Essen. Der Essener Oberbürgermeister schiebt den Stadionausbau an der Hafenstraße an und stellt Forderungen an Rot-Weiss Essen. Nun äußert sich RWE.
Bevor sich Marcus Uhlig zum Ende der laufenden Saison nach mehr als sechs intensiven Jahren beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen verabschieden wird, hat der Vorstandsvorsitzende des Traditionsklubs noch einige ehrgeizige Ziele auf und abseits des Platzes. Der erneute Sieg des Niederrheinpokals und eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte der 3. Liga sollen eine erfolgreiche Saison abschließen. Ein Ziel, dem Uhlig und die Essener schon in den nächsten Wochen ein großes Stück näherkommen können, ist der geplante Ausbau des Stadions an der Hafenstraße.
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Seit der RWE-Rückkehr in den Profifußball warten Verein und Fans auf positive Signale aus der Essener Stadtpolitik. Nun nimmt dieses für die Bergeborbecker so wichtige Zukunftsprojekt endlich Fahrt auf. Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) hat dem Rat der Stadt am Mittwoch einen neuen Vorschlag über die Freigabe von Planungsmitteln vorgelegt. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 1,15 Millionen Euro. Grünes Licht könnte der Rat schon im April erteilen. Sollte bei der Planung alles passen, könnte im Sommer 2025 der finale Baubeschluss erfolgen.
Neuer Pachtvertrag: Rot-Weiss Essen und die GVE müssen sich einigen
Oberbürgermeister Kufen hat den Druck auf die Grünen, den Kooperationspartner im Rat, erhöht und zudem klare Erwartungen an den Verein formuliert. RWE müsse sich mit der städtischen Grundstücksverwaltung Essen (GVE) auf einen neuen Pachtvertrag einigen. Dann könnten die Planungsmittel freigegeben werden. Die Verhandlungen zwischen dem Verein und der GVE laufen, auf Rot-Weiss Essen werden deutlich höhere Kosten zukommen, das hat Kufen auch über seinen Facebook-Account bekräftigt.
Der scheidende Essener Vorstandschef Marcus Uhlig hat sich auf Nachfrage dieser Redaktion zum Stand der Verhandlungen mit der GVE geäußert. Der 53-Jährige sei durchaus optimistisch, dass eine Einigung erzielt werde. „Die Verhandlungen laufen, der Prozess ist angestoßen“, sagt Uhlig. „Aktuell sind wir in Gesprächen über die groben Eckdaten eines neuen Pachtvertrages und sind optimistisch, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen.“
Höhere Betriebskosten für Rot-Weiss Essen: 900.000 pro Jahr
Nach WAZ-Informationen könnte die Stadionpacht für den Drittligisten auf 900.000 Euro pro Jahr steigen. Aktuell zahlt RWE 390.000 Euro zuzüglich eines flexiblen Anteils, der sich nach der Zahl der Zuschauer richtet. 2027 läuft der aktuelle Pachtvertrag aus, spätestens dann müsste der Verein mehr bezahlen. Durch den Stadionausbau könnte RWE jedoch deutlich höhere Einnahmen erzielen. Rund 25 Millionen Euro werden nach derzeitigen Schätzungen der GVE für den Ausbau der Ecken fällig.
Nach dem geplanten Ausbau der Ecken würde das Stadion an der Hafenstraße 26.600 Zuschauern Platz bieten. Die Nachfrage bei Essener Fußballfans ist aktuell groß. In der laufenden Spielzeit kamen zu den 15 Heimspielen im Schnitt 16.266 Besucher. Oftmals war der Heimbereich ausverkauft.