkten Mittelfeldzentrum sollte die im Vorfeld von Trainer Thomas Reis viel zitierte Aggressivität auf den Platz gebracht werden. Über Kampf wollen die Schalker in Spiel finden – doch der Plan ging nicht auf. Über 90 Minuten fehlte es an der nötigen Leidenschaft. „Auch auf dem Platz fühlt es sich scheiße an, keine Frage“, gab Tempelmann zu, der zu kurz vor der Pause für Keke Topp eingewechselt wurde.

Schalke-Profi Lino Tempelmann: „So gewinnen wir keine Spiele“

Auf die Frage, ob Schalke 04 ein Qualitätsproblem habe, sagte der Neuzugang nur: „Es ist jetzt mühsam davon zu sprechen, dass wir Qualität haben. Letztlich sieht man davon zu wenig auf dem Platz, das ist Fakt.“ Den 24-Jährigen beschäftigt eher, mit welcher Einstellung die Mannschaft die Spiele aktuell angeht. „Es geht um die Haltung und die Art und Weise“, sagte er. „So gewinnen wir keine Spiele, so können wir nicht weitermachen.“

Schon am kommenden Samstag (13.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel bei Aufsteiger Wehen Wiesbaden muss Schalke zwingend ein anderes Gesicht zeigen. Genau das wurde auch unmittelbar nach dem Schlusspfiff in der Kabine von einigen Führungsspielern angesprochen – in kleinem Kreis, während der Trainer noch Interviews gab.