Essen. Rot-Weiss Essen plant schon die neue Saison. Dabei schaut sich RWE auch extern um - und ist bei einem Ligakonkurrenten fündig geworden.
Dass bei Rot-Weiss Essen zum 30. Juni 2024 15 Spielerverträge auslaufen, hat diese Redaktion schon mehrfach geschrieben. Dass sich die Verantwortlichen um Sportdirektor Christian Flüthmann mit den Beratern sowie Spielern in Gesprächen befinden, ist auch bekannt.
Klar ist auch, dass sich RWE neben Vertragsverlängerungen mit Eckpfeilern wie Felix Götze, Cedric Harenbrock, Isaiah Young oder Torben Müsel auch um externe Verstärkungen bemüht. Hier ist in erster Linie Kaderplaner Marcus Steegmann gefragt.
Wie unsere Redaktion nun erfuhr, ist ein echter Straßenfußballer, ein Essener Junge ins Visier des Tabellenachten der 3. Liga geraten. Die Rede ist von Yassine Bouchama vom SC Preußen Münster. Nach unseren Informationen gab es bereits ein Sondierungsgespräch zwischen Steegmann und Bouchama. Der Vertrag des 26-jährigen offensiven Mittelfeldspielers läuft am Saisonende an der Hammer Straße aus. Diese Redaktion weiß: Auch Drittliga-Konkurrenten der Münsteraner und Essener sind dran an dem Edel-Joker von SCP-Coach Sascha Hildmann.
Preußen Münsters Bouchama wurde schonmal bei RWE angeboten
Bouchama, der nie ein Nachwuchsleistungszentrum durchlief, spielte 2016 noch in der U19 des FC Kray. Über die Landesliga mit Kray ging es für ihn weiter zum SV Straelen, Phönix Lübeck, VfB Homberg und schließlich im Sommer 2022 nach Münster. Zwischendurch wurde der Sohn einer deutschen Mutter und eines marokkanischen Vaters immer wieder mal Rot-Weiss Essen angeboten. Während er beim Nachbarn Rot-Weiß Oberhausen zumindest ein Probetraining absolvieren konnte, durfte er bei RWE nie sein Können zeigen.
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Mittlerweile - 44 Oberliga-Begegnungen (zehn Tore, 13 Vorlagen), 80 Regionalligaspiele (10 Treffer, 20 Assists) sowie 23 Drittliga-Partien (drei Buden, eine Vorlage) - ist Bouchama ein reifer Seniorenspieler. Er spielte sich von der Landesliga in die 3. Liga hoch. Es gibt nicht viele solcher Werdegänge.
Angesprochen auf Bouchama meinte RWE-Trainer Dabrowski im Sommer 2023: „Ich habe ihn zuletzt live gesehen: Man sieht, dass er sehr drahtig ist, viele Meter macht und sehr aggressiv agiert. Er ist ein Krieger, ein Fighter. Er spielt in der 3. Liga und hat sich das erarbeitet. Was in der Vergangenheit war, kann ich nicht sagen.“
Bouchama wollte einst „umsonst für RWE spielen“
Und Bouchama, damals noch im Trikot des SV Straelen, selbst betonte im Mai 2021 gegenüber RevierSport: „Es wäre ein Traum, für RWE zu spielen. Ich würde mich auch hinten anstellen. Mir wäre es egal, wenn ich am Anfang der 25. Mann im Kader bin. Ich weiß, dass ich mich durchbeißen kann. Fußballerisch bin ich bereits auf einem guten Niveau. Um bei RWE mithalten zu können, müsste ich noch athletischer und spritziger werden. Das würde aber auch automatisch durch das Training passieren. Sie sind sehr professionell aufgestellt. Für mich ist klar: Ich würde sogar umsonst für Rot-Weiss Essen spielen.“
Mittlerweile ist er athletischer und spritziger geworden. Und: umsonst würde er für RWE längst nicht mehr spielen. Diesen Zeitpunkt verpasste Rot-Weiss in der Vergangenheit. Aber: Vielleicht wird Dabrowski „Krieger“ Bouchama schon ab dem 1. Juli 2024 in seinem Kader der Saison 2024/2025 begrüßen dürfen.