Gelsenkirchen/Essen. Eine zweistellige Millionensumme hat Schalke 04 in diesem Sommer für Transfers eingenommen. Doch das Geld wird nicht sofort reinvestiert.

Der Saisonstart ist dem Zweitligisten FC Schalke 04 zwar missglückt - erfolgreich waren die Königsblauen aber, was Verkäufe angeht. Der neue S04-Sportdirektor André Hechelmann erwirtschaftete durch die Verkäufe von Rodrigo Zalazar (SC Braga, 5 Millionen Euro), Marius Bülter (TSG Hoffenheim, 3 Mio Euro plus Boni), Jordan Larsson (FC Kopenhagen, 2 Mio Euro), Marvin Pieringer (1. FC Heidenheim, 1,9 Mio Euro), Can Bozdogan (FC Utrecht, 1 Mio) eine zweistellige Millionensumme - kleinere Beträge brachten zudem Dries Wouters (Lommel), Florian Flick (Nürnberg), Mehmet Can Aydin (Trabzonspor) und Kerim Calhanoglu (Fürth). Sportvorstand Peter Knäbel hatte zu Beginn der Transferperiode noch gesagt: Alles, was der Sport erwirtschaftet, kann der Sport auch ausgeben. Doch hält sich Schalke auch an diese Ansage? In zehn Tagen endet die Transferperiode, neue Spieler sollen noch kommen.

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Knäbel beantwortete die Frage während der Live-Aufzeichnung des Podcasts fußball inside. "Wir haben das damals gesagt. Aber wir haben nicht gesagt, über welche Zeitperiode." Es ginge nicht darum, auf dem Geld sitzenzubleiben und um jeden Preis zu sparen. "Wir machen nicht die Eichhörnchen-Mentalität. Wir werden jetzt noch etwas tun, insofern wird einiges von dem Geld auch ausgegeben. Wir wissen aber auch, dass es gut ist, wenn wir das Geld verteilen, wenn wir im Winter handlungsfähig sind und im nächsten Sommer auch noch etwas tun können."

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Was er damit meint: Die Schalker haben die strategische Entscheidung getroffen, nicht alle Einnahmen schon in der aktuellen Transferperiode bis zum letzten Cent auszugeben. Im Winter 2023/24 hat Sportdirektor Hechelmann auch finanziellen Spielraum, um den Kader punktuell verstärken zu können. Knäbel schränkt aber gleich ein: "Wir werden im Winter nicht so viel tun wie im Winter 2022/23." Da waren sechs Spieler gekommen (Moritz Jenz, Tim Skarke, Michael Frey, Jere Uronen, Eder Balanta, Niklas Tauer).

Durch die Verteilung des Geldes auf mehrere Transferphasen wäre Schalke auch im Falle des Nichtaufstiegs in der Lage, sich zu verstärken. "Wir wollen in dieser Saison aufsteigen. Alle, die am Ruder sind wissen, wie schön es ist, mit Schalke aufzusteigen. Diesen Moment zu erleben, das ist das Größte. Aber wir wissen, dass wir es auch im zweiten oder dritten Anlauf schaffen können."

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Auch Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers hatte dieser Zeitung schon gesagt, dass die Budgets bereits vor Monaten festgelegt worden seien. Die Zusatzeinnahmen im DFB-Pokal (rund 430.000 Euro Prämie für das Erreichen der Zweiten Runde) stehen Knäbel und Hechelmann nicht zusätzlich zur Verfügung. „Die Budgets im Bereich Lizenz sind unabhängig von diesen Einzelereignissen, weil sie bereits vor Monaten zwischen Sport und Finanzen festgelegt wurden. Das erleichtert die Planbarkeit für den Sport", sagte Rühl-Hamers dieser Zeitung.