Oberhausen. 1:1 gegen Aachen - das war ein Fortschritt gegenüber den letzten Spielen. Doch Rot-Weiß Oberhausen kommt damit in der Regionalliga nicht voran.
RWO-Trainer Mike Terranova hatte nach dem Spiel zunächst gute Laune. Mit dem 1:1 (1:0) gegen Alemannia Aachen war erkennbar: Die Mannschaft lebt, sie kämpft, sie versucht auch mit komplizieren Lagen umzugehen und kann elementare Ausfälle ersetzen. Terranova. „Heute abend wir das schon wieder anders aussehen“ weiß er um den Sonntagabend-Blues in der persönlichen Nachbetrachtung daheim. Denn da wird nicht nur ihm aufgehen, dass das Remis gegen Aachen natürlich viel zu wenig, ist, um auf längere Sicht, den SC Verl in Verlegenheit zu bringen.
Obwohl Terranova dies wie ein Mantra wiederholt: „Wir werden da sein, wenn Verl schwächelt. Die werden schwächeln und das nicht zu knapp.“ Das mag wie das Pfeifen im Walde sein. Ja, der Fußballlehrer mag sogar daran glauben und dies auf seine Mannschaft übertragen. Aber ob das reicht, dass RWO sich in den nächsten Spielen in einen Lauf mit Drei-Punkt-Ergebnissen steigert?
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Einsatz und Wille waren bei RWO da
Der Wille dazu war den Kleeblätter gegen Aachen nicht abzusprechen und in Sachen Einsatz und Kampfgeist war jeder der elf Akteure der Startelf und auch folgende vorbildlich. Denn es galt, einiges aufzufangen. Maik Odenthal und Tim Stappmann bildeten nach den Ausfällen von Jannik Löhden, (Gelb-Rot), Nico Klaß (Nasenbeinbruch) und Jerome Propheter (Grippe) eine komplett neue Innenverteidigung und machten ihre Sache sehr gut. Auch Alex Scheelen als unbequemer Abräumer davor ließ nicht erahnen, dass er monatelang pausiert hatte und auf diesen Einsatz innig gewartet hatte. Er spielte so, als ob es nie weg gewesen wäre. Beförderte alle Bälle unprätentiös nach vorn und klärte mit gesunder Härte.
Das klappte von Beginn an, der Vorwärtsgang hingegen nicht. Christian März und Bastian Müller brauchten Zeit, um sich vor der Kette zu positionieren und die Außen einzusetzen.
Über die Außen kam wenig
Das klappte eigentlich über die gesamte Spielzeit kaum. Offensiv blieb Shaibou Oubeyapwa Durchschlagskraft und Cleverness schuldig, Cihan Özkara über links war auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Da Felix Herzenbruch dahinter zu viel Luft ließ, kam über links kaum was. März ließ mitunter Klasse aufblitzen, so bei einem 40-Meter-Pass in den Lauf von Gödde. Doch der kam gegen Alemannia-Keeper Ricco Cymer vor dem Strafraum einen halben Meter zu spät. Damit aber begann die stärkte Phase der Rot-Weißen von der 15. bis zur 45 . Minute.
In dieser Zeit war RWO zwingend überlegen. Ein geblockter Schuss von Gödde nach Zuspiel des starken Philipp Eggersglüß (27.) oder ein Kopfball von März nach Eggersglüß-Flanke (43.) waren gute Gelegenheiten, nachzulegen. Denn Gödde war es, der zuvor ein Zucker-Zuspiel von Eggersglüß nur noch einschieben musste. Müllert hatte im Aufbau das Auge für Eggersglüß auf rechts (31.). Eine ganz starke Kombination. „Hier hätten wir noch mehr machen müssen, wusste Terranova nach dem Spiel um diese wichtige Phase.
Daniel Davari rettete RWO die Null – zunächst
Um aber gleichzeitig zu erkennen, dass RWO trotz Überlegenheit und eigentlich sicherer Abwehr bei Angriffen der Aachener ebenfalls Glück und vor allem Daniel Davari im Kasten hatte. Der RWO-Schlussmann parierte gegen einen Kopfball von Sebastian Schmitt (9.) bärenstark.
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Chancenlos war er kurz nach dem Wiederanpfiff, als die Alemannia ihre Druckphase zum Ausgleich ummünzte. Vincent Boesen nahm nach einer Ecke am Fünfmeterraum den Ball am langen Pfosten auf und tunnelte Davari und Herzenbruch auf der Linie (53.).
Danach ging das Geschehen hin und her, Chancen hatte beide. Keine aber war so zwingend genug, dass ein Team als verdienter Sieger vom Platz hätte gehen können. Odenthal dennoch sauer: „Nach Mittwoch waren wir genau so enttäuscht wie die Fans. Jetzt wollten wir es besser machen und bekommen solch ein Dreckstor.“