Gelsenkirchen. Vor dem ersten Heimspiel der Saison gegen Kaiserslautern übt sich Schalke-Trainer Thomas Reis in Selbstkritik. So ging Cissé mit Gelb-Rot um.

Auch wenn der Fokus beim FC Schalke 04 natürlich auf das erste Heimspiel der Saison gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (20.30 Uhr/Sport 1) gerichtet ist, wirkt der 3:5-Auftakt beim Hamburger SV noch immer nach. Das führt dazu, dass sich Trainer Thomas Reis am Donnerstag in Selbstkritik übte. „Ich hätte eine Entscheidung anders treffen können oder gar müssen, um der Mannschaft die Sicherheit zu geben, am Ende den Punkt mitzunehmen“, sagte der 49-Jährige bei der Pressekonferenz der Königsblauen. Gemeint war damit Ibrahima Cissé.

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Schalke-Trainer Reis: Hätte Cissé „früher rausnehmen können“

„Ich hätte einen Spieler früher rausnehmen können, der vorbelastet war, der vielleicht auch nicht mehr so in die Zweikämpfe gehen konnte“, sagte Reis. Schalke-Abwehrmann Cissé hatte durch einen Zupfer gegen Robert Glatzel einen Elfmeter verursacht und in der 70. Minute Gelb-Rot gesehen.

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„Für mich hat es sich so angefühlt, dass er nicht nach Gelb-Rot schreit“, so Schalke-Trainer Reis. „Im Nachhinein hätten wir Ibrahima schützen und vielleicht einen Punkt mitnehmen können. Das schreibe ich mir auf die Fahne – aber damit kann ich umgehen. Niemand ist fehlerfrei, man kann daraus lernen."

Enttäuscht: Schalke-Profi Ibrahima Cissé.
Enttäuscht: Schalke-Profi Ibrahima Cissé. © firo

Reis erklärte, „ich hinterfrage mich immer zuerst“. Deswegen ist der Schalke-Trainer vor dem Lautern-Spiel auch zu der Erkenntnis gekommen: „Wir müssen das Defensivverhalten besser gestalten, bis zum Ende verteidigen. Diese Erwartung haben wir. Fußballerisch haben wir anfangs aber auch nicht immer die richtigen Lösungen gefunden. Auch da wird es mehr Unterstützung von mir von außen geben.“

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Nicht einfach war die Woche für Ibrahima Cissé. Der 22 Jahre alte Innenverteidiger hatte für Mali einen guten U23-Afrika-Cup gespielt, war trotz kürzeren Urlaubs im Vergleich zu den Kollegen mit großen Hoffnungen und Erwartungen nach Gelsenkirchen gekommen – erlebte aber in Hamburg ein schwaches Profi-Debüt für Schalke 04. Thomas Reis hat deshalb Aufbauarbeit geleistet: „Für mich war es wichtig, mit ihm zu sprechen. Ich habe auch mit Asa (Gerald Asamoah, d. Red.) gesprochen. Wir waren der Meinung, dass ihm eine Pause guttun würde.“ Ibrahima Cissé aber habe abgelehnt. Reis: „Ich habe es ihm freigestellt, ob er ein paar Tage haben und den Kopf freibekommen möchte. Er sagte: Das ist so im Fußball. Das ist dann auch eine Entwicklung, er ist gewillt, Dinge wieder besser zu machen.“

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