Hamburg. Das 17-jährige Talent Assan Ouedraogo ist der Lichtblick auf Seiten des FC Schalke 04 nach der Pleite beim HSV. So plant Reis mit ihm weiter.
Natürlich war von Assan Ouedraogo nach der 3:5-Pleite des FC Schalke 04 beim Hamburger SV zum Auftakt der 2. Bundesliga nichts zu hören. Jüngster Schalker im Profibereich, dementsprechend auch jüngster königsblauer Torschütze mit dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich – es gab trotz der Niederlage viele positive Aspekte um den 17-Jährigen herum, zu dem er hätte reagieren können. Aber Schalke schirmt Ouedraogo diesbezüglich ab. „Ich versuche, ihn ein wenig in Schutz zu nehmen, weil ich weiß, dass das medial immer ein bisschen schwierig ist, weil er gehypt wird“, sagte Trainer Thomas Reis noch, bevor der Schalke-Bus die Mannschaft noch in der Nacht zu Samstag aus Hamburg nach Gelsenkirchen zurückbrachte.
Schalke-Talent Assan Ouedraogo macht auf sich aufmerksam
Wenn man Thomas Reis bei seiner Arbeit beobachtet und seinen Äußerungen zuhört, konnte man erahnen, dass er Assan Ouedraogo einen Startelf-Einsatz zutrauen würde. Die Eindrücke von den spielerischen Fähigkeiten des offensiven Mittelfeldspielers in den vergangenen Wochen waren auch für Beobachter am Rande des Trainingsplatzes unübersehbar, und Reis kam mit seiner Vorhersage, der U-19-Europameister werde mit nach Hamburg fahren und in der Saison sicherlich ein paar Spiele bekommen, seinem inneren Auftrag der Sorgfaltspflicht nach. Nach dem 3:5 verriet der Schalke-Trainer nun aber: Mit Ouedraogo von Beginn an ins Spiel zu gehen, „diese Entscheidung hatte ich relativ früh im Kopf.“
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6,9 gelaufene Kilometer in 61 Spielminuten, 46 intensive Läufe, ein Torschuss, der direkt saß, dazu sechs gewonnene Zweikämpfe – das sind die Zahlen des ersten Zweitliga-Abends für Assan Ouedraogo. Zum Schwärmen war die Entstehung seines Tores, als er zwei Gegenspieler aussteigen ließ und dann abgebrüht aus zehn Metern abschloss. „Allein da hat man mit seiner Körperbeweglichkeit gesehen, welche Qualität dieser Junge hat“, erklärte Reis. „Mit Assan hast du ein richtiges Juwel“, sprach deshalb auch HSV-Trainer Tim Walter beeindruckt, „Hut ab, ein toller Junge und ein wirklich richtig guter Spieler.“ Oder wie es Ouedraogos Torvorbereiter und Schalke-Kapitän Simon Terodde sagte: „Ein guter Junge, der uns extrem weiterhelfen wird. Er war sicherlich heute ein Lichtblick.“
Schalke-Torhüter Müller schwärmt: „So ein Ausnahmetalent habe ich noch nicht erlebt“
Schalke-Torhüter Marius Müller, der mit seinen etlichen Glanzparaden eine zweistellige Anzahl an Gegentoren verhinderte, ging sogar noch einen Schritt weiter: „Das ist ein Ausnahmetalent. In meinen paar Jahren im Profigeschäft habe ich so etwas noch nicht erlebt, ein Spieler mit solchen Qualitäten.“ Assan Ouedraogo erfährt die Anerkennung für seine Qualitäten in gestiegenem Maße nicht nur von außen, von Seiten der Fans und Medien. Auch teamintern sind der Respekt und die mit ihm verbundenen sportlichen Hoffnungen sehr groß.
Dementsprechend sind die Schalke Pläne für den 17-Jährigen klar: „Man muss immer schauen, dass man dem Jungen nicht zu viel zumutet“, erklärte Thomas Reis. „Assan hat sich die Premiere verdient, die Aufstellung war gerechtfertigt. Aber er wird nicht jedes Spiel machen.“ Auch Sportdirektor André Hechelmann suchte die Verbindung von Lob und Maßhalten: "Ein toller Junge. Dass es so läuft und er das Tor macht, ist im Fußball manchmal so. Aber wir werden versuchen, das alles richtig einzuordnen. Ich freue mich sehr für ihn. Er wird die Bodenhaftung zu 100 Prozent behalten. Er ist ein sehr geerdeter Junge.“ Einer, an dem Schalke 04 noch viel Spaß haben könnte.